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(21.09.2012)

Mit einem tiefgelegten Tragwagen des Typs Modalohr UIC lassen sich Sattelauflieger mit einer Eckhöhe von 4-Meter über die nur für 3,8-Meter zugelassene Gotthardstrecke von der Strasse auf die Schiene verlagern. Wenn die Initiative von Modalohr sich realisiert, können ab 2015 an die 100'000 zusätzliche Fahrzeuge pro Jahr umweltschonend die Schweizer Alpen durchqueren. Ein entsprechendes Projekt wurde gemeinsam mit Viia, einer Tochter der SNCF Geodis, am 14. August 2012 dem Bundesamt für Verkehr in Bern übergeben. Am 20.09.2012 stellte Modalohr in Berlin, an der weltweiten Leitmesse für Verkehrstechnik InnoTrans, erstmals die Maquette des zukünftigen Modalohr UIC-Wagens.


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Die von Viia und Modalohr vorgeschlagenen Verbindungen Deutschland – Italien via den Gotthard ergänzen die bestehenden und bewährten Angebote des unbegleiteten kombinierten Verkehrs (UKV) für Container, Wechselbrücken und kranbaren Sattelauflieger sowie für von Chauffeuren begleitete Lastenzüge auf der rollenden Autobahnen der RAlpin. Modalohr befördert nämlich heute als einziges System bereits unbegleitete, nichtkranbare Sattelauflieger. Diese sind mit über 90 Prozent das am meisten verbreitete Strassentransportgefäss und werden mehrheitlich nur noch mit einer Eckhöhe von 4-Metern in Betrieb genommen.

Ohne Infrastrukturkosten am Gotthard

Der Transport von Sattelaufliegern mit einer Eckhöhe von 4-Meter ist mit dem neu entwickelten Modalohr-Tragwagen des Typs UIC ohne Anpassungen der Bahninfrastruktur durch den Gotthard möglich. Die Profilerweiterung in Tunnels, auf Brücken, bei Perrondächern und Signalanlagen entfallen. Die zurzeit geschätzten Kosten für einen von Basel bis an die Südgrenze der Schweiz durchgängigen 4-Meter Schienenkorridor via den Gotthard belaufen sich auf knapp eine Milliarde Franken. Wie lange ein derartiger Ausbau unter Betrieb dauern wird und mit welchen Kapazitätseinschränkungen zu rechnen ist, ist momentan noch nicht klar. Angepasst werden müssen einzig noch die bestehenden und von Modalohr vorgesehenen Terrains im Ruhrgebiet und bei Lahr/ Schwarzwald im Norden und im Süden unweit von Chiasso auf italienischem Boden sowie die Beschaffung einer entsprechenden Tragwagenflotte.

Rasch, effizient und ausbaubar

Das Konzept ist rasch umsetzbar. Treffen die Bewilligungen noch dieses Jahr ein und sind die Co-Finanzierungen zum Teil durch die Schweizer Behörden bis Ende 2012 gesichert, so kann der Betrieb bereits im 2015 aufgenommen werden. Das ist noch vor der Eröffnung des Gotthardbasistunnels und deutlich vor jener des Ceneri-Basistunnels sowie der Sanierung des Gotthard-Strassentunnels im nächsten Jahrzehnt. Die Gotthardachse hat – im Gegensatz zu jenen durch die Tunnels von Lötschberg und Simplon – heute noch freie Trassen für zusätzliche Züge. Das Modalohr-Konzept sieht in der Einführungsphase vor:

• 4 Züge je Richtung und Tag mit 42 Sattelaufliegern zwischen Lahr/ Schwarzwald und einem Terminal südlich von Chiasso (Distanz 400 km)
• 2 Züge je Richtung und Tag mit gleicher Kapazität zwischen dem Ruhrgebiet und dem gleichen Terminal südlich von Chiasso (Distanz 840 km)

Die Jahreskapazität beträgt über 100'00 Stellplätze für Sattelauflieger. Bei einer durchschnittlichen Auslastung der Züge mit 75 Prozent (Wert, der für die Rollende Autobahn gilt), entspricht das einem Marktanteil von rund einem Viertel. Besteht einmal die Flachbahn durch die Alpen, ist eine Verdoppelung der Zugslängen angedacht.

Ob kurz oder lang – es funktioniert

Das System Modalohr bewährt sich seit fast zehn Jahren durch die französisch-italienischen Alpen auf der Verbindung Aiton – Tunnel du Fréjus – Orbassano. Seit 2007 wird es auf der Langstrecke Bettembourg – Le Boulou über tausend Kilometer erfolgreich eingesetzt. Das Angebot nimmt die verladenden Wirtschaft gerne und gut an: Die Auslastung auf der Strecke Luxemburg – Südwestfrankreich erreicht über 80 Prozent der täglich angebotenen Stellplätze auf vier Zugspaaren von 850 Metern Länge und einem Gewicht von 2'400 Tonnen.

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