Verbände
Der heute (31.05.2012) von der BAG SPNV veröffentlichte Wettbewerbsfahrplan zeigt, welche Bahnverkehre in den kommenden Jahren in Deutschland neu vergeben werden. Damit soll die Planung für Verkehrsunternehmen und Bahnindustrie erleichtert werden. Der neue Wettbewerbsfahrplan ist bereits der dritte, den die BAG-SPNV herausgibt, der erste erschien 2010. Jedes Jahr schließen die 27 Besteller des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in Deutschland Verkehrsverträge mit einem Volumen von 50 bis 70 Millionen jährlichen Zugkilometern neu ab, im Jahr 2013 gehen Leistungen mit einem Volumen von sogar 73 Millionen Zugkilometern neu in Betrieb.
Rund ein Dutzend Organisationen sammeln Unterschriften für die Erhaltung des Wagenladungsverkehr auf der Schiene. Sie kritisieren das Verhalten der SBB, die vollendete Tatsachen schaffen will, ohne die Öffentlichkeit ins Bild zu setzen.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wendet sich gegen Forderungen nach einem Nulltarif im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Nach eigenen Berechnungen würde die Einführung der kostenlosen Bus- und Bahnnutzung für alle Bürger die öffentlichen Kassen und damit den Steuerzahler in Deutschland mit jährlich mindestens zwölf Milliarden Euro mehr belasten. Das Geld könne effizienter zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV eingesetzt werden, meint der VDV.
Der Bundesrat beabsichtigt, per 2020 Lärmgrenzwerte für alle Bahngüterwagen auf dem Schweizer Normalspurnetz in Kraft zu setzen und die Trassenpreise für lärmarme Güterwagen zu senken. Bisher galten Lärmgrenzwerte nur für Schweizerische Güterwagen Schweizerischer Wagenhalter. Damit werden Güterwagen mit lärmigen Grauguss-Sohlen-Bremsen in der Schweiz faktisch verboten. Davon betroffen sind ausländische Güterwagen, da die in der Schweiz registrierten Güterwagen bis zu diesem Zeitpunkt dank Bundesbeiträgen und lärmabhängigen Trassenpreise alle lärmsaniert sein werden. Mit den neuen Grenzwerten per 2020 wird somit die Durchfahrt von ausländischen Güterwagen mit lärmigen Grauguss-Sohlen-Bremsen faktisch verunmöglicht. Dies beeinträchtigt den Bahngüterverkehr, der im Import-, Export- und Transitverkehr rund zur Hälfte in ausländischen Güterwagen abgewickelt wird. Der VAP Verband der verladenden Wirtschaft empfiehlt deshalb seinen ausländischen Mitgliedern bzw. den europäischen Haltern von Güterwagen jetzt die notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um ihre Wagen auf lärmarme Bremsen mit so genannter K-Sohlen umzurüsten, und hofft auf eine gesamteuropäische Lösung.
Der Zug ist das ideale Reisemittel in Europa: Ohne Stress, Staus und Wartezeiten am Flughafen ermöglicht er es, mitten ins Herz einer Stadt zu reisen. Und auch punkto Bequemlichkeit übertrifft er Auto und Flugzeug bei weitem. Auf seiner neuen Internetseite www.verkehrsclub.ch/europa bietet der VCS Verkehrs-Club der Schweiz detaillierte Informationen über Zugverbindungen in 70 europäische Städte sowie einen CO2-Rechner.
Harter Rückschlag für den Güterverkehr auf der Schiene: An der internationalen Frühjahrstagung des VAP zum Bahngüterverkehr in der Schweiz und Europa in Zürich von heute Donnerstag wurde bekannt, dass die italienische Staatsbahn Trenitalia kein Gefahrgut mehr befördern will, das in Güterwagen oder Behältern transportiert wird, deren für die Instandhaltung zuständige Stelle nicht zertifiziert ist, sondern nur über eine Konformitätserklärung gemäss EU-Verordnung 445/2011 verfügt. Die Verweigerung des Transportes von Gefahrgut durch die italienische Staatsbahn hat negative Folgen auf den gesamten schweizerischen und europäischen Schienengüterverkehr, der wegen seiner höheren Sicherheit eigentlich für Gefahrguttransporte prädestiniert ist. Die Frühjahrstagung des VAP war im Übrigen der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs, den politischen und technischen Rahmenbedingungen, dem neusten Stand der Technik, dem Risikomanagement im Schienengüterverkehr und der Konformität von Güterwagen gewidmet.
Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz ist irritiert über die verkehrspolitischen Forderungen des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV). Der SGV forderte am Dienstag eine Gleichbehandlung von Strasse und Schiene. Angesichts dessen, dass seit Jahrzehnten mehr Gelder in die Strasse fliessen, wirkt dies bloss befremdlich. Ebenso seltsam mutet es an, wenn dem SGV zur Lösung verkehrspolitischer Fragen nicht mehr als das altbekannte Allheilmittel des Sparhammers einfällt.
Nach neuesten Zahlen des Umweltbundesamtes baut die Schiene ihren Umweltvorteil im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern weiter aus. „Die Schiene ist das umweltfreundlichste motorisierte Verkehrsmittel", sagte Richard Mergner, verkehrspolitischer Sprecher des BUND auf einem Fachkongress der Allianz pro Schiene am Dienstag in Berlin. „Mit einer CO2 Minderung von 25 Prozent im Personen- und im Güterverkehr ist die Schiene seit der Jahrtausendwende nicht nur besser geworden, sondern sie ist auch schneller besser geworden als alle anderen Verkehrsträger", sagte Mergner, der als stellvertretender Vorsitzender der Allianz pro Schiene den aktuellen Umweltvergleich der Verkehrsträger in der Studie „Umweltschonend mobil" vorstellte. Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Jochen Flasbarth, wies ebenfalls auf die beachtliche Klimabilanz der Bahnen hin, betonte aber, dass der Umweltvorteil kein Selbstläufer sei. „Wir müssen aus dem Potenzial noch mehr machen. Es ist daher eine wichtige umweltpolitische Aufgabe, die Kapazität des Schienennetzes massiv auszubauen", sagte der UBA-Präsident.
Rund ein Dutzend Organisationen ziehen am gleichen Strick, um den Abbau des Wagenladungsverkehrs in der Schweiz zu verhindern. Sie lancieren die öffentliche Petition «Stopp dem Kahlschlag im Wagenladungsverkehr» mit dem Ziel, das Projekt von SBB Cargo zu stoppen, bis die politischen Grundlagen klar sind.
4.000 neue Mitarbeiter sollen bis zum Jahr 2015 den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in NRW verstärken. Dies gab heute der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) gemeinsam mit Abellio Rail NRW, DB Regio NRW und der BOGESTRA AG in Bochum bekannt. Gesucht wird vor allem nach Fahrpersonal. Dazu gehören zum Beispiel Busfahrer, Triebfahrzeugführer und Zugbegleiter.