(28.04.2015)
Zum Tag gegen Lärm fordert die Allianz pro Schiene Fahrverbote für laute Güterwagen ab Ende 2020. „Der Bahnsektor braucht eine verbindliche Regelung, um die vom Bund angestrebte Halbierung des Schienenverkehrslärms dynamischer als bisher und zugleich planungssicher angehen zu können“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege am Dienstag in Berlin. „Wir wollen nicht, dass die Eisenbahn als umweltfreundlichstes Transportmittel den Rückhalt in der Bevölkerung einbüßt.“
Nach der jüngsten Studie des Umweltbundesamtes (UBA) „Umweltbewusstsein in Deutschland 2014“ fühlen sich 17 Prozent der Menschen von Schienenverkehrslärm belästigt, während 54 Prozent über lauten Straßenverkehr und 21 Prozent über Fluglärm klagen. Die Allianz pro Schiene warnte davor, das Thema Schienenverkehrslärm auf die leichte Schulter zu nehmen. „Es ist zwar richtig, dass die Eisenbahn trotz einer deutlich höheren Verkehrsleistung weniger Menschen mit Lärm plagt als etwa der Luftverkehr. Trotzdem leiden die Anwohnerinnen und Anwohner entlang vielbefahrener Bahntrassen ganz besonders. Lärm macht krank, und deshalb ist das Ziel der Bundesregierung richtig, den Schienenverkehrslärm bis 2020 zu halbieren“, sagte Flege. Die Branche habe inzwischen erste Erfolge zu vermelden: Ende 2014 seien 12 Prozent aller gefahrenen Trassenkilometer im Güterverkehr leise gewesen. Um als „leise“ anerkannt zu werden, muss ein Zug zu 90 Prozent aus leisen Waggons zusammengesetzt sein.
Seit 2013 fördert der Bund die Umrüstung lauter Güterwaggons auf lärmmindernde Bremstechnik. „Wenn dieses Programm 2020 ausläuft, müssen die deutschen Wagenhalter sicher sein können, dass ihre teuren Anstrengungen nicht vergeblich waren. Auch wollen die Lärmbetroffenen endlich verbindliche Fortschritte. Deshalb sollte die Politik dafür sorgen, dass laute Waggons etwa aus dem Ausland das deutsche Netz dann nicht mehr befahren dürfen“, sagte Flege.