(21.03.2018)
In nur fünf Jahren seit dem Markteintritt 2013 hat Frauscher Sensortechnik ein großes Wachstum in Indien erzielt. Etwa 100 Angestellte erforschen, designen, produzieren und verkaufen dort heute innovative Sensortechnik für den Eisenbahnbereich. Mit neu entwickelten Produkten und Adaptionen bestehender Komponenten erfüllen sie erfolgreich die speziellen Anforderungen des indischen Marktes. Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, zog die Belegschaft in Bengaluru kürzlich in ein neues Büro in den Prestige Khoday Tower, No.5, Ray Bhavan Road. Dort werden Besucher nun in repräsentativen Räumlichkeiten zu Gesprächen und Schulungen willkommen geheißen.
Auf Wachstumskurs: Mit dem Umzug in ein neues Büro in Bengaluru stärkt Frauscher Indien seine Position, um verschiedenen Herausforderungen gegenüberzutreten. „Das Potenzial, das wir als Unternehmen in Indien vorgefunden haben, ist tatsächlich noch größer, als wir anfangs dachten. Außerdem haben wir unsere Produktpräsenz in einigen südostasiatischen Ländern, wie Malaysia, Indonesien, Myanmar und Korea verstärkt.“, sagt Alok Sinha, Managing Director Frauscher Indien. „Binnen nur fünf Jahren wuchs der Standort von zwei auf über 100 Mitarbeiter und unsere Auftragsbestände haben wir auf 40 Mio. Euro erhöht.“ Die Eröffnung des neuen Büros fand am 15. Februar 2018 statt. Nach der Begrüßung der Gäste wurde der offizielle Festakt zelebriert. Im Anschluss trafen sich die Teilnehmer im Shangri-La Hotel Bengaluru. Dort sprach Michael Thiel, CEO Frauscher Sensor Technology, über die Visionen seines Unternehmens. Akhilesh Yadav, COO Frauscher Sensor Technology India Private Limited, gab in seiner Rede Einblicke in die neuesten Entwicklungen in Bezug auf Achszähler, die zum Teil in der Produktionsstätte von Frauscher im indischen Mysuru hergestellt werden. Ein zusätzliches Büro in Delhi bietet den Kunden im Markt weiteren Support.
Individuelle Produkte für spezifische Anforderungen
Raddetektionssysteme, Achszähler und Tracking Lösungen von Frauscher basieren auf induktiver Sensortechnologie und Distributed Acoustic Sensing (DAS). Sie vereinfachen für Systemintegratoren und Bahnbetreiber den Zugang zu Informationen, die für Betrieb, Überwachung und Schutz von Zügen und Infrastruktur erforderlich sind. Achszählprodukte von Frauscher unterscheiden sich durch eine Reihe von Alleinstellungsmerkmalen wesentlich von den Systemen anderer Anbieter. Dazu zählen etwa die Möglichkeiten, Sensoren ohne Bohrarbeiten am Gleis zu montieren, keine aktive Elektronik im Gleisbereich installieren zu müssen oder über Redundanzen eine automatische Ausfallsicherung, also eine Hot Standby-Struktur, etablieren zu können. Herr Sinha: „Eine weitere Besonderheit sind sicherlich die innovativen Diagnosetools, die wir mit unseren Achszählern zur Verfügung stellen.“
Michael Thiel betont: „Aus strategischer Perspektive ist Indien extrem wichtig für uns. Es zählt auch zu den Kernmärkten für Frauscher Tracking Solutions FTS, die auf DAS basieren.“ Die FTS bieten Lösungen für grundlegende Anforderungen wie kontinuierliche Zugverfolgung, die Überwachung von Zug- und Infrastrukturkomponenten und die Detektion unautorisierter Aktivitäten in sensiblen Bereichen. In enger Zusammenarbeit mit Indian Railways entwickelt Frauscher in Pilotprojekten vor Ort ein System zur Echtzeitüberwachung von Komponenten und für den Transfer von Informationen für die Planung von vorbeugenden und akuten Wartungsarbeiten.
Spannende Projekte in Indien
Frauscher wurde als Partner für die „Dedicated Freight Corridor“-Projekte ausgewählt. Diese Infrastrukturvorhaben umfassen mehr als 9 000 Zählpunkte, die zur Errichtung eines Signaltechniksystems auf über 1 600 Streckenkilometern eingesetzt werden. Das bisher größte Projekt von Frauscher in Indien, das Mumbai Urban Transport Project (MUTP), wurde mit MRVC (Mumbai Railway Vikas Corporation Ltd.) umgesetzt. Sechs Millionen Pendler täglich, weiterhin stark zunehmender Personenverkehr, hohe Zugfrequenzen sowie das Auftreten von Überschwemmungen und Starkregen machten dieses Projekt zu einer besonderen Herausforderung. Die Lösung basierte auf einer Kombination aus dem Frauscher Axle Counting System ACS2000 und dem Radsensor RSR180. Ihre effiziente Funktionsweise hat die Installation selbst unter den hier vorherrschenden extremen Bedingungen unter Beweis gestellt: Der Achszähler konnte die Leistung des Bahnverkehrsnetzes in Mumbai signifikant verbessern. Durch Gleisfreimeldung verursachte Vorkommnisse im Signalbereich konnten nahezu eliminiert werden.
Stark im Metro-Bereich
Im Laufe der letzten fünf Jahre gelang es Frauscher Indien auch, sich einen Namen im Metro-Bereich zu machen: „So gut wie alle Projekte, die in diesem Segment umgesetzt werden, setzen heute auf unsere Achszähler. Aktuell sind rund 1 300 Zählpunkte auf entsprechenden Linien im Einsatz.“, erklärt Herr Sinha.
R&D in und für Indien
In enger Zusammenarbeit mit den Spezialisten in Österreich entwickelt das R&D Team von Frauschen Indien Produkte speziell für den indischen Markt und optimiert bestehende Produkte, um lokalen Anforderungen gerecht zu werden. Beispiele sind die Optimierung des Radsensor RSR180, die Weiterentwicklung der Frauscher Schienenklaue SK150, die Erweiterung des Counting Head Control CHC Prinzips und die Befestigungskonsole BK270, die speziell für den Einsatz in Indien entwickelt wurde.
Das Fundament für das weitere Wachstum von Frauscher ist damit noch solider geworden: „In den kommenden Jahren wollen wir unsere Führungsposition in den Bereichen Achszählung und Raddetektion in Indien und anderen globalen Bahnmärkten weiter ausbauen.“, prognostiziert Michael Thiel.