Strassenbahn / Tram
Die ÜSTRA bestellt zusätzlich zu den bislang georderten Stadtbahnen des Typs TW 3000 sieben weitere Fahrzeuge des gleichen Typs. Möglich wird diese Bestellung durch eine Förderung der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) in Höhe von 50 Prozent des Kaufpreises, deren Zusage nach intensiver Prüfung nun erfolgt ist. Die restliche Kaufsumme wird mit einer Schadenspauschale verrechnet, die die ÜSTRA dem Herstellerkonsortium abgerungen hat. Die ÜSTRA selbst muss daher für die sieben zusätzlichen Stadtbahnen nur noch einen Anteil von 462.000 Euro aus eigenen Mitteln finanzieren.
Siemens wurde im Konsortium mit dem Infrastrukturgeneralunternehmen Per Aarsleff A/S von der Entwicklungsgesellschaft für den städtischen Nahverkehr Greater Copenhagen Light Rail I/S mit dem Bau eines Straßenbahnsystems im Großraum Kopenhagen beauftragt. Der Lieferumfang von Siemens umfasst neben 27 vierteiligen Avenio-Straßenbahnen die Bahnelektrifizierung, die Signal- und Kommunikationstechnik sowie die Werkstattausrüstung und Wartung und Instandhaltung über einen Zeitraum von 15 Jahren. Die Gesamtprojektleitung und Systemintegration liegt in den Händen von Siemens. Das Straßenbahnsystem wird schlüsselfertig übergeben und soll 2024 in Betrieb gehen.
Erstmals werden mit diesem Projekt und der Lieferung der Stadler-Strassenbahnen elektrische Trams in Bolivien verkehren. Die Fahrzeuge des Typs METELITSA werden bis zu 200 Fahrgästen Platz bieten und im Jahr 2020 in Verkehr gesetzt.
Eine Großbestellung von Zweisystem-Stadtbahnfahrzeugen statt mehrerer Einzelaufträge. Eine stellvertretende Zulassung statt mehrerer einzelner Verfahren: Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), Saarbahn Netz GmbH, Kasseler Verkehrs Gesellschaft mbH, Schiene Oberösterreich, die Erms-Neckar-Bahn und die Regionaltangente West (Frankfurt/Main) beabsichtigen, künftig gemeinsam TramTrains bei einem Hersteller in Auftrag zu geben. Allen Unternehmen gemein ist die Nutzung des weltweit renommierten „Karlsruher Modells“ mit Zweisystem-Fahrzeugen, die innerstädtisch als Straßenbahn unterwegs sind und in der Region als Eisenbahn fahren. Um dieses Modell auch weiterhin wirtschaftlich halten zu können und sogar für neue Verkehrsunternehmen zu öffnen, wurde die Projektgruppe „VDV TramTrain“ gegründet.
Stadler hat mit Ferrocarriles de la Generalitat Valenciana (FGV) einen Vertrag über sechs bimodale CITYLINK-Tram-trains abgeschlossen. Die Fahrzeuge werden komplett im Stadler-Werk in Albuixech (Valencia) entwickelt und produziert und in den Städten entlang der Costa Blanca eingesetzt. Das erste Fahrzeug wird im Jahr 2019 ausgeliefert.
Bremens neue Straßenbahn wird von Siemens geliefert. Am heutigen Donnerstag unterzeichneten die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) und die Siemens AG den Liefervertrag über insgesamt 67 Fahrzeuge der Baureihe Avenio. Der Kauf weiterer 17 Siemens-Züge wurde zudem als Option vereinbart – in zwei Paketen zu zehn und sieben Bahnen. Diese können bei Bedarf nachbestellt werden.
Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) hat bei Siemens 67 Straßenbahnen vom Typ Avenio bestellt. Der Auftrag beinhaltet eine Option über bis zu 17 weitere Fahrzeuge. Beginnend ab Frühjahr 2019 sollen die vierteiligen Züge nach und nach den Fahrgastbetrieb im Bremer Straßenbahnnetz aufnehmen. Es umfasst sieben Linien mit 163 Stationen und hat eine Streckenlänge von 79 Kilometern. Die Avenios ersetzen die aktuelle Serie der GT8N-Fahrzeuge und erhalten die Typenbezeichnung GT8N-2.
Stadler musste mit Enttäuschung vom Entscheid des Verwaltungsgerichts Zürich Kenntnis nehmen. Dieses hat mit Beschluss vom 10. Februar 2017 der Beschwerde gegen die Beschaffung von bis zu 140 Strassenbahnen die aufschiebende Wirkung entzogen. Zwar bezeichnet das Gericht das Vergabeverfahren als „nicht sonderlich transparent“, stellt aber das öffentliche Interesse an einer raschen Vergabe über das öffentliche Interesse an einer korrekten Vergabe.
Bombardier Transportation und die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) haben am 2. März 2017 einen Vertrag über die Lieferung von 70 siebenteiligen Einrichtungsniederflur-Tramzügen des Typs FLEXITY, mit Option auf weitere 70 Fahrzeuge, unterzeichnet. Der Grundpreis der Fahrzeuge des ersten Abrufes beläuft sich auf circa 300 Millionen CHF (281 Millionen Euro, $296 Millionen US). Das erste Tram wird ab Ende 2019 geliefert.
Nachdem das Verwaltungsgericht des Kantons Zürich am 21. Februar 2017 mitgeteilt hatte, dass den Beschwerden von Stadler Rail und Siemens im Trambeschaffungsgeschäft keine aufschiebende Wirkung zukommt, war der Weg zum Vertragsschluss ge-ebnet. Am 2. März 2017 haben die VBZ und Bombardier deshalb den Vertrag über 70 neue Flexity-Trams und 70 Optionsfahrzeuge unterschrieben. Die ersten neuen Fahrzeuge werden Ende 2019 durch Zürich rollen. Damit ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Trambeschaffung erreicht.