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(26.03.2015)

Das Geschäftsjahr 2014 war für Vossloh geprägt durch Restrukturierung und Neuausrichtung des Unternehmens. Eine im Frühsommer 2014 initiierte, umfassende Bestandsaufnahme im gesamten Konzern leitete den seitdem stattfindenden Transformationsprozess ein und machte erhebliche Anpassungen der ursprünglichen Prognose für das Geschäftsjahr 2014 erforderlich. Notwendige Anpassungen von Firmenwerten, die Aktualisierung von Projektkalkulationen, eine Korrektur zu optimistischer Geschäftseinschätzungen und Restrukturierungskosten für einzelne Bereiche führten zu einem negativen Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern von -171,6 Mio.€. Das EBIT lag somit in der seit Juni 2014 prognostizierten Bandbreite von -150 Mio.€ bis -180 Mio.€. Vor Sondereffekten wurde ein bereinigtes EBIT von 30,6 Mio.€ erzielt. Die bereinigte EBIT-Marge betrug 2,3 %. 


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Der Umsatz des Konzerns stieg 2014 um 1,8 % auf 1.323,9 Mio.€. Im Sommer 2014 war ein Wachstumskorridor von bis zu 3 % kommuniziert worden. Mit rund 1.368 Mio.€ lag der Auftragseingang unter dem hohen Vorjahreswert, der wesentlich durch einen Großauftrag über rund 250 Mio.€ geprägt war. Auch im Geschäftsjahr 2014 übertrafen die Auftragseingänge die erwirtschafteten Umsätze. Die Book-to-Bill-Ratio, das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz, betrug 1,03. Der Auftragsbestand des Konzerns erhöhte sich zum Geschäftsjahresende 2014 um 2,6 % auf 1.751 Mio.€. 

„2014 haben wir richtungsweisende Entscheidungen getroffen. 2015 arbeiten wir intensiv an der operativen Verbesserung. Gleichzeitig setzen wir unsere neue Strategie um. Die Ergebnisqualität steigt daher in diesem Jahr und voraussichtlich auch 2016 schrittweise. Unser Ziel ist, 2017 die Transformation von Vossloh abzuschließen“, so Dr. h.c. Hans M. Schabert, Vorstandsvorsitzender des Konzerns. Aufgrund des deutlich negativen Konzernergebnisses für das Geschäftsjahr 2014 in Höhe von -205,7 Mio.€ werden Vorstand und Aufsichtsrat den Aktionären der Hauptversammlung am 20. Mai 2015 vorschlagen, die Dividendenzahlung auszusetzen.

Geschäftsbereich Rail Infrastructure
Der Geschäftsbereich Rail Infrastructure, in dem bis 31. Dezember 2014 sämtliche Aktivitäten rund um Produkte und Dienstleistungen für die Schieneninfrastruktur zusammengefasst waren, erzielte mit 868,9 Mio.€ Erlöse in etwa auf Vorjahresniveau (875,5 Mio.€). Da im Vorjahr infolge einzelner Großprojekte außerordentlich hohe Umsätze in Asien erzielt worden waren, verzeichnete das Geschäftsfeld Fastening Systems wie erwartet einen Umsatzrückgang. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Umsatz um mehr als 12 % auf 331,0 Mio.€. Die Erlöse von Vossloh Switch Systems, stiegen dagegen um 6,4 % auf 473,1 Mio.€. Ein deutliches Umsatzplus von 22,3 % verzeichnete Vossloh Rail Services. Getragen von einer positiven Entwicklung bei mobilen Schleifdienstleistungen und umfangreichen Logistikdienstleistungen wurden Umsatzerlöse von 69,6 Mio.€ erzielt.

Das EBIT im Geschäftsbereich Rail Infrastructure war mit 11,6 Mio.€ nur leicht positiv. Negativ wirkten 2014 insbesondere hohe Sondereffekte. Die größte Einzelposition war eine Minderung des Firmenwerts im Geschäftsfeld Switch Systems. Um Sondereffekte bereinigt wurde im Geschäftsbereich Rail Infrastructure ein EBIT von 79,5 Mio.€ erreicht. Der Auftragsbestand betrug zum Jahresende 501,7 Mio.€ und lag damit leicht über dem Vorjahreswert von 496,0 Mio.€.

Geschäftsbereich Transportation
Im Geschäftsbereich Transportation, in dem das Schienenfahrzeug- und Fahrzeugkomponentengeschäft einschließlich entsprechender Dienstleistungen gebündelt ist, übertraf der Umsatz im Geschäftsjahr 2014 mit 455,0 Mio.€ den Vorjahreswert deutlich. Das Umsatzwachstum ist ausschließlich auf Vossloh Rail Vehicles zurückzuführen: Hier erhöhten sich die Erlöse insbesondere durch einen Auftrag zur Lieferung von Tramlinks in die brasilianische Hafenstadt Santos sowie durch steigende Umsätze mit EURO 4000-Lokomotiven. Bei Vossloh Locomotives war der Umsatz nachfragebedingt rückläufig. Bei Vossloh Electrical Systems wurden die ursprünglich hohen Umsatzerwartungen durch Verzögerungen bei der Auftragsabwicklung nicht erreicht.

Das EBIT des Geschäftsbereichs Transportation wurde 2014 durch Sondereffekte stark belastet und belief sich auf -152,3 Mio.€. Wesentliche Kosten entstanden für die Neuausrichtung und Restrukturierung von Vossloh Locomotives und Vossloh Electrical Systems sowie aus der Aktualisierung der Projektkalkulationen bei Vossloh Electrical Systems. Bereinigt um Sondereffekte betrug das EBIT im Geschäftsbereich Transportation -33,6 Mio.€. Der Geschäftsbereich verzeichnete im Geschäftsjahr 2014 Auftragseingänge in Höhe von rund 494 Mio.€. Im Vergleich zum Vorjahr (687,0 Mio.€), in dem ein Großauftrag aus Südafrika erteilt worden war, fielen die Auftragseingänge geringer aus. Der Auftragsbestand im Geschäftsbereich Transportation lag zum Jahresende höher als zum Stichtag des Vorjahres (1.211,1 Mio.€) bei 1.250,0 Mio.€.

Neue Strategie / Neue Konzernstruktur zum 1. Januar 2015
Vossloh hat sich mit Beginn des Geschäftsjahrs 2015 neu aufgestellt und einen Transformationsprozess eingeleitet, der bis 2017 umgesetzt werden soll: Im Zentrum der Geschäftstätigkeit stehen nun Produkte und Dienstleistungen für die Bahninfrastruktur. Diese bilden das Kerngeschäft des Unternehmens und werden von drei Geschäftsbereichen – Core Components, Customized Modules und Lifecycle Solutions – erbracht.

Initialer Kern des neuen Geschäftsbereichs Core Components sind die Aktivitäten des bisherigen Geschäftsfelds Vossloh Fastening Systems. Der neue Geschäftsbereich Customized Modules gruppiert sich um das bisherige Geschäftsfeld Switch Systems. Der neue Geschäftsbereich Lifecycle Solutions entsteht rund um das bisherige Geschäftsfeld Rail Services. Die drei neuen Kerngeschäftsbereiche werden nach den Grundprinzipien ihrer Geschäftsmodelle, das heißt nach Produkt-, Projekt- und Dienstleistungsorientierung gesteuert und kontrolliert. Im nicht mehr zum Kerngeschäft zählenden Geschäftsbereich Transportation ist unverändert das Geschäft mit Lokomotiven, Nahverkehrsbahnen sowie elektrischen Komponenten gebündelt. Transportation wird zunächst als vierter Geschäftsbereich fortgeführt. Ziel ist es aber, das Geschäft bis spätestens 2017 in Summe oder in Teilen zu veräußern beziehungsweise in einen passenderen Verbund außerhalb der Vossloh AG zu überführen.

Die Geschäftstätigkeit im Konzern erfolgt unverändert unter dem Dach der Vossloh AG. Allerdings fungiert diese seit Mitte 2014 nicht mehr als reine Management- und Finanzholding, sondern nimmt als integrale oberste Managementebene direkten operativen Einfluss auf die Geschäftsbereiche. Alle Geschäftsbereiche arbeiten eng zusammen und treten nach außen einheitlich und abgestimmt als „One Vossloh“ auf.

Der Konzern wird nach drei strategischen Prinzipien geführt:

  • Fokussiertes Portfolio: Vossloh konzentriert sich auf das Kerngeschäft Bahninfrastruktur und adressiert dabei ausschließlich Teilmärkte, in denen eine marktführende Position bereits besteht oder erreichbar ist. Definierte Fokusmärkte sind Westeuropa, China, die USA und Russland. Daneben bestehen weltweit weitere attraktive Einzelmärkte, in denen der Konzern projektweise tätig ist.
  • Wertorientiertes Wachstum: Der Konzern hat das klare Ziel, mindestens so stark zu wachsen wie der Markt für Bahninfrastruktur – idealerweise jedoch stärker. Das Wachstum soll dabei sowohl organisch, zum Beispiel durch die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, als auch durch selektive Akquisitionen erreicht werden. Forschung und Innovation bilden einen weiteren Schwerpunkt künftigen Wachstums.
  • Hohe Profitabilität: Vossloh will einen positiven Wertbeitrag erwirtschaften. Das heißt: Ein Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT), das die Kapitalkosten übertrifft. Zudem strebt Vossloh einen nachhaltig positiven frei verfügbaren Cashflow in sämtlichen Geschäftsbereichen an.

Vossloh wird mit diesen Steuerungskriterien und Maßnahmen bis 2017 in ein neues Unternehmen der Bahninfrastruktur umgebaut und weiterentwickelt. 

Ausblick
Vossloh bestätigt die Prognose für das Geschäftsjahr 2015: Das Umsatzwachstum des Konzerns wird aus heutiger Sicht im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich zwischen 3 % und 4 % betragen. Da erwartete Ergebnisentlastungen aus den laufenden Maßnahmen zur Restrukturierung und Neuausrichtung schrittweise greifen sollen und margenschwache mehrjährige Projekte im Geschäftsbereich Transportation noch belasten, geht der Vorstand auf Basis der aktuellen Portfoliostruktur von einer EBIT-Marge für 2015 zwischen 3 % und 4 % aus.

Auch im Jahr 2016 wird die EBIT-Marge voraussichtlich noch durch die niedrigen Margen längerfristiger Projekte sowie durch höhere Aufwendungen zur Forcierung von Innovationen unter der für 2017 prognostizierten EBIT-Zielmarge bleiben. Diese soll etwa 5 % bis 6 % auf Basis der bisherigen Portfoliostruktur betragen.

Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick

Vossloh-Konzern

 

2013

2014

Auftragseingang Mio.€ 1.472,5 1.367,7
Auftragsbestand Mio.€ 1.707,1 1.750,9
Umsatz Mio.€ 1.300,7 1.323,9
EBIT Mio.€ 52,7 -171,6
EBIT-Marge % 4,1 -13,0
ROCE1 % 5,9 -21,2
Wertbeitrag Mio.€ -22,8 -252,6
Konzernergebnis Mio.€ 23,6 -205,7
Ergebnis je Aktie 1,25 -16,46
 
Bei einem durchschnittlichen Capital Employed

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