Fahrzeugtechnik
Der Schienenverkehr hat seinen Umweltvorsprung in den Jahren von 2000 bis 2011 weiter vergrößert. Das geht aus den neuesten Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA)hervor, die das Heidelberger IFEU-Institut für die Datenbank „Umwelt & Verkehr" regelmäßig aktualisiert und im Auftrag der Allianz pro Schiene, des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) und des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen(VDV) benutzerfreundlich aufbereitet. Mit ihrer weiter gesteigerten Energieeffizienz zeige der Schienenverkehr, wie in Zeiten des knapper und teurer werdenden Erdöls die Mobilität künftig aussehen könne, teilten die drei großen Verbände des Bahnspektrums im Rahmen der Bahntechnikfachmesse InnoTrans am Donnerstag in Berlin mit.
Mit einem tiefgelegten Tragwagen des Typs Modalohr UIC lassen sich Sattelauflieger mit einer Eckhöhe von 4-Meter über die nur für 3,8-Meter zugelassene Gotthardstrecke von der Strasse auf die Schiene verlagern. Wenn die Initiative von Modalohr sich realisiert, können ab 2015 an die 100'000 zusätzliche Fahrzeuge pro Jahr umweltschonend die Schweizer Alpen durchqueren. Ein entsprechendes Projekt wurde gemeinsam mit Viia, einer Tochter der SNCF Geodis, am 14. August 2012 dem Bundesamt für Verkehr in Bern übergeben. Am 20.09.2012 stellte Modalohr in Berlin, an der weltweiten Leitmesse für Verkehrstechnik InnoTrans, erstmals die Maquette des zukünftigen Modalohr UIC-Wagens.
Der japanische Betreiber JR East hat Knorr-Bremse damit beauftragt, auch Züge der nächsten Shinkansen-Generation E7 mit Bremsausrüstungen auszustatten. Die Züge basieren auf der neuesten Technologie für Hochgeschwindigkeitszüge und kommen auf der Strecke zwischen Tokio und Kanazawa zum Einsatz.
Das hat es laut Hersteller bisher nicht gegeben: Ein professionelles Rangierfahrzeug, das Schnee von Schienen und Werksstraßen räumen kann. Mercedes-Benz stellt auf der InnoTrans 2012 erstmals einen Unimog U 400 in dieser Konfiguration vor. Das ausgestellte Zwei-Wege-Fahrzeug hat einen neu konzipierten Antriebsstrang. Es verfügt neben der Wandlerschaltkupplung für das Ziehen schwerer Anhängelasten auch über ein Kriechganggetriebe für sehr langsame Arbeitsgeschwindigkeiten.
Wichtiger Baustein des neuen Public Transport & Interiors Hallenforums auf der InnoTrans 2012 ist das Internationale Design Forum, das am 19. September den passenden Rahmen für eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zum Thema „Public Transport, Mobile Interiors and Design" abgab. Hier wurden die Trends und Potentiale bei Innendesign und Zuggestaltung fachkundig diskutiert. So verwies Paul Priestman, Direktor der multidisziplinären Agentur Priestmangoode, auf den Wettbewerb der Verkehrsträger - der Öffentliche Personenverkehr konkurriere immerhin mit Luft- und Straßenverkehr, wo immer hochwertigere Materialien die Inneneinrichtungen dominierten.
Die finnische Firma PMC Polarteknik Door Systems entwickelt derzeit als Zulieferer für Siemens die Türsysteme für den neuen ICx der Deutschen Bahn. „Die Initialphase umfasst die Ausstattung von 130 Zügen und hat ein Auftragsvolumen von 13 Millionen Euro", so Firmenchef Tomi Ojala auf der InnoTrans. Das Unternehmen beliefert alle großen Zughersteller.
Die Tognum-Tochter MTU Friedrichshafen GmbH stellt vom 18. bis 21. September 2012 auf der internationalen Bahnmesse Innotrans in Berlin ihre Antriebs- und Systemlösungen für Triebwagen und Lokomotiven in Halle 20, Stand 303 vor. Hierzu gehören die kompakten Powerpack-Unterflurantriebe im Leistungsbereich von 315 bis 660 kW für Triebwagen sowie Mehrzweckfahrzeuge. Derzeit in Erprobung befindet sich ein Hybrid-Powerpack mit Bremsenergierückgewinnung für Triebwagen. Das dieselmechanische Triebfahrzeug der Baureihe 642, das die Deutsche Bahn und MTU Friedrichshafen in einem Pilotprojekt erstmalig auf Hybridtechnologie für den Personennahverkehr umgebaut haben, wird auf der Messe erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt (Freigelände G1/30).
Fahrzeughersteller vertrauen auf Systemlieferanten, um ihre eigenen Produktionsprozesse stabiler zu gestalten. Dies spart nicht zuletzt Zeit und Kosten. Voith, seit Jahren Systemlieferant für die Schienenfahrzeugindustrie, erweitert sein Angebot im Bereich der Radsatzkomponenten.
Voith hat mit Galea ein variables Fahrzeugkopf-Konzept für Schienenfahrzeuge entwickelt, das geringes Gewicht mit niedrigem Energieverbrauch, maximaler Flexibilität und höchsten Sicherheitsansprüchen verbindet.
Vor dem Hintergrund wachsenden Marktpotenzials und steigendem Wettbewerb im Schienenverkehr erfüllt Voith mit Galea alle Anforderungen an einen modernen, sicheren und konkurrenzfähigen Fahrzeugkopf.
Im September 2013 - rechtzeitig zu den 12. National Games in China - fahren erstmals nach 40 Jahren wieder Straßenbahnen durch Shenyang. Voith stattet die Fahrzeuge des chinesischen Schienen-fahrzeugherstellers Changchun Railway Vehicles Company mit Traktionsstromrichtern und Traktionsmotoren sowie Supercap-Energiespeichereinheiten für den oberleitungsfreien Betrieb aus.