(07.05.2016)
Das Gebiet Bern West, der Entwicklungsschwerpunkt Thun Nord und das Chonolfinge- moos in Konolfingen: Diese Standorte will die Begleitgruppe weiter vertiefen. Im Juni beginnt die Feinbewertung der Varianten. Eine Empfehlung an die BLS folgt im Herbst.
Die BLS will ihre Fahrzeuginstandhaltung ab 2025 auf die bisherige Anlage Spiez und einen Neubau in Bern-Riedbach konzentrieren (2-Standort-Strategie). Diese Absicht ist nach der Bekanntgabe vor gut einem Jahr auf Kritik gestossen und hat zur Entstehung einer unabhängigen, breit abgestützten Begleit- gruppe geführt. Das gut 30-köpfige Gremium überprüft das Vorgehen der BLS bei der Standortsuche und entwickelt eigene Vorschläge. Präsidiert wird es vom Langnauer Gemeindepräsidenten Bernhard Antener. Das Ingenieur-, Planungs- und Beratungsunternehmen Basler & Hofmann unterstützt die Be- gleitgruppe.
An bisher sieben Sitzungen hat sich die Begleitgruppe eingehend informiert und vertiefte Abklärungen in Auftrag gegeben. Um den Fächer an denkbaren Lösungen für einen Neubau möglichst weit zu öffnen, wurden die Vorgaben für die Standortsuche sowie die Gewichtungskriterien geändert.
42 Möglichkeiten geprüft
Die neue Evaluation führte zu insgesamt 42 möglichen Standorten – darunter die bereits von der BLS geprüften 21 Standorte sowie die 5 bestehenden oder als Übergangslösung geplanten Werkstätten. Ins- gesamt hat die Begleitgruppe 16 neue Standortmöglichkeiten untersucht. In einem zweistufigen Aus- schluss- und Grobbewertungsverfahren wurde die Zahl der noch weiter zu verfolgenden Standorte auf 5 reduziert, nämlich:
Stadt Bern: Bern West
– Bern-Niederbottigen
– Bern-Riedbach
– Zusätzlich zu diesen möglichen Standorten wird das gesamte Gebiet östlich und westlich dieser beiden Standorte betrachtet Konolfingen
– Chonolfingemoos Thun
– Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Thun Nord (Industriegebiet nördlich der Allmendstrasse)
Keine Quadratur des Kreises möglich
Obwohl die Begleitgruppe 42 mögliche Standorte geprüft hat, ist mit einer gewissen Ernüchterung fest- zustellen, dass es im Kanton – mit Ausnahme des ESP Thun Nord – keine genügend grossen Areale gibt, die hauptsächlich Industrieflächen und damit wenig Kulturland beanspruchen und über bestehende Glei- se erreichbar sind. Viele Standorte kommen aus landschaftlichen oder bahntechnischen Gründen nicht in Frage. Insbesondere auch aufgrund fehlender Kapazitäten auf den Gleisen fallen mögliche Areale im Nordosten und im Nordwesten des Bahnknotens Bern weg.
Weitere Schritte
Der Dialog mit den allenfalls betroffenen Grundeigentümer/-innen vor Ort und den lokalen Behörden hat bereits begonnen. Auch die Anwohnerschaft wird in den nächsten Wochen umfassend informiert.
Ab Juni prüft die Begleitgruppe die verbleibenden Standorte vertieft. Dazu wird sie Kriterien für eine Fein- bewertung definieren und auch die Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Varianten untersuchen lassen. Im Herbst will das Gremium seine Empfehlung zuhanden der BLS verabschieden.