Fahrzeugtechnik
Um Güterzüge leiser zu machen, rüstet die schweizerische AAE Gruppe als erster Vermieter von Eisenbahnwagen im europäischen Güterverkehr bestehende Güterwagen mit neuen Bremssohlen aus. Die LL-Sohlen reduzieren Lärmemissionen um bis zu 10 Dezibel, was einer Halbierung der wahrgenommenen Lautstärke entspricht. Die Wagen werden im ersten Quartal 2013 umgebaut und von der niederländischen ERS Railways B.V. ab dem zweiten Quartal auf dem besonders belasteten Transportkorridor im Rheintal zwischen Rotterdam und Melzo (Mailand) eingesetzt. „Angesichts der Wichtigkeit des Themas ist es notwendig, dass für die LL-Sohlen kurzfristig eine generelle Zulassung erteilt wird", sagt Karsten Sachsenröder CEO und Geschäftsführender Direktor von AAE. „Wir haben jetzt eine Möglichkeit genutzt, um im Rahmen gesetzlicher Möglichkeiten den Lärmschutz voranzutreiben und Erfahrungen mit den Betriebskosten umgebauter, leiser Güterwagen machen zu können."
Traktionssysteme Austria (TSA) hat von der MTU Friedrichshafen (Tognum Gruppe) einen Auftrag zur Lieferung von Traktionsgeneratoren erhalten, welche für den Einsatz in Diesel-Powerpacks bestimmt sind.
Die Powerpacks sollen die künftigen Hochgeschwindigkeitszüge Super Express Train von Hitachi antreiben, die im Rahmen des Intercity Express Programme der britischen Regierung beschafft werden. Die TSA-Generatoren sind speziell für den Betrieb mit Bahnmotoren der MTU Baureihe 1600 ausgelegt.
Am 16. Dezember 2012 wurde in einem Festakt im neuen Depot der Mariazellerbahn, Niederösterreich, das erste Fahrzeug der neuen Generation der Öffentlichkeit präsentiert. In diesen Fahrzeugen der Firma Stadler kommen Motoren von Traktionssysteme Austria zum Einsatz.
Unter Beisein des Group CEO von Stadler, Peter Spuhler und des Landeshauptmannes von Niederösterreich, Erwin Pröll, wurde die "Himmelstreppe" einem interessierten Publikum vorgestellt.
19 Kilogramm wiegt die Übergangskupplung für Schienenfahrzeuge, die in den Labors des Instituts für Strukturleichtbau der Technischen Universität Chemnitz entwickelt wurde. Handelsüblich ist mehr als das doppelte Gewicht: 42 Kilogramm. Der Trick der Chemnitzer Maschinenbauer: Sie setzen kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff ein - statt Stahl. Projektpartner bei der Entwicklung waren die Voith Turbo Scharfenberg GmbH & Co. KG und die East-4D GmbH Lightweight Structures.
Am 21.12.2012 hat das Eisenbahn-Bundesamt die erste Zulassung für eine Vectron-Lokomotive erteilt – für die Wechselstrom- variante (AC) mit 6.4 Megawatt Leistung und einer Höchstge- schwindigkeit von 200 km/h. Diese Variante wurde als erste Ausführung im Rahmen der Vectron-Plattform zugelassen.
Die Plattform wird dadurch gekennzeichnet, dass weitere Fahrzeugvarianten in wesentlichen Teilgebieten mit der jetzt zugelassenen Lokomotive übereinstimmen. Weitere Kundenausführungen als Wechsel- oder Mehrsystemlokomotive können mittels einer Deltabetrachtung auf Basis des jetzt zugelassenen ersten Baumusters zugelassen werden.
Voraussetzung für die nationale Zulassung war die erfolgreiche europaweit gültige Zertifizierung der Vectron-Lok gemäß den anzuwendenden Technischen Spezifikationen für Interoperabilität (TSI). Das vorliegende EU-Zertifikat reduziert die nationalen Prüfanteile in den EU-Staaten.
Bayern will den Schienenverkehr noch umweltfreundlicher machen. Das Bayerische Verkehrsministerium und das Bayerische Wissenschaftsministerium unterstützen daher eine neue Studie zur Thematik ‚Energieschonende Antriebe auf der Schiene', die an der Georg-Siemens-Ohm-Hochschule Nürnberg erstellt wird. Der Freistaat stellt hierfür dem dortigen Institut für Fahrzeugtechnik bis einschließlich 2014 rund 210.000 Euro zur Verfügung. „Mit dieser Untersuchung soll der Grundstein dafür geschaffen werden, weitere innovative Technologien im bayerischen Schienenverkehr einzusetzen", erklärt Bayerns Verkehrsstaatssekretärin Katja Hessel. „Die gute Vernetzung der Hochschule Nürnberg mit der Bahntechnikbranche verspricht wegweisende Erkenntnisse für die künftige Anwendung in der Praxis", betont Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch.
Nach einem sechswöchigen Prüfungsprogramm durch den Fahrzeugbauer Stadler Rail prüft die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) seit Ende November im Stadler-Inbetriebsetzungszentrum Erlen den ersten der 12 nachbestellten Flirt. Die Flirt-Triebzüge werden bei der S-Bahn St. Gallen 2013 eingesetzt.
Dieser Tage verliess die vierte Dampflok mit neuer Zugsicherung das Service-Zentrum der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB). SBB Historic hatte den Auftrag, vier Dampfloks mit ETM-S auszustatten, an die Spezialisten in Samstagern erteilt.
Siemens rüstet 230 Triebfahrzeuge der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) mit Trainguard-200-Fahrzeuggeräten (On-Board-Units) aus. Die Boardcomputer sind sowohl mit dem European Train Control System (ETCS) Level 1 und 2 sowie dem nationalen Zugsicherungssystem ZUB kompatibel. "Das Fahrzeuggerät berechnet und überwacht für alle in der Schweiz eingesetzten Systeme die maximal zulässige Geschwindigkeit und leitet im Falle einer Überschreitung den automatischen Bremsvorgang ein. Die Multikompatibilität der Geräte ermöglicht der Schweizer Bundesbahn die entscheidende Flexibilität für die schrittweise Umrüstung ihrer Strecken auf den europäischen Zugsicherungsstandard", sagte Jürgen Brandes, Leiter der Siemens-Geschäftseinheit Bahnautomatisierung. Die Fahrzeuge werden bis Mitte 2015 ausgestattet. Das Auftragsvolumen liegt im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Am 17.12.12 erteilte die russische Zulassungsbehörde „Register zur Zertifizierung im föderalen Eisenbahnverkehr (RS FzhT)" die Zulassung für den Regionaltriebzug Desiro RUS. Ab Juni 2012 fanden hierfür die Prüfungsfahrten statt, die bereits Ende November erfolgreich abgeschlossen werden konnten. „Wir sind drei Monate früher als geplant im Ziel. Das ist den klaren Rahmenbedingungen und einer engen Zusammenarbeit mit dem Kunden zu verdanken", sagt Jochen Eickholt, CEO der Siemens- Division Rail Systems. Möglich wurde dies durch die parallele Durchführung des anspruchsvollen Zertifizierungsprozesses und der intensiven Abnahmeprüfungen durch die Russische Eisenbahn AG (RZD). Außerdem wurde auf fünf Zügen gleichzeitig getestet.