Fahrzeugtechnik
Der Antriebssystem- und Energieanlagenspezialist Tognum hat einen Auftrag über 307 Powerpacks von dem Triebwagenhersteller Alstom erhalten. Ab Dezember 2014 werden die neuen Nahverkehrszüge im Dieselnetz SüdWest mit den kompakten Unterflurantrieben der Marke MTU unterwegs sein. Die Powerpacks kommen in den Alstom-Triebwagen des Typs Coradia LINT 41, 54 und 81 zum Einsatz. Sie erfüllen die Emissionsstufe EU Stage IIIB und verfügen über eine Leistung von 390 Kilowatt. Betrieben werden die Regionaltriebzüge, die in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Saarland verkehren werden, durch das private Verkehrsunternehmen Netinera und die Deutsche Bahn.
Die Deutsche Bahn AG und die Tognum-Tochter MTU Friedrichshafen GmbH haben vom Privatbahn-Magazin einen Innovationspreis für einen Nahverkehrszug mit Hybridantrieb erhalten. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt haben die beiden Unternehmen einen dieselmechanischen Triebwagen der Baureihe VT 642 zu einem Hybridfahrzeug umgebaut und auf der Bahnmesse InnoTrans im September 2012 erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. „MTU und die Deutsche Bahn haben eindrucksvoll gezeigt, dass moderne und energieeffiziente Antriebskonzepte nicht nur bei Neufahrzeugen, sondern auch bei der Umrüstung von älteren vorhandenen Dieselfahrzeugen zum Einsatz kommen können", begründete Prof. Dr. Uwe Höft, Herausgeber des Privatbahn-Magazins, die Preisvergabe in der Kategorie „Energie und Umwelt".
Das Design der neuen Münchner U-Bahnen vom Typ C2 wurde gleich doppelt ausgezeichnet. Zum einen erhielt der Zug den Preis der Expertenjury, den „Universal Design Award 2013", sowie die Auszeichnung der Verbraucherjury, den „Universal Design Consumer Favorite 2013". Der Entwurf stammt vom international renommierten Münchner Fahrzeugdesigner Alexander Neumeister, Gründer von N+P Industrial Design. Wie auch schon bei der Vorgängerversion entstand das Design in enger Zusammenarbeit mit der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), einem Unternehmen der Stadtwerke München (SWM). Gebaut werden die Züge von Siemens Rail Systems im Werk Wien-Simmering und in München.
Als erste Anlage ihrer Art in Baden-Württemberg ist bei der Freiburger Verkehrs AG am Montag, 11. März, ein Schwungradspeicher in den Probebetrieb genommen worden. Diese im Bereich der Stadtbahnwendeschleife in Landwasser platzierte Zukunftstechnologie nimmt die Bremsenenergie von Stadtbahnfahrzeugen auf und gibt sie an anfahrende und beschleunigende Stadtbahnwagen wieder ab. Ob dadurch, wie theoretisch berechnet, tatsächlich pro Jahr rund 250.000 Kilowattstunden Fahrstrom eingespart werden können, wird sich in dem auf ein Jahr angesetzten Probebetrieb erweisen. „Mit diesem Innovationsprojekt hat die VAG die Nase ganz weit vorne", sagt VAG Vorstand Stephan Bartosch. Das Interesse an den Freiburger Ergebnissen sei in der Nahverkehrsbranche sehr groß. Das rund 380.000 Euro teure Pilotprojekt wird aus Mitteln des „Innovationsfond Klima und Wasserschutz" der badenova mit knapp 150.000 Euro gefördert.
Der neue U-Bahn-Gliederzug vom Typ C2 überzeugt schon vor seiner Inbetriebnahme Fachleute und Verbraucher. Seine Gestaltung wurde am Samstag in München gleich doppelt ausgezeichnet. Der Zug erhielt den Universal Design Award 2013 und die Auszeichnung Universal Design Consumer Favorite 2013. Er konnte damit sowohl die Experten- als auch die Verbraucher-Jury für sich gewinnen. Günter Pedall, Leiter Sparte U- Bahn bei SWM/MVG, und Andreas Bergsträßer von N+P Industrial De- sign nahmen die Auszeichnungen im Oskar-von-Miller-Forum entgegen. N+P hat sowohl das Design der ersten Generation C1 als auch das der aktuellen U-Bahn C2 in enger Zusammenarbeit mit SWM/MVG entworfen.
Die DB Systemtechnik hat jetzt von der Vossloh Locomotives GmbH den Auftrag zur Prüfung der Gleissensorik an verschiedenen Lokomotiven für den Betrieb auf dem französischen Netz erhalten. Die Nachweise sind Voraussetzung für die Zulassung der Fahrzeuge in Frankreich. Geprüft werden die neue dreiachsige Rangierlokomotive G 6 und zwei weitere vierachsige dieselelektrische und dieselhydraulische Lokomotiven für den Rangier- und Streckendienst in Frankreichausführung.
Der bayerische Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Zeil informierte heute gemeinsam mit Bahn und Bundespolizei über die Ausstattung der Münchner S-Bahn-Fahrzeuge mit Videokameras. Seit Jahresende 2012 sind alle 238 S-Bahnen der Baureihe ET 423 mit je 16 Kameras bestückt. Der Freistaat hatte sich an den Gesamtkosten für die S-Bahn München in Höhe von rund 9,8 Millionen Euro zur Hälfte beteiligt.
Eurotunnel und Siemens haben am vergangenen Wochenende erfolgreich die Vectron-Lokomotive im Kanaltunnel getestet. Hintergrund der Tests sind Bestrebungen von Eurotunnel, den Schienengüterverkehr durch den Ärmelkanal zu erweitern. Die Tests wiesen die Kompatibilität der Lok mit den Systemen und Sicherheitsvorschriften des Kanaltunnels nach. Durchgeführt wurden sie mit einer Vectron AC-Lokomotive in Standardkonfiguration, bei der lediglich die beiden Stromabnehmer ausgetauscht wurden. Die Messfahrten bestätigten, dass der Vectron mit Zügen von 1.350 Tonnen Anhängelast problemlos den Kanaltunnel mit seinen Steigungen von 11 Promille bedienen kann.
Westermo, Technologieführer im Bahn-Segment bei Onboard- und Infrastruktur-Kommunikationssystemen, wird bis 2018 die neuen FLIRT-3-Züge (Flinker Leichter Innovativer Regional Triebzug) der Stadler Pankow GmbH mit der neuesten Kommunikationstechnologie ausrüsten. Stadler bietet komplette, auf Kundenbedürfnisse zugeschnittene Fahrzeugkonzepte. Geplant ist, in der ersten Phase des gemeinsamen Projekts über 400 Stück Viper-212-Switches mit und ohne Power over Ethernet zu verbauen. Die Geräte werden verwendet, um das Onboard-Kommunikationsnetz für das Fahrgastinformationssystem zu realisieren. Der elektrische Niederflurtriebzug FLIRT wird deutschlandweit eingesetzt, darunter u.a. von der DB Regio, Nordbahn BeNEX und Veolia.
Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) hat beim Hersteller Alstom in Salzgitter 28 Triebwagen des neuen Typs Coradia Lint 54 bestellt. Die Leistungen für den Bereich Güteprüfung an diesen Fahrzeugen wurden von der LNVG europaweit ausgeschrieben. Die IGT, die in der Vergangenheit bereits zahlreiche Güteprüfungen für die LNVG durchgeführt hat (77 Doppelstockwagen, 11 Diesellokomotiven, 9 Elektrolokomotiven und 38 Dieseltriebwagen) konnte diesen Wettbewerb aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung und Expertise für sich gewinnen.