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(22.03.2017)

Der VCS Verkehrsclub der Schweiz fordert die SBB auf, den Entscheid über die Schliessung aller Drittverkaufsstellen zu revidieren. Die hohe Zahl von 32'000 Unterschriften zeigt, dass Billettschalter für die Kundinnen und Kunden des öffentlichen Verkehrs wichtig sind.


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52 Drittverkaufsstellen müssen gemäss SBB per Ende 2017 schliessen. Dies obwohl dieses «Agentur-Modell» effizient und kostengünstig funktioniert. Damit wollen die Bundesbahnen 5 Millionen Franken pro Jahr einsparen. In Anbetracht der Tatsache, dass mit diesem Entscheid rund ein Viertel aller bedienten Verkaufsstellen in der Schweiz geschlossen würden, ist diese Einsparung unverhältnismässig klein. Zum Vergleich: Die Bundesbahnen verfügen über ein Budget von jährlich knapp 9 Milliarden Franken. Die 5 Millionen entsprechen den Provisionen, welche die SBB ihren Partnern des Agentur-Modells für jedes verkaufte Ticket zahlen.

Die SBB gehen davon aus, dass nach der Schliessung dieser bedienten Verkaufsstellen sämtliche Tickets am Automaten, Online oder per Mobile gelöst würden. Allerdings ist zu befürchten, dass viele der betroffenen Kundinnen und Kunden auf das Auto ausweichen oder die Reise gar nicht mehr antreten würden, wenn der Bezug des Tickets zu kompliziert wird. Das kann aber nicht das Ziel sein.

Über 32'000 Unterschriften sind zusammengekommen, vor allem aus den betroffenen Regionen Ostschweiz, Basel-Land, Tessin und Berner Jura. Von Menschen, denen ein wichtiger Service im öffentlichen Verkehr weggenommen würde. VCS-Präsidentin Evi Allemann betont, dass «dank der grossen Zahl an Unterschriften die Chance besteht, dieses wichtige Service-Public-Angebot weiterführen zu können. Dafür kämpfen wir weiter». Sie habe letzte Woche einen neuen Vorstoss im Nationalrat eingereicht, erklärt Evi Allemann (SP/BE), und es gebe verschiedene Vorstösse bürgerlicher Kollegen. «Das lässt mich weiter hoffen. Die SBB sind aufgefordert, mit an den betroffenen Bahnhöfen konkrete Lösungen zu finden. Der VCS hat die Petition initiiert und ist gerne bereit zu vermitteln».

«Insbesondere in den Ostschweizer Kantonen Thurgau und St. Gallen – die mit einem Abbau von fast der Hälfte aller bedienten Verkaufsstellen besonders stark betroffen wären – ist das politische Engagement zugunsten der bedienten Drittverkaufsstellen gross», sagt Nationalrätin Edith Graf-Litscher SP/TG. «Die geringen Einsparungen und die laufenden Gespräche auf den verschiedenen politischen Ebenen lassen erahnen, dass Lösungen möglich sind», fügt die Thurgauer Parlamentarierin bei.

Für Jakob Büchler, Präsident IG Stationshalter und CVP-Nationalrat St. Gallen steht fest: «Es gibt viele ältere Menschen und Menschen mit einem Handycap - und nicht nur diese - denen die persönliche Beratung wichtig ist». Regula Fischer, Geschäftsführerin Bahnhofreisebüro Wipkingen: «Ich werde jeden Tag von vielen Leuten gefragt, ob und wie es weiter geht. Das zeigt wie wichtig unser Service für die Menschen hier im Quartier und in der Umgebung ist».

Wer ein Bahnbillett braucht, muss es einfach und kundenfreundlich kaufen können. Der Rückzug aus der Fläche beim Billettverkauf schliesst jedoch ganze Gruppen vom Zugang zu Bahn und Bus aus. Komplizierte Automaten, verschiedenste digitale Ticketing-Lösungen, die nur ein begrenztes Fahrausweis-Sortiment bieten, Unklarheiten bei Reservationen und Aktionen zeigen, dass persönliche Beratung weiterhin wichtig ist für die Kundinnen und Kunden des öffentlichen Verkehrs. Deshalb unterstützen die folgenden Organisationen die VCS-Petition gegen den Abbau der Drittverkaufsstellen:

  • •Pro Bahn Schweiz
  • Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr, IGöV
  • •Schweizerisches Konsumentenforum kf
  • •FRC - Fédération Romande des Consommateurs
  • •Blinden- und Sehbehindertenverband Schweiz
  • •Behindertenkonferenz Zürich
  • •Graue Panther Nordwestschweiz
  • •SEV, Gewerkschaft des Verkehrspersonals

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