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(26.02.2015)

Auf eine solide Bilanz 2014 blicken die beiden VRR-Vorstände Martin Husmann und José Luis Castrillo nach ihrem ersten gemeinsamen Geschäftsjahr an der Spitze des Verbundes zurück. So konnte im vergangenen Jahr die Anzahl der zurückgelegten Fahrten im Verbundraum zwar nicht vergrößert werden, jedoch stiegen die Ticketeinnahmen um 2,5 Prozent auf insgesamt 1,148 Milliarden Euro. Im Bereich der Fahrplanauskünfte knackten die mobilen Kundenanfragen im Januar 2015 die 20 Millionen-Grenze und die VRR-App wurde mehr als 1,7 Millionen Mal von den Kunden heruntergeladen. Besonders erfreulich ist auch das Erreichen eines wichtigen Meilensteins im Rahmen des Verfahrens zum Rhein-Ruhr Express. Hier wird voraussichtlich SIEMENS die 82 neuen Fahrzeuge in seinem Werk in Krefeld bauen und die Entscheidung für den oder die zukünftigen Betreiber der Linien steht kurzfristig Ende März an. Im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) konnte der Betreiber der S7, die Abellio Rail, nach über 20-monatiger Sperrung wieder über die Müngstener Brücke fahren. Die DB Regio NRW verzeichnete einen etwas unglücklichen Start auf der Linie S5/S8 mit den neuen Fahrzeugen. Ein wichtiges Thema ist auch die Sicherung der künftigen Finanzierung des Nahverkehrs.


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Zukünftige Finanzierung für den Nahverkehr sichern

Im aktuellen Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung vorgenommen, den Schienenverkehr zu stärken, damit auch künftig den Millionen Nahverkehrskunden eine qualitativ hochwertige öffentliche Mobilität angeboten werden kann. Die Länder haben einen Bedarf von 8,5 Milliarden Euro gutachterlich ermittelt und den Bund um eine schnelle Umsetzung ersucht, sowie eine jährliche Dynamisierung von zwei Prozent und eine Festschreibung der Regelung bis 2030 gefordert, um die stetig steigenden Kosten aufzufangen und den Nahverkehr weiter auszubauen. Bisher überweist der Bund jährlich 7,3 Milliarden Euro an die Länder. VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann appelliert an den Bund, das Erfolgsmodell Nahverkehr nicht zu gefährden. „Das aktuelle Aussitzen des Bundes hat eine nachhaltige Beschädigung des in den letzten Jahren erfolgreich entwickelten SPNV zur Folge.“ Sollten die Forderungen perspektivisch nicht umgesetzt werden, käme dies einer indirekten Kürzung gleich, mahnt VRR-Chef Martin Husmann. Die Aufwände für den Betrieb z. B. Trassenentgelte und Energiekosten steigen künftig weiter an und können ohne Anpassungen nicht aufgefangen werden. „Die Konsequenz wären perspektivische Abbestellungen von Zugleistungen, um mit den vorhandenen Mitteln auskömmlich zu wirtschaften. Dies kann nicht im Sinne der Politik sein und geht eindeutig zu Lasten der Millionen Fahrgäste im Nahverkehr täglich“, so Husmann weiter. Auch der Sanierungsstau im ÖPNV beträgt inzwischen vier Milliarden Euro und jährlich kommen 500 Millionen hinzu. „Besonders im kommunalen Nahverkehr sind zusätzliche Investitionen dringend notwendig“, so Husmann abschließend.

Zuwächse bei den Fahrgeldeinnahmen
Im vergangenen Jahr zählten die Verkehrsunternehmen im VRR insgesamt 1,142 Milliarden Fahrten. Das sind rund drei Millionen beziehungsweise rund 0,4 Prozent weniger als 2013. Doch die Einnahmen durch den Ticketverkauf stiegen 2014 nach vorliegender Bilanz um rund 27,5 Millionen Euro auf insgesamt 1,148 Milliarden Euro, was eine Steigerung von 2,5 Prozent bedeutet. VRR-Vorstand José Luis Castrillo bewertet die Steigerung der Einnahmen als gut und wichtig für die Kostendeckung auf Seiten der Verkehrsunternehmen. „Die Entwicklungen in den Tarifeinnahmen zeigen uns auch, dass wir neue Wege bei der Konzeption und Ausgestaltung der Tarife gehen müssen“, so Castrillo. „Erste Schritte haben wir dazu in 2014 gemacht, indem wir unsere stark nachgefragte Auskunfts-App um die Kauffunktion von Ticketprodukten erweitert haben. Ebenso haben wir in der Tarifanpassung zu Beginn dieses Jahres stärker strukturelle und angebotsbezogene Maßnahmen, wie die Einführung der Preisstufe A3 umgesetzt“, so Castrillo weiter. „Neben der differenzierten Weiterentwicklung der bestehenden Tarife werden wir den Schwerpunkt auf die Ausgestaltung eines e-Tarifes legen.“

Markterfolge durch die Digitalisierung bei Bus und Bahn
Außerdem setzt der Verbund auch weiterhin auf digitale Technologien, um Fahrgästen den Zugang zum Öffentlichen Personennahverkehr und dessen Nutzung zu erleichtern. „Die hohe Akzeptanz und die steigenden Abrufzahlen bei der mobilen Fahrgastinformation sowie die Zuwächse der Kundeninformation im Bereich von facebook, zeigen uns, dass genau hier der Ansatzpunkt ist, um die Services rund um den ÖPNV zeitgemäß und kundenfreundlich zu gestalten“, erklärt VRR-Vorstand José Luis Castrillo. „Daher werden wir in den kommenden Monaten daran fokussiert arbeiten und insbesondere die Datenqualität unserer Auskunftssysteme verbessern“, so Castrillo. Ein erster wichtiger Schritt sind die geänderten Geo- und Kartendaten für sämtliche Fahrgastinformations-systeme im VRR auf die Grundlage von OpenStreetMap (OSM). „OSM bietet sehr detaillierte und qualitativ hochwertige Geodaten, die von einer aktiven Nutzergemeinde kontinuierlich aktuell gehalten werden. Im Gegensatz zu unserem bisherigen auf die Autonavigation spezialisierten Geodaten-Anbieter berücksichtigt OpenStreetMap beispielsweise auch Rad- und Wanderwege und bildet nicht nur Straßenzüge, sondern zum Teil sogar einzelne Häuser ab. So können VRR und Verkehrsunternehmen sämtliche Haltestellen, Linienverläufe und Bus- oder Bahnsteige sehr viel präziser georeferenzieren als vorher. Für die Fahrplanauskunft ist dies ein ganz wichtiger Qualitätssprung“, so Castrillo weiter. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Umsetzung einer nutzungsfreundlichen Oberfläche bei den Kundeninformationssystemen. Hier wird es in 2015 einen eigenständigen digitalen Marken- und Kommunikationsansatz geben. „Die Chancen der Digitalisierung für den Mobilitätsmarkt gilt es zu nutzen. Aus öffentlichem Nahverkehr wird persönlicher Nahverkehr über eine einfach Nutzung und Zugang des Systems“, so Castrillo abschließend.

RRX-Projekt erfolgreich angelaufen
Ein weiterer Schritt zur Realisierung des Rhein-Ruhr-Express ist mit der voraussichtlichen Produktion von 82 einheitlichen und hochwertigen Fahrzeugen durch SIEMENS gemacht worden. Das Unternehmen setzte sich im Wettbewerb mit dem wirtschaftlichsten Angebot gegen zwei Konkurrenten durch und soll als Fahrzeughersteller die RRX-Fahrzeuge konstruieren, produzieren und über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren instandhalten. Grundlage der Vergabe zur RRX-Fahrzeugbeschaffung ist das sogenannte NRW-RRX-Modell, das die beteiligten Zweckverbände gemeinsam realisieren. Es trennt die Fahrzeugbeschaffung vom Betrieb der zukünftigen RRX-Linien, damit die SPNV-Aufgabenträger einheitliche RRX-Fahrzeuge beschaffen und über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren zu günstigen Lebenszykluskosten für einen qualitativ hochwertigen Fahrgastbetrieb zur Verfügung stellen können. Geplant ist, Ende 2018 die ersten Fahrzeuge in Betrieb zu nehmen. „Die vom Hersteller geplanten Fahrzeuge sind im Vergleich zu heutigen Nahverkehrszügen deutlich komfortabler und leistungsstärker. Ein modernes Antriebssystem mit einem hohen Beschleunigungs- und Bremsvermögen ermöglicht bei allen Witterungsverhältnissen eine stabile Verkehrslage,“ erläutert VRR-Vorstand Martin Husmann. „Insbesondere im Hinblick auf die Energieeffizienz der Fahrzeuge wirkt sich das Lebenszyklusmodell sehr positiv aus. Denn die Züge werden so konstruiert sein, dass der Energieverbrauch im Vergleich zu heutigen Modellen deutlich verringert wird,“ so Husmann.

Startprobleme auf der S5/S8 beim Betreiber DB Regio NRW
Seit Mitte Dezember 2014 fährt die DB Regio NRW auf der S-Bahn-Linie S 5/S 8 zwischen Mönchengladbach und Dortmund mit neuen Triebwagen der Baureihe ET 1440 des Herstellers Alstom. Diese S-Bahn-Fahrzeuge haben eine Fußbodenhöhe von 80 Zentimetern und sind mit einer behindertengerechten Toilette ausgestattet. Doch sorgten in den ersten Wochen seit Inbetriebnahme Verspätungen und überfüllte Bahnen für Unzufriedenheit bei den Fahrgästen – und beim VRR. Da noch nicht alle neuen Fahrzeuge ausgeliefert sind und technische Probleme den Betrieb beeinträchtigten, konnte der Betreiber DB Regio die Bahnen nicht immer pünktlich mit der vom VRR bestellten Wagen-Anzahl verkehren lassen. Der VRR hatte im Wettbewerbsverfahren Fahrzeuge mit behindertengerechten Toiletten vorgegeben. Mit dieser Maßnahme folgte der Verkehrsverbund dem ausdrücklichen Wunsch von Fahrgast- und Seniorenvertretungen aus Nordrhein-Westfalen, des NRW-Verkehrsministeriums sowie vieler Nahverkehrskunden. Der Einbau war unter ökonomischen Rahmenbedingungen nur bei S-Bahn-Fahrzeugen mit einer Bodenhöhe von 80 Zentimetern möglich. Da der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr darüber hinaus langfristig eine Vereinheitlichung der Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern anstrebt, erhielten im Vergabeverfahren mit den ET 1440 genau solche Fahrzeuge den Zuschlag, die diese Anforderungen erfüllen.

„Wir können die anfänglichen Probleme zwar nachvollziehen, da zur Betriebsaufnahme nur 20 der bestellten 28 Fahrzeuge zur Verfügung standen und die Abläufe durch externe Einflüsse wie eine Stellwerkstörung und einen Hangrutsch beeinflusst wurden, doch muss sich jetzt unbedingt Kontinuität einstellen,“ fordert VRR-Vorstand Martin Husmann. Ein zentraler Grund für die Verspätungen der S 5/S 8 waren in den vergangenen Wochen vor allem ein defekter Schließmechanismus der Türen, der mehrfach Verspätungen verursachte. „Diese technischen Probleme muss DB Regio nun schnellstmöglich in den Griff bekommen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten“, fordert VRR-Vorstandssprecher Husmann. „Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Fahrzeuge für den Betrieb dieser Linien geeignet sind. Jetzt erwarten wir, dass der Betreiber die entsprechende Qualität auf die Schiene bringt“, sagt Martin Husmann. „Das heißt ganz konkret, dass die Bahnen verlässlich und pünktlich in der von uns bestellten Traktion verkehren.“

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