(02.03.2016)
Der Beschluss des Bundesrats von 2015, die Trassenpreise ab 2017 um 100 Millionen Franken pro Jahr zu erhöhen, führt im öffentlichen Verkehr zu Preiserhöhungen von durchschnittlich
3 Prozent. Dies hat die öV-Branche letzte Woche beschlossen, vorbehältlich der Genehmigung durch den Preisüberwacher. Die Ausgestaltung der einzelnen Tarife erfolgt differenziert über das ganze Sortiment, die definitiven Preise werden nach dem Abschluss der Verhandlungen mit dem Preisüberwacher veröffentlicht.
Der stete qualitative und quantitative Ausbau des Angebots sowie dessen Unterhalt im öffentlichen Verkehr der Schweiz führen zu höheren Kosten. In diesem Jahr kommt die zweite Erhöhung der Trassenpreise dazu. Der Bundesrat hat 2011 im Rahmen der FABI-Vorlage (Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur) beschlossen, dass sich Kundinnen und Kunden an diesen Zusatzkosten beteiligen sollen. Entsprechend hat der Bundesrat die Trassengebühren markant erhöht – per Anfang 2013 um 200 Millionen Franken pro Jahr, per Anfang 2017 um 100 Millionen pro Jahr. Damit leisten auch die Kundinnen und Kunden einen grossen Beitrag, um die hohe Qualität des öffentlichen Verkehrs und die Zuverlässigkeit der Netze nachhaltig zu sichern.
Das zuständige Gremium der öV-Branche hat deshalb beschlossen, dass per Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 Tarifmassnahmen zur Deckung dieser Trassenpreiserhöhung umgesetzt werden, die Höhe beträgt im Durchschnitt über das gesamte Sortiment 3 Prozent.
Die öV-Branche ist klar der Ansicht, dass der öffentliche Verkehr in der Schweiz für alle erschwinglich bleiben muss und Preiserhöhungen – sofern diese unumgänglich sind – so moderat wie möglich ausfallen müssen. Aus diesem Grund trägt die Branche einen Teil der aufgrund der Trassenpreis- erhöhungen anfallenden Zusatzkosten selber. Zudem setzt sich die Branche für eine weitere Verbesserung des Preis-/Leistungsverhältnisses ein, zum Beispiel mit der Schaffung von neuen attraktiven Angeboten wie den Sparbilletten. Diese erfreuen sich grosser Beliebtheit – aktuell werden täglich bis zu 9‘000 Sparbillette verkauft.
Die Ausgestaltung der einzelnen Preise erfolgt differenziert. Der Preisüberwacher wurde vororientiert. Die Tarifmassnahmen per Dezember 2016 entsprechen der einvernehmlichen Regelung mit dem Preisüberwacher vom 4. August 2014. Die Gespräche mit ihm zur definitiven Ausgestaltung der Tarifmassnahmen sind im Gang, die jeweiligen neuen Preise werden nach Abschluss dieser Gespräche veröffentlicht.