Newsletter

Werbung

Beliebte Beiträge

Werbung

(03.12.2015)

"Wir werden durch den Investitionshochlauf bei den Verkehrswegen und durch die Förderung der Digitalisierung in unserem Land mehr Verlässlichkeit für die Logistikbranche erreichen", dies erklärte Dorothee Bär, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur anlässlich des Parlamentarischen Abend vom Deutschen Verkehrsforum (DVF) und der Logistic Alliance Germany (LAG).


Werbung

Dies sei deshalb so wichtig, weil der Gütertransport und die Logistik einen wesentlichen Einfluss auf die Exportfähigkeit Deutschlands habe, so die Staatssekretärin weiter. Deshalb werde sich ihr Haus aktiv für die Zukunftsfähigkeit der Logistik einsetzen, etwa durch erheblich mehr Investitionen in die Verkehrswege. Hier würden zwischen 2016 und 2019 knapp 13 Milliarden Euro pro Jahr investiert - derzeit seien dies rund 10 Milliarden Euro. Zudem wolle sie durch den Aufbau eines stabilen Breitbandnetzes und den Einsatz modernder Verkehrstechnologie die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur verbessern.

Logistikvertreter forderten auf dem Parlamentarischen Abend eine verlässliche Verkehrspolitik ein, damit die Logistikbranche auch weiterhin Spitzenleistungen erbringen könne. Nicht ohne Grund sei Deutschland zum wiederholten Male Logistikweltmeister. Willem van der Schalk, Sprecher der Geschäftsführung, A. Hartrodt (GmbH & Co) KG, wünschte sich mehr Verlässlichkeit bei der Verkehrsinfrastruktur. Bauvorhaben dauerten zu lange und Infrastrukturprojekte müssten auch umgesetzt werden. Allerdings, so van der Schalk: "Der Logistikstandort wird im Ausland sehr positiv gesehen. Viele unserer Kunden verstehen aus ihrer Sicht, und im direkten Vergleich mit den Infrastrukturproblemen im eigenen Land kaum, unseren eigenen kritischen Umgang."

Zur Verlässlichkeit der Verkehrswege räumte Kirsten Lühmann, MdB, Verkehrspolitische Sprecherin, der SPD-Bundestagsfraktion, selbstkritisch ein, dass die Politik in der Vergangenheit zu wenig für den Erhalt der Verkehrsinfrastruktur sorgte: "Nun haben wir schon mal einen Brückenzustandsbericht für Straßen und Schienen. Die restlichen Berichte werden im Rahmen der Beratungen zum Bundesverkehrswegeplan folgen. Aus diesem Bundesverkehrswegeplan wollen wir einen Netzplan erstellen, der die jeweiligen Verkehrsträger als ein miteinander verbundenes Gesamtsystem betrachtet. Vor allem müssen wir anfangen, die vorhandenen Verkehrswege etwa durch Digitalisierung und Signaltechnik besser auszunutzen." Damit bestätigte sie die Forderung von Staatssekretärin Bär, mehr für die Aufrüstung mit digitaler Infrastruktur zu tun.

Der Geschäftsführer des Deutschen Verkehrsforum (DVF) Thomas Hailer, betonte, dass die Bedeutung der drittgrößten Wirtschaftsbranche in Deutschland endlich auf der politischen Ebene angekommen sei: "Durch die politische Akzeptanz kommt die Logistikbranche auch Dank des Aktionsplans Güterverkehr und Logistik ein Stück weiter. Um die Leistungsfähigkeit der einzelnen Bestandteile der Logistikkette zu bewahren, brauchen wir zudem nachtoffene Frachtflughäfen mit hoher Kapazität und zugängliche Seehäfen mit entsprechendem Tiefgang. Insgesamt ist natürlich eine funktionierende und nachfragegerechte Verkehrsinfrastruktur nötig."

Der Vorsitzender der Geschäftsführung, Flughafen Köln/Bonn GmbH, Michael Garvens, unterstützte Hailers Forderung hinsichtlich der Betriebszeiten für Flughäfen: "Wenn wir Logistik-Weltmeister bleiben wollen, müssen wir auch weltmeisterliche Rahmenbedingungen vorfinden. Mit Köln und Leipzig gibt es nur noch zwei große deutsche Logistik-Flughäfen mit international konkurrenzfähigen Betriebszeiten

Mathias Krage, Vorsitzender Förderverein Logistics Alliance Germany e.V. (LAG), betonte: "Die deutsche Logistikbranche tritt über die LAG einheitlich im Ausland auf und kann so für den Logistikstandort Deutschland als Ganzes werben. Unsere Logistikbranche kann mit hervorragender Dienstleistungsqualität und guter Verkehrsinfrastruktur punkten." Deutschland müsse sich nun dringend um das Thema Digitalisierung kümmern und dürfe nicht gegenüber anderen Ländern ins Hintertreffen geraten, warnte Krage zugleich.

Man müsse den Blick auch darauf richten, wie schnell das Ausland aufhole, bestätigte Stefan Stroh, Partner bei PwC Strategy&: "China verwendet 8 Prozent und der Mittlere Osten 4 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für den Aufbau der Infrastruktur. Davon ist die Europäische Union und Deutschland weit entfernt: Wir müssen in Zukunft deshalb nicht nur in "Hardware" wie Straßen, Schienen, Brücken investieren, sondern auch in die entsprechende "Software". Das umfasst die Digitalisierung der Prozesse und die smarte Nutzung von Daten, um bestehende Infrastrukturen besser auszunutzen und mit digitalen Innovationen weiteres Wachstum zu treiben. Das wird in der Zukunft einer der entscheidenden Wettbewerbsfaktoren für den Logistikstandort Deutschland sein."

Ein verkehrsträgerübergreifender Informationsaustausch sei für Unternehmen wichtig, erklärte Ulrike Höffken, Direktorin Einkauf, ThyssenKrupp Steel Europe AG. Ob der Logistikdienstleister am Ende aus dem In- oder Ausland käme, spiele keine Rolle: "Für thyssenkrupp Steel ist es entscheidend, dass die Logistikdienstleister unsere Produkte kennen. Unsere Logistiker machen sich mit den möglichen Partnern auf den verschiedenen Versorgungsstrecken vertraut und prüfen, welche Logistikpartner für uns infrage kommen."

Schlagwörter

Premium Partner

Partnerseiten

Facebook Fanseite