(22.08.2011)
Um den Innenausbau des künftigen Fernverkehr-Doppelstockzugs der SBB noch besser auf die Kundenbedürfnisse abzustimmen, haben Bombardier und SBB vorgängig ein 1:1-Holzmodell gebaut. Sämtliche benutzernahen Bereiche des neuen Zuges werden darin dargestellt. Anlässlich von Führungen durch die Maquette konnten im ersten Halbjahr 2011 sowohl Bahnkunden als auch zahlreiche Fachpersonen ihre Bedürfnisse anmelden.
In den kommenden Monaten läuft die Produktion des neuen Fernverkehr-Doppelstockzugs der SBB an. Damit alle Fragen zum Innenausbau vor Baubeginn geklärt sind, wurde ein Modell aus Holz – eine so genannte Maquette – gebaut. Darin sind sämtliche benutzernahen Bereiche des künftigen Zuges 1:1 dargestellt. Hierfür wurden ein Abteil 1. und 2. Klasse, der Speisewagen, die Familienzone und der Führerstand vollständig und in Originalgrösse aufgebaut.
«Wir haben schon früh alle Bedürfnisse unserer Fahrgäste aufgenommen», sagt Jeannine Pilloud, Leiterin von SBB Personenverkehr. Schliesslich sei der neue Zug das zukünftige Flaggschiff der SBB und wird das Bild des Unternehmens über lange Jahre prägen. «Da dürfen wir keine Kosten und Mühe scheuen», so Pilloud.
Damit sich Fahrgäste und Mitarbeitende im neuen Zug wohl fühlen
Die Bedürfnisse und die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden stehen bei allen Arbeiten ganz weit vorne. Vor diesem Hintergrund wurde die Maquette im ersten Halbjahr 2011 über 200 Fachpersonen und Interessengruppen vorgestellt. Diese haben insgesamt mehr als 1000 Anregungen zur Optimierung des Gesamtkonzeptes eingegeben, die noch bis im Herbst 2011 bearbeitet werden.
«Die Maquette ist eine Neuheit , noch nie haben wir mit einem solchen Arbeits-instrument so viele Bedürfnisse im Vorfeld abgeholt», sagt Stéphane Wettstein, Geschäftsführer von Bombardier Schweiz. Und ergänzt: «Wir haben jetzt die gewünschten Informationen und können so aufwändige Anpassungen beim fertigen Zug vermeiden.»
Zahlreiche Verbesserungen realisiert
Im neuen Doppelstockzug für den Fernverkehr erwarten die Fahrgäste mehrere Verbesserungen im Vergleich zu heute. An jedem Sitzplatz werden Steckdosen verfügbar sein, auch in der zweiten Klasse. Neu ist zudem eine elektronische Platzreservation mit Digitalanzeige sowie eine Videoüberwachung. Ausserdem werden alle Fahrzeuge so genannt druckertüchtigt, so dass künftig in Tunnels kein Ohrendruck entsteht.
In einem ersten Durchgang hat die SBB für rund 1,9 Milliarden Franken 59 Züge bestellt – dies ist die grösste Beschaffung in der Geschichte der SBB. Die ersten Fahrzeuge werden nach dem kommerziellen Vorbetrieb voraussichtlich ab Fahrplanjahr 2014 schrittweise als InterCity zwischen St. Gallen–Zürich–Bern–Genf und Romanshorn–Zürich–Bern–Brig eingesetzt. Später kommen weitere Kompositionen in der ganzen Schweiz zum Einsatz.