(09.03.2016)
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert von der Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn einen radikalen Kurswechsel. „Wir hören derzeit vom Management nur noch: Sparen, Streichen, Schrumpfen. So sieht kein Zukunftskonzept aus“, sagte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner. „DB Cargo ist auf dem völlig falschen Gleis unterwegs. Wir erwarten, dass der Vorstand seine Geisterfahrt beendet und endlich einen Kurs einschlägt, der in die Zukunft weist.“ Die EVG-Vertreter im Aufsichtsrat der DB Cargo AG setzten deshalb heute eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung durch.
„Die derzeitigen Pläne sind ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“, kritisierte der EVG-Vorsitzende. „Sie machen einen hervorragenden Job. Wer, wenn nicht sie, sorgen denn dafür, dass der Laden läuft. Dafür müssen sie sich gefallen lassen, dass jede vierte Stelle wegfallen soll.“ Neben Stellenkürzungen plant das Unternehmen auch die Schließung von Güterverkehrsstellen. Damit sei der Schienengüterverkehr in Deutschland insgesamt gefährdet. Es sei „Job des DB-Cargo-Vorstandes, mehr Verkehr auf die Schiene zu holen. Dieser Job wird derzeit sträflich vernachlässigt.“ Die EVG fordere eine Unternehmensstrategie, die auf Wachstum und auf mehr Beschäftigung basiert.
DB Cargo treffe aber nicht die alleinige Schuld, so Alexander Kirchner weiter. „Es gibt auch noch einen Eigentümer, die Bundesregierung, und diese ist zugleich für die politischen Rahmenbedingungen des Güterverkehrs verantwortlich.“ Die Güterbahnen seien in der Lage, einen wesentlichen Beitrag für die Erreichung der deutschen Klimaschutzziele zu leisten. „Will man die Klimaschutzziele der Bundesregierung erreichen, führt kein Weg an der Verdoppelung des Schienengüterverkehrs vorbei.“