(18.02.2015)
Der öffentliche Verkehr kann auf immer mehr Kundinnen und Kunden zählen. Allerdings konzentriert sich die Nachfragesteigerung vornehmlich auf wenige Spitzenstunden morgens und abends. Ingrid Voglmeier hat am Beispiel München untersucht, ob und wie man mit zeitgebundenen Tarifen eine bessere Nachfrageverteilung erreicht. Ihre Arbeit zeigt, dass zeitliche Preisdifferenzierungen zwar gewisse Lenkungswirkungen aufweisen, Massnahmen jedoch primär bei den Ursachen des Mobilitätsverhalten ansetzen müssen: Der Flexibilisierung von Arbeits- und Schulzeiten.
Immer mehr Kundinnen und Kunden sind mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs. Die Nachfragesteigerung verteilt sich jedoch nicht über den gesamten Tagesverlauf, sondern konzentriert sich. So sind mehr als die Hälfte der Schweizer öV-Kunden an wenigen Spitzenstunden am Morgen und am Abend unterwegs. Da sich die Ausrichtung des öV-Angebots auf die Spitzenzeiten sehr kostenintensiv gestaltet und – nebst den Verkehrsunternehmen – auch die öffentliche Hand fordert, sind Überlegungen angebracht, mit welchen Massnahmen die Nachfrage besser über den Tagesverlauf verteilt werden kann.
Einen Denkanstoss hat Ingrid Voglmeier geleistet. ln ihrer Masterarbeit am Institut für Verkehrsplanung der ETH Zürich hat sie am Beispiel München die Lenkungswirkung von zeitgebundenen Tarifen untersucht. In der vorliegenden Prix LITRA Publikationen Nr. 3 werden in konzentrierter Form die Resultate ihrer Arbeit präsentiert:
- Mit Preisrabatten in den Nebenverkehrszeiten kann eine gewisse Kundenlenkung erreicht werden. Bessere Wirkung entfaltet aber eine Kombination von Preissteigerungen in den Haupt-, bzw. Rabattierung in den Nebenverkehrszeiten.
- Der Wirkung von zeitgebundenen Tarifen sind grundsätzlich Grenzen gesetzt: Effektiver sind Mass- nahmen welche bei den Ursachen des Mobilitätsverhaltens ansetzen. Dazu zählen beispielsweise eine Flexibilisierung des Arbeitsbeginns bzw. des Arbeitsplatzes oder aber die Veränderung von Schul-, Vorlesungs- und Öffnungszeiten.