(30.05.2013)
Nach wie vor fährt mehr als die Hälfte der Pendelnden mit dem Auto zur Arbeit. Die am Donnerstag publizierte Pendelndenstatistik zeigt: Der öffentliche Verkehr muss weiter gestärkt werden, um den Berufsverkehr noch umweltgerechter zu gestalten. Dabei müssen jedoch einzig die Kapazitäten der Bahn erhöht werden. Eine Verkürzung der Reisezeiten würde das Pendeln weiter anheizen.
55 Prozent aller Pendelnden benutzten 2011 auf dem Arbeitsweg das Auto oder ein anderes privates Motorfahrzeug, wie die neueste Pendelndenstatistik des Bundes zeigt. Erfreulicherweise stieg in den letzten zehn Jahren aber der Anteil jener Pendelnden, welche den öffentlichen Verkehr benutzen. 2011 lag dieser bei 29 Prozent.
Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz appelliert deshalb an die politischen Entscheidungsträger, die künftige Finanzierung des öffentlichen Verkehrs sicherzustellen und die Bahn weiter zu stärken. Denn nur mit einem raschen und umfassenden Ausbau des Bahnnetzes kann die Grundlage geschaffen werden, damit künftig noch mehr Pendelnde vom Auto auf den öffentlichen Verkehr umsteigen.
Einen weiteren Schritt in dieser Richtung kann der Nationalrat in der Sommersession unternehmen. Der VCS ruft die grosse Kammer auf, sich dem Ständerat anzuschliessen und die notwendigen Mittel für einen sinnvollen Ausbau des Schienennetzes zur Verfügung zu stellen.
Keinesfalls aber darf es das Ziel sein, die Reisezeiten gegenüber heute deutlich zu verkürzen. Damit würden bloss Anreize geschaffen, damit die Arbeitnehmenden noch länger pendeln. Bereits heute legen die Pendelnden immer weitere Wege zurück: Im landesweiten Durchschnitt stieg die für den Arbeitsweg benötigte Zeit zwischen 2000 und 2011 von 23 auf 30 Minuten.