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(24.01.2012)

Logo VAPIn diesem Jahr können zahlreiche Bahn-, Tram-, Bus- und Schifffahrtslinien einen runden Geburtstag feiern. Namentlich Bahnstrecken, aber auch Schiffe und Seilbahnen sind für den Güterverkehr von geschichtlicher Bedeutung. Vor 175 Jahren begann die fahrplanmässige Schifffahrt auf dem Walensee und dem Vierwaldstättersee. Vor 150 Jahren konnten zwei Bahnstrecken und die erste Pferdetramlinie der Schweiz eröffnet werden. Vor 125 Jahren nahmen vier Bahnstrecken, eine Standseilbahn sowie die Schifffahrt auf dem Bielersee ihren Betrieb auf. Überaus reichhaltig an der Zahl sind diesmal jene Strecken, die vor genau hundert Jahre entstanden. Neben dem ersten Überland-Trolleybus der Schweiz figurieren darunter 15 Bahnstrecken, 6 Tramstrecken und 4 Standseilbahnen auf der Geburtstagsliste. Vor 75 Jahren wurden lediglich zwei Tramstrecken eröffnet und eine Bahnstrecke auf Autobus umgestellt. Anders das Bild von 50 Jahren: Damals waren nicht weniger als 15 neue Luftseilbahnen zu verzeichnen. Vor 25 Jahren kamen neben dem Anschluss des Genfer Flughafens ans schweizerische Bahnnetz 10 neue Seilbahnen hinzu.


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Zwei 175-jährige Schiffsbetriebe

Gleich auf zwei Schweizer Seen konnte im Jahr 1837 der fahrplanmässige Schiffsbetrieb aufgenommen werden. Allerdings verkehrten auf beiden Seen schon seit Jahrhunderten Schiffe, welche dem Personen- und Gütertransport dienten. So stellte der Walensee mangels fahrbarer Strassen die Verbindung zwischen Zürich und Chur (sowie weiter in den Süden) her. Die am 4. September 1837 mit dem Dampfschiff «Linth Escher» aufgenommene Kursschifffahrt endete allerdings vorerst 22 Jahre später, als die Vereinigten Schweizerbahnen die durchgehende Eisenbahnlinie am Südufer des Walensees eröffneten. Heute sorgt die Kursschifffahrt ganzjährig für die Verbindung zwischen Murg und Quinten, während im Sommer der Ausflugsverkehr dominiert.

Auf dem Vierwaldstättersee setzte sich der aus Strassburg stammende Casimir Friedrich Knörr dafür ein, dass mit dem Dampfer «Stadt Luzern» am 24. September 1837 die Kursschifffahrt aufgenommen werden konnte.


Zwei 150-jährige Bahnstrecken sowie das erste Pferdetram der Schweiz

Die am 7. Juni 1862 eröffnete Bahnstrecke der Wiesentalbahn von Basel Badischer Bahnhof über Riehen–Lörrach führte nach Schopfheim in der badischen Nachbarschaft. Mit der am 4. September 1862 eröffneten Bahnstrecke von Lausanne nach Balliswil (in der Nähe von Düdingen) konnte die durchgehende Bahnlinie von Lausanne nach Bern und Olten–Zürich eröffnet werden; die «Konkurrenzlinie» von Lausanne über Biel/Bienne nach Zürich bestand damals bereits seit zwei Jahren. Am 19. Juni 1862 fuhr zudem erstmals das Rösslitram in Genf von der Place Neuve nach dem Rondeau de Carouge.

Vor 125 Jahren: Im Seetal, in der Westschweiz, in der Ostschweiz sowie bei Basel

Die vier anno 1887 eröffneten Bahnstrecken finden sich im Seetal (Beinwil am See–Reinach-Menziken), in der Westschweiz (Genève–Veyrier), in der Ostschweiz (Frauenfeld–Wil) und bei Basel (Birsigtalbahn Basel Steinen–Therwil). Am 2. Juni 1887 konnte zudem Magglingen/Macolin mit der damals längsten Standseilbahn der Schweiz ab Biel/Bienne erschlossen werden. Da diese Bahn mit Wasserballast angetrieben wurde, stellten sich in der kalten Jahreszeit Probleme, die erste mit der Elektrifizierung des Antriebs endgültig behoben werden konnten. Der 1840 einsetzenden Kursschifffahrt auf dem Bielersee versetzte 20 Jahre später die Bahneröffnung zwischen Biel/Bienne und La Neuveville ein rasches Ende. Erst am 1. Juli 1887 konnte mit dem Schraubendampfer «Union» wieder ein fahrplanmässiges Angebot hergestellt werden.

Zahlreiche vor 100 Jahren eröffnete Strecken wurden seither auf Autobus umgestellt

Unter den hundertjährigen Bahn- und Busstrecken sollen lediglich einige Spezialitäten genannt werden. Am 4. Januar 1912 konnte der erste Überland-Trolleybusbetrieb der Schweiz zwischen Fribourg und Posieux eröffnet werden. Am 1. August 1912 dampften erstmals die Züge von Ilanz nach Disentis/Mustér, während am gleichen Tag bereits elektrisch angetriebene Züge vom Eismeer auf das 3454 Meter hohe Jungfraujoch fuhren. Recht karg präsentiert sich die Liste der 75-jährigen Jubilare: Lediglich zwei Tramstrecken in Zürich und La Chaux-de-Fonds konnten neu eröffnet werden, während im gleichen Jahr die Bahnstrecke von Niederglatt nach Otelfingen eingestellt wurde. 1937 nahmen zudem die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ihren ersten Leichtstahlwagen (Prototyp mit Flügeltüren) in Betrieb. Zahlreiche neue Seilbahnen markieren weiter das Jahr 1962. Zudem wurden vor 50 Jahren die Bahnstrecken zwischen Mézières und Moudon sowie zwischen Nyon und Divonne-les-Bains auf Busbetrieb umgestellt. Auf dem Lac des Brenets startete die fahrplanmässige Kursschifffahrt, die sich auf den Sommerbetrieb beschränkt. Auch 1987 nahmen zahlreiche Seilbahnen den Betrieb auf. Auf den 1. Januar 1987 führten die schweizerischen Transportunternehmungen ein im Preis stark reduziertes Halbtaxabonnement ein; das für 100 Franken erhältliche Abonnement erhielt bald den Übernamen «Borromini-Abo». Am 31. Mai 1987 erhielt auch der Flughafen von Genf den direkten Anschluss an das Schnellzugsnetz der SBB. Am gleichen Tag verkehrten erstmals zwei TGV-Zugspaare zwischen Bern und Paris. Schliesslich genehmigten die Stimmbürger am 6. Dezember 1987 das Projekt «Bahn + Bus 2000».


Postkutschen- und Bahnlinien ergänzten die Schifffahrt

VAP. Schon in der Postkutschenzeit achtete man darauf, die bereits etablierte Schifffahrt auf den Seen und Flüssen so wenig wie möglich zu konkurrenzieren, denn Reisende wie Güter liessen sich auf dem Wasserweg nicht nur billiger, sondern auch bequemer transportieren. Die wichtigsten Postkutschenkurse sorgten daher vor allem dafür, die Verbindung zwischen den verschiedenen Seen sicherzustellen. Recht fortschrittlich gebärdeten sich im vorletzten Jahrhundert die Fahrpläne der Postkutschen, bestanden doch schon 1850 zahlreiche Nacht-Eilposten quer durchs ganze Land. Und wo die Strassenverhältnisse für den Kutschenbetrieb unzulänglich waren, verlud man die Reisenden kurzerhand aufs Schiff. Dies wurde allerdings den Passagieren des Nachtpostkurses Zürich–Chur in der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 1850 zum Verhängnis, da das Walensee-Dampfboot «Delphin» bei Betlis in einem Sturm unterging und neben der Schiffsbesatzung alle Reisenden mit auf den Grund des Sees riss.

Mit dem Aufkommen der Eisenbahnen setzte sich die bisherige Strategie, die bestehenden Schiffskurse zu verbinden, teilweise fort. So wurde anno 1855 die Bahnstrecke von Morges nach Yverdon eröffnet und damit der Genfersee mit dem Neuenburgersee verbunden. 1857 folgte die Strecke Villeneuve–Bex und zwei Jahre später jene von Bouveret nach Martigny – so fand das Rhonetal den Anschluss an den Genfersee. Im gleichen Jahr endeten die Bahnschienen von Osten her noch in Biel/Bienne. Passagiere Richtung Romandie waren also bis 1860 gezwungen, aufs Schiff umzusteigen. Ebenfalls nur der kurzen Verbindung des Thunersees mit dem Brienzersee diente die anno 1872 eröffnete Bödelibahn von Därligen über Interlaken nach Bönigen. Erst mit zunehmendem Passagier- und Frachtaufkommen lohnte es sich, Bahnlinien entlang der Seen zu bauen.

Hoffnungen auf einen erleichterten Export einheimischer Güter

VAP. Ob es sich beim ältesten Dokument über die Glatttalbahn, das sich in der SBB-Infothek in Bern befindet, nur aus Zufall um den «Bericht über die Rentabilität der ersten Sektion der Jone–Glattthal-Bahn Wallisellen–Uster» handelt, kann wohl heute nicht mehr ergründet werden. Tatsächlich bemühten sich aber die Bahninitianten im Glatttal recht intensiv, eine «schöne Dividende» für das Aktienkapital nachzuweisen.

Der anno 1853 bei J. Weilenmann in Uster gedruckte achtseitige Bericht untersuchte zunächst den zu erwartenden «Waarenverkehr», der aus «Kolonialwaaren», Rohstoffen, Fabrikaten aus Baumwolle, Garn und Tüchern bestehe, was auch eine grosse Bedeutung von Uster und Wetzikon bei der Textilindustrie hindeute. Dazu komme Eisen, Getreide und Salz. Umgekehrt erhofft man sich dank der Eisenbahn auch einen erleichterten Export einheimischer Güter. In der am 15. April 1856 im «Anzeiger von Uster» publizierten Stellenausschreibungen wurden für Uster neben einem Güterexpedienten auch zwei «Expeditionsgehülfen» gesucht.

Beim prognostizierten Personenverkehr wiesen die Sachverständigen in aller Bescheidenheit darauf hin, dass «die Dichtigkeit der Bevölkerung unseres Kantons eine der grössten unseres Welttheiles» sei.


Jubilierende Betriebe im Jahre 2012

175 Jahre

  • 4. September 1837 Fahrplanmässige Schifffahrt auf dem Walensee
  • 24. September 1837 Fahrplanmässige Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee

150 Jahre

  • 7. Juni 1862 Basel Bad Bf–Riehen–Lörrach–Schopfheim
  • 19. Juni 1862 Tram Genève: Pferdetram Place Neuve–Rondeau de Carouge
  • 4. September 1862 Lausanne–Balliswil

125 Jahre

  • 23. Januar 1887 Beinwil am See–Reinach-Menziken
  • 2. Juni 1887 Biel/Bienne–Magglingen/Macolin (Standseilbahn)
  • 1. Juli 1887 Fahrplanmässige Schifffahrt auf dem Bielersee
  • 20. Juli 1887 Genève (Cours de Rive)–Veyrier
  • 1. September 1887 Frauenfeld–Wil
  • 4. Oktober 1887 Basel Steinen–Therwil

100 Jahre

  • 4. Januar 1912 Fribourg–Posieux (Trolleybus)
  • 29. Januar 1912 Bulle–Les Marches
  • 31. Januar 1912 Tram Lausanne: Georgette–Port de Pully
  • 8. Februar 1912 Bremgarten West–Bremgarten
  • 17. Februar 1912 Suvigliana–Monte Brè (Standseilbahn)
  • 21. Mai 1912 Tram Zürich: Burgwies–Rehalp
  • 5. Juni 1912 Lugano–Ponte Tresa
  • 8. Juni 1912 Zweisimmen–Lenk
  • 8. Juni 1912 Ligerz–Prêles/Tessenberg (Standseilbahn)
  • 24. Juni 1912 Les Marches–Broc
  • 26. Juni 1912 Altstätten Rathaus–Altstätten Stadt
  • 4. Juli 1912 Tram Basel: Linien in der Margarethenstrasse und Gärtnerstrasse
  • 13. Juli 1912 Appenzell–Wasserauen
  • 13. Juli 1912 Bern Tierspital–Zollikofen
  • 13. Juli 1912 Worblaufen–Worblaufen Dorf
  • 1. August 1912 Ilanz–Disentis/Mustér
  • 1. August 1912 Eismeer–Jungfraujoch
  • 10. August 1912 Luzern–Dietschiberg (Standseilbahn)
  • 24. August 1912 Meiringen–Reichenbach–Aareschlucht
  • 24. September 1912 Tram La Chaux-de-Fonds: Stand–Bel Air
  • 1. Oktober 1912 Ebnat-Kappel–Nesslau-Neu St. Johann
  • 1. Oktober 1912 Tram Bern: Bubenbergplatz–Friedheim (neue Linienführung durch die Monbijoustrasse)
  • 31. Oktober 1912 Tram Fribourg: Tilleul–St. Léonard–Cimetière
  • 11. November 1912 Trait–Planches umgestellt auf Autobus
  • 23. November 1912 Sursee–Triengen
  • 29. November 1912 Zürich Rehalp–Esslingen
  • 16. Dezember 1912 Mürren–Allmendhubel (Standseilbahn)

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