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Die Beförderungsleistung der Eisenbahnen im Personenverkehr ist in den vergangenen zehn Jahren um 20 Prozent gestiegen, während die Pkw-Nutzung mit einem Plus von lediglich vier Prozent nahezu stagniert. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes und Berechnungen der Allianz pro Schiene auf Basis der amtlichen Prognose des Bundesverkehrsministeriums hervor. „Die Eisenbahn hat von 2002 bis 2011 ein Rekordwachstum hingelegt", sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege am Donnerstag in Berlin. „Obwohl die Zahl der Pkw in den Straßen seit Jahren ansteigt, fahren die Deutschen übers Jahr gesehen nur unwesentlich mehr Auto als vor zehn Jahren", sagte Flege.
Die meisten schweizerischen Bahnstrecken dienen neben dem Güterverkehr auch dem Transport von Reisenden. Während einige rein touristische Bahnen kaum Güter befördern, existierten anderseits früher auch Bahnen, die sich ausschliesslich dem Gütertransport widmeten und nur in Ausnahmefällen Personen beförderten. Erstaunlicherweise konnten zwei solche reine Güterbahnen jahrelang vor den Toren der Bundesstadt den Betrieb aufrechterhalten; technische und wirtschaftliche Gründe führten aber dazu, dass beide Bahnen heute von der Bildfläche verschwunden sind.
In diesem Jahr können zahlreiche Bahn-, Tram-, Bus- und Schifffahrtslinien einen runden Geburtstag feiern. Namentlich Bahnstrecken, aber auch Schiffe und Seilbahnen sind für den Güterverkehr von geschichtlicher Bedeutung. Vor 175 Jahren begann die fahrplanmässige Schifffahrt auf dem Walensee und dem Vierwaldstättersee. Vor 150 Jahren konnten zwei Bahnstrecken und die erste Pferdetramlinie der Schweiz eröffnet werden. Vor 125 Jahren nahmen vier Bahnstrecken, eine Standseilbahn sowie die Schifffahrt auf dem Bielersee ihren Betrieb auf. Überaus reichhaltig an der Zahl sind diesmal jene Strecken, die vor genau hundert Jahre entstanden. Neben dem ersten Überland-Trolleybus der Schweiz figurieren darunter 15 Bahnstrecken, 6 Tramstrecken und 4 Standseilbahnen auf der Geburtstagsliste. Vor 75 Jahren wurden lediglich zwei Tramstrecken eröffnet und eine Bahnstrecke auf Autobus umgestellt. Anders das Bild von 50 Jahren: Damals waren nicht weniger als 15 neue Luftseilbahnen zu verzeichnen. Vor 25 Jahren kamen neben dem Anschluss des Genfer Flughafens ans schweizerische Bahnnetz 10 neue Seilbahnen hinzu.
Für die Unternehmungen der verladenden Wirtschaft, welche die Leistungsabhän-gige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) bezahlen und damit pro Jahr über 900 Mio. Franken an die Finanzierung der Schieneninfrastruktur leisten, ist die Leistungsvereinbarung Bund – SBB 2013 bis 2016 eine der wichtigen verkehrspolitischen Vorlagen. Der VAP Verband der verladenden Wirtschaft* hat deshalb im Rahmen der Anhörung der Kantone zu dieser Vorlage des Bundesrates ausführlich und grundsätzlich Stellung genommen. Der VAP wünscht einen Auftrag an SBB Cargo im flächendeckenden Güterverkehr, der eine Einigung zwischen Verladern und SBB Cargo beim Bedienkonzept und eine gemeinsame Senkung der Systemkosten voraussetzt. Der VAP plädiert längerfristig für die Zusammenlegung des Normalspurnetzes in eine eigenständige Gesellschaft ausserhalb von Eisenbahnverkehrsunternehmen gestützt auf die Ergebnisse der in der LV vorgesehenen Benchmarks zur Herstellung von Transparenz und zur Kostensenkung bei Betrieb, Erhaltung und Entwicklung der bestehenden Infrastruktur. Der VAP fordert überdies einen Integrator für das öV-System Schweiz, der selbst kein Transportunternehmen führt, eine Erhöhung der Trassenpreise für den im öV-System bevorzugten Personenverkehr und eine Öffnung von SBB-Cargo AG für Partner aus der Logistik.
Ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs tut vor allem in den Agglomerationen not. Dabei muss die Steigerung der Kapazitäten Vorrang vor höheren Geschwindigkeiten haben. Zu diesen Schlüssen kommt die Studie «Grundlagenpapier für die Umsetzung der öV-Initiative des VCS», welche der VCS Verkehrs-Club der Schweiz am 20.01.2012 an seiner Jahresmedienkonferenz in Bern präsentierte. Ein Exemplar wird der VCS an Verkehrsministerin Doris Leuthard schicken.
Das Bundeskabinett hat in seiner heutigen Sitzung den Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Entwicklung ländlicher Räume verabschiedet. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt den vorliegenden Bericht, in dem auch die zukünftige Ausgestaltung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) eine wichtige Rolle spielt. Gleichzeitig weist der Verband aber darauf hin, dass auch die Zukunft des Nahverkehrs im ländlichen Raum maßgeblich von einer angemessenen und erforderlichen finanziellen Ausstattung des ÖPNV insgesamt abhängig ist.
Die Verbraucherpreise für Verkehr sind in den vergangenen Jahren deutlich schneller gewachsen als die Lebenshaltungskosten in Deutschland insgesamt. Nach den neuesten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes stiegen die Lebenshaltungskosten der Deutschen 2011 bezogen auf 2005 um 11,1 Prozent, während die Verbraucher für Flugtickets (plus 34,9 Prozent), Pkw-Kraftstoff (plus 28,0 Prozent) und Bahntickets (plus 22,2 Prozent) deutlich tiefer in die Tasche greifen mussten. Dass die Eisenbahn im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern niedrigere Preisaufschläge zu verbuchen hat, führt die Allianz pro Schiene auch darauf zurück, dass der Schienenverkehr die steigenden Energiepreise besser verkraftet als Auto- oder Flugverkehr.
Weihnachten ist nah, die Koffer sind gepackt, aber ein Plätzchen sollte darin natürlich frei bleiben für die Reiselektüre. Anstatt der notorischen Festtagsgrüße hat die Allianz pro Schiene diesmal Leseempfehlungen für Bahnfreunde zusammengestellt, die viele Kilometer Vergnügen garantieren: da sprechen Fremde im Zug über die Ehe, Stuttgart 21 bildet den düsteren Hintergrund zu Mord und Totschlag, das Frankfurter Bahnhofsviertel erstrahlt in festlichem Rot und sogar die Technik kommt nicht zu kurz: Welche elektrisierenden Antriebe hat die Bahnbranche früher und heute wohl auf der Agenda?
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist ab sofort Mitglied im größten europäischen Bahnverband CER (Communauté européenne du rail). Der Verband hatte dem Mitgliedsantrag des VDV am 19.12. stattgegeben, und zwar einstimmig.
Beim Thema Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene gibt es in Deutschland ein großes unausgeschöpftes Potenzial. Die Allianz pro Schiene verwies am Mittwoch in Berlin auf die aktuellen Zahlen aus der Schweiz, wo der alpenquerende Schienengüterverkehr bis Mitte 2011 einen Marktanteil von über 64 Prozent erreicht hat. Andere europäische Länder, etwa Österreich oder Schweden, kommen auf einen Marktanteil von über 30 Prozent, während Deutschland auch nach dem Ende der Krise bei knapp 18 Prozent liegt. „Die Schweiz hat sich so ehrgeizige Verlagerungsziele gesetzt, dass die Quoten regelmäßig zu nationalen verkehrspolitischen Debatten führen", sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Mittwoch in Berlin. „Von solchen Debatten sind wir in Deutschland weit entfernt."