Hintergründe
Wer oder was ist Transdev?
Transdev ist der weltweit führende Anbieter für den öffentlichen Nahverkehr in Städten und Gemeinden in 20 Ländern auf fünf Kontinenten. 90.000 MitarbeiterInnen weltweit erwirtschafteten in 2013 einen Umsatz von sieben Milliarden Euro. Transdev plant und liefert nachhaltige Mobilitätslösungen in hoher Qualität für Aufgabenträger und Passagiere. Das Spektrum reicht dabei vom Management des täglichen Nahverkehrs bis zur Wartung der Fahrzeugflotte oder der Entwicklung digitaler Lösungen für Fahrgäste.
1993 sah sich das Eisenbahnwesen in Deutschland in einer Sackgasse. Der Marktanteil der Wettbewerber im Personenverkehr war auf zwei Prozent, im Schienengüterverkehr sogar auf ein Prozent pro Tonnenkilometer gesunken. Die Instandhaltung der Eisenbahnen in Deutschland kosteten den Bund ca. 20,5 Mrd. Euro jährlich. Die Umweltbilanz wies mit einem CO2 - Ausstoß von 110g je Passagierkilometer im Personenverkehr bzw. 38g pro Tonnenkilometer im Güterverkehr keine befriedigenden Ergebnisse auf. Da ein weiterer Rückgang des Marktanteils der Schiene drohte und Experten ein erhebliches Verkehrswachstum durch die Osterweiterung und europäische Integration erwarteten, waren sich die Politiker parteipolitisch einig, dass eine umfassende Reform nötig war, damit das System Bahn den vorliegenden Anforderungen gerecht werden konnte. Die Ziele der Bahnreform waren den Schienenverkehr zu stärken, den Bundeshaushalt zu entlasten und die Umweltaspekte zu verbessern.
Die Investitionskosten für die benötigten Züge sind hoch, was insbesondere kleine und mittelständische Eisenbahnverkehrsunternehmen vor große Herausforderungen stellt. Um trotzdem einen funktionierenden Wettbewerb zu sichern, wurde im Rahmen des sogenannten NRW-RRX-Modells erstmals die Beschaffung und Instandhaltung der Fahrzeuge vom Betrieb der Linien getrennt. Die bereits seit 10. Oktober 2013 laufende Fahrzeug-Ausschreibung sieht vor, dass ein Hersteller die Fahrzeuge dauerhaft in der erforderlichen Anzahl und Qualität bereitstellt und deren hundertprozentige Verfügbarkeit über 30 Jahre garantiert. Dies hat den Vorteil, dass nicht allein der Kaufpreis den Ausschlag gibt, sondern die Lebenszykluskosten. Die Fahrzeuge müssen so gebaut werden, dass sie wirtschaftlich sind und wenig Energie verbrauchen. Das spart Steuern und schont die Umwelt. Am 31. Januar 2014 veröffentlichte der VRR als federführender Aufgabenträger die Ausschreibung des RRX-Betriebs, eines der größten deutschen SPNV-Verfahren seit der Marktöffnung im Jahr 1996.
Der RRX ist eines der wichtigsten Verkehrsprojekte in Nordrhein-Westfalen. Damit sollen die infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen werden, um den stark belasteten Rhein-Ruhr-Korridor zwischen Dortmund und Köln zu stärken und den Fahrgästen deutlich hochwertigere Nahverkehrsleistungen bieten zu können. Um dem stetig steigenden Fahrgastaufkommen Rechnung zu tragen, wird der RRX ab Dezember 2018 im 15-Minuten-Takt die Metropolen verbinden und zur Geschwindigkeit des Fernverkehrs aufschließen. Die großen Regionalexpress-Linien in NRW werden dann nach und nach mit modernen, barrierefreien und leistungsstarken Doppelstock-Fahrzeugen betrieben. Bereits ab 2016 profitieren die Fahrgäste in NRW von ersten verkehrlichen Verbesserungen, denn das Fahrplanangebot wird bereits zu diesem frühen Zeitpunkt deutlich ausgeweitet.