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(04.07.2017)

Bereits heute haben Reisende im öffentlichen Verkehr die Möglichkeit, mit Hilfe von elektronischen Ticket-Apps Fahrten zu unternehmen und erst im Nachhinein zu bezahlen. Diese Möglichkeit beschränkt sich aber auf Tarifverbunde, und die Preisberechnung erfolgt nicht in allen Apps nach den gleichen Spielregeln. In den nächsten Monaten wollen BLS, SBB und PostAuto den gemeinsam in der Branche erarbeiteten Standard testen, der Fahrten in der ganzen Schweiz sowie eine einheitliche Preisberechnung und Kontrolle ermöglicht.


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Benutzer des öffentlichen Verkehrs sind es sich gewohnt, dass sie für eine Reise von A nach B nur ein einziges Billett brauchen. Das soll auch im digitalen Zeitalter mit einem elektronischen Ticket möglich sein, insbesondere wenn die Fahrgäste zu Beginn noch nicht genau wissen, mit welchen Transportmitteln sie auf welcher Strecke unterwegs sein werden und deshalb für eine zurückgelegte Fahrt erst im Nachhinein zahlen möchten. Die drei Transportunternehmen BLS, SBB und PostAuto sind derzeit daran, den gemeinsam definierten Standard zu testen, der die Kontrolle von solchen elektronischen Tickets mit nachträglicher Bezahlung in der ganzen Schweiz ermöglicht. Dazu führen die drei Unternehmen im Rahmen der Kooperation «TrioPlus» ab heute einen entsprechenden Test («Proof of Concept») durch.

In der ganzen Schweiz elektronische Tickets lösen

Erstmals können Reisende im Rahmen dieses Tests in der ganzen Schweiz die öffentlichen Transportmittel benutzen, die Fahrt elektronisch erfassen lassen und nachträglich bezahlen. Basis des Versuchs ist die Handy-App «lezzgo», die bereits in einzelnen Verbünden im Einsatz ist. Sie wurde nun für den schweizweiten Test zu «lezzgoPlus» erweitert. Mit der «lezzgo»-App checken die Fahrgäste zu Beginn einer Reise auf ihrem Smartphone mit einem Klick ein. Am Schluss der Reise, auch nach mehrmaligem Umsteigen, beenden sie ihre Fahrt wiederum mit einem Klick auf dem Smartphone. Für die so absolvierten Fahrten bezahlen die Reisenden am Ende des Tages nach dem Prinzip des «Post Price Ticketings» (PPT), also der nachträglichen Bezahlung von elektronisch erfassten Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Bei dem nun anlaufenden Test profitieren die Nutzerinnen und Nutzer von «lezzgoPlus» also von einer einfachen Reise-Erfassung in der ganzen Schweiz und der nachträglichen Bezahlung des Fahrpreises. Für die Partner von «TrioPlus» bietet der Test zugleich die Gelegenheit, den gemeinsam geschaffenen Standard anzuwenden. Der Standard stellt neben einer einheitlichen Kontrolle auch eine einheitliche Preisberechnung sicher. Damit garantiert der Standard, dass alle Fahrgäste für dieselben Strecken auch denselben Preis bezahlen, und dass dieser nicht je nach Ticket-App für die gleiche Fahrstrecke unterschiedlich ausfallen könnte. Die Preisberechnung erfolgt nach den heute gültigen Tarifregeln im Hintergrund, ohne dass sich der Kunde um die teilweise komplexen Tarifsysteme kümmern muss.

Geschlossene Nutzergruppe

Rund 200 Nutzerinnen und Nutzer können sich ab Anfang Juli 2017 mit Hilfe von «lezzgoPlus» am Test des PPT-Standards beteiligen. Interessierte haben die Möglichkeit, sich über die entsprechende Website anzumelden (www.lezzgo.ch/plus). Sie können danach mit der Ticket-App «lezzgoPlus» Fahrten in der ganzen Schweiz unternehmen, die elektronischen Fahrberechtigungen kontrollieren lassen und die Fahrten im Nachhinein zahlen. Weil es sich um einen Test handelt, gibt es «lezzgoPlus» im Rahmen des Proof of Concept nur für iOS-Smartphones. Die Ergebnisse des Tests von «lezzgoPlus» und die Freigabe des Standards bilden die Basis für die möglichen nächsten Schritte zur Einführung.

Eine Lösung für die ganze öV-Branche

BLS, SBB und PostAuto ist es ein Anliegen, dass die Fahrgäste des öffentlichen Verkehrs künftig in der ganzen Schweiz von PPT-Apps auf ihrem Smartphone profitieren können. Die Fahrt im öffentlichen Verkehr würde damit sehr einfach: Man steigt ein, ohne sich vorgängig um Tarife oder einen konkreten Reiseweg zu kümmern. Die drei Transportunternehmen engagieren sich deshalb für einen künftigen, branchenweiten Standard, auf dem einfache und kundenfreundliche Ticket-Lösungen nach dem PPT-Ansatz aufbauen.

Was ist der Standard?

Der PPT-Standard ist eine Kombination aus einem Regelwerk und bereitgestellten Software-Komponenten. Damit ermöglicht er eine einheitliche Preisberechnung sowie die Kontrolle der elektronischen Fahrtberechtigung des Fahrgastes. Die Transportunternehmen BLS, SBB und PostAuto haben diesen Standard gemeinsam mit weiteren Branchenvertretern entwickelt. Ziel ist, den Standard durch die ÖV-Branche freigeben zu lassen, damit er für alle verbindlich wird.

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