(01.09.2017)
In der Metropolregion Portland-Vancouver, einem der schnellst wachsenden Wirtschaftsräume der USA, ist die Zukunft des öffentlichen Personennahverkehrs in der Realität zu bestaunen. Seit Mitte Juli gehört für alle Bus- und Bahnfahrer dort die mühsame Suche nach dem günstigsten Tarif und dem dazu passenden Ticket der Vergangenheit an. Sie steigen einfach ein und haben die Gewissheit, dass ihnen der beste Preis für ihre Fahrt berechnet wird. Möglich macht dies ein revolutionäres, elektronisches Ticketingsystem, das die INIT Niederlassung in Chesapeake, Virgina/USA, lieferte.
Im vergangenen Monat haben die Verkehrsunternehmen Tri-County Metropolitan Transit Authority (TriMet), Clark County Public Transit Benefit Area Authority (C-TRAN) und Portland Streetcar das so genannte Hop-System in Betrieb genommen und die ersten Erfahrungen damit sind bahnbrechend. Hop FastpassTM ist ein vollständig integriertes elektronisches Ticketingsystem, das mit kontaktlosen Kundenkarten, den sogenannten Hop-Karten, funktioniert. Außerdem akzeptiert das System Kredit- und EC-Karten sowie die Bezahlung über sogenannte „Mobile Payment“-Dienste wie Android Pay, Apple Pay und Samsung Pay.
Hop-System steigert Effizienz und macht ÖPNV attraktiver
Hop Fastpass ist eines der ersten elektronischen Ticketsysteme für den öffentlichen Nahverkehr weltweit, das eine tägliche und monatliche Deckelung des Fahrpreises bietet. Fahrgäste profitieren mit der Hop-Karte von einer Kostenersparnis durch Bestpreisabrechnung auf Tages- und sogar Monatsbasis. Sobald der Fahrgast an einem Tag so viele Einzelfahrten getätigt hat, dass deren Gesamtkosten die eines Tagestickets überschreiten, wird lediglich das Tagesticket abgerechnet. Auf Monatsbasis funktioniert das System auf die gleiche Weise. Fahrgäste können das Guthaben auf ihrem Kundenkonto zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit kontrollieren und verwalten – ganz bequem über die Hop-Website, die Hop-App, die Kundenhotline oder bei hunderten Verkaufsstellen in der Region.
„Die Vorteile des Hop-Systems sind weitreichend. Nicht nur unsere Kunden profitieren, auch die Effizienz unserer Betriebsabläufe und die der anderen Verkehrsanbieter im Großraum Portland-Vancouver steigern sich enorm“, sagt Neil McFarlane, Geschäftsführer von TriMet. Hop Fastpass kann in den mehr als 700 Bussen und Schienenfahrzeugen des Verkehrsverbundes und an ca. 400 Entwertern auf Bahnsteigen verwendet werden.
Die Verkehrsanbieter können dank dieses Systems die Einstiegszeiten an Haltestellen reduzieren, Effizienz und Pünktlichkeit verbessern, dabei die Zahlungsvorgänge vereinfachen und die Bargeldmenge im System verringern. Ein spürbarer Kostenvorteil, der auch dazu beiträgt, den ÖPNV attraktiver zu machen.
Vernetzte Mobilität – Digitalisierung im Alltag
Dazu kommt noch ein weiterer wichtiger Aspekt: Das elektronische Ticketingsystem von INIT integriert verschiedene Verkehrsanbieter, sodass die Hop-Fastpass-Nutzer reibungslos und sorgenfrei von regionalen Bussen auf Straßenbahnen oder Pendlerzüge wechseln können. Der Wechsel zu Verkehrsangeboten mit gleichem oder niedrigerem Preis ist kostenlos; beim Wechsel zu einem höherpreisigen Dienst wird der entsprechende Aufpreis vom Guthaben auf dem Kundenkonto abgezogen. Möglich macht dies das von INIT entwickelte Hintergrundsystem MOBILEvario, das Kernstück der kontenbasierten Hop Fastpass-Lösung. Es verwaltet die Tarifstrukturen der verschiedenen Verkehrsunternehmen, wickelt die Einnahmenaufteilung der Unternehmen ab, verwaltet Konten und automatisiert den Abgleich.
INIT richtete eine offene Systemarchitektur ein, die eine nahtlose Integration der Daten und Systeme verschiedener Partner erlaubt. Da TriMet und C-TRAN bereits die Betriebssteuerungs- und Fahrgastinformationssysteme von INIT nutzen, konnte das neue Ticketingsystem bedeutend einfacher und günstiger implementiert werden – ein erheblicher Beitrag zum Gesamterfolg des Projekts und ein Novum in Nordamerika.
„Unsere 15-jährige technologische Partnerschaft mit INIT fördert seit Anfang an unser Wachstum, technischen Fortschritt und effektives Prozessmanagement“, fasste Neil McFarlane seine Erfahrungen zusammen.