(23.06.2014)
Die Fahrzeuge auf der Linie Trogen-St.Gallen-Appenzell werden auch in Zukunft ohne WC verkehren. Nach sorgfältigen Abklärungen haben die Appenzeller Bahnen entschieden, vor allem aus Platzgründen auf den Einbau von Toiletten zu verzichten. Dafür werden die AB gemeinsam mit den Standortgemeinden nach Lösungen für stationäre WC-Anlagen an den Haltestellen suchen.
Im Zusammenhang mit der Bestellung von neuen Fahrzeugen für die Durchmesserlinie Appenzell–St.Gallen–Trogen der Appenzeller Bahnen (DML) haben die AB in den vergangenen Wochen verschiedene Varianten für den Einbau von Toiletten abgeklärt. Nach einer umfassenden technischen Analyse mit dem Hersteller Stadler stellen die AB fest, dass für den Einbau einer Standard- oder auch einer behindertengerechten Universaltoilette bis zu 10% der Sitzplätze wegfallen würden. Dieser Anteil ist deshalb so hoch, weil die künftigen DML-Fahrzeuge eine maximale Breite von 2.40 Meter aufweisen. Dies entspricht der üblichen Breite von Tramfahrzeugen, die in den Agglomerationen auch auf langen Strecken ebenfalls ohne Toiletten unterwegs sind. Ausserdem entstehen mit dem Einbau einer WC- Kabine schlechte Sichtverhältnisse im Zug; die Durchgangsbreite wird stark eingeschränkt und eingeengt. Daneben verursachen der Einbau und der Unterhalt von Toiletten in Eisenbahnfahrzeugen sehr hohe Investitions- und Unterhaltskosten. Externe Entleerungsanlagen müssten eigens erstellt werden. Diese Kosten-Nutzen-Überlegungen haben zum Entscheid geführt, aus wirtschaftlichen Gründen auf Toiletten in den neuen DML- Zügen zu verzichten.
Durchschnittliche Fahrzeiten bei der DML sind kurz
Die Züge, welche derzeit auf den Linien St.Gallen–Trogen und St.Gallen–Gais–Appenzell eingesetzt werden, sind nicht mit Toiletten ausgerüstet. Die durchschnittliche Fahrzeit der Fahrgäste beträgt heute je nach Linie zwischen 13 und 23 Minuten. Auch mit der Verbindung der beiden Linien werden diese durchschnittlichen Fahrzeiten bei der Durchmesserlinie kaum erhöht.

Die AB werden künftig mit den Standortgemeinden punktuell nach Lösungen für Toiletten an den Bahnhöfen suchen, um so den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden gerecht zu werden.
Fakten DML: Die DML kurz erklärt
Mit der DML wird es künftig möglich sein, zwischen Trogen und Teufen zu den Hauptverkehrszeiten einen Viertelstundentakt anzubieten. Dazu sind Infrastrukturmassnahmen auf der Linie St. Gallen – Trogen (TB) und St.Gallen – Gais – Appenzell (SGA) notwendig. Das grösste Teilprojekt ist der Ruckhaldetunnel, welcher die notwendige Fahrzeitverkürzung für die Einführung eines Viertelstundentaktes bringt. Die heute getrennten Linien im Bahnhof St.Gallen werden verbunden, womit die Standzeiten der Züge und damit die unproduktiven Stunden wegfallen.
Die DML fügt sich künftig in das S-Bahn Konzept St.Gallen ein. Der Angebotsausbau in Richtung Appenzellerland ergänzt das Angebot der S-Bahn.
Neue Fahrzeuge der Tango Familie
Die neuen Fahrzeuge der DML werden von der Firma Stadler gebaut. Es handelt sich um Züge der erprobten Tango-Familie. Wie die Fahrzeuge der heutigen Linie der TB werden auch die neuen Züge 2.40 Meter breit sein. Die Länge der Fahrzeuge ist aufgrund der engen Radien in der Stadt auf 52 Meter beschränkt.
Fahrplan
Strecke | jetzt | mit DML | Einsparung |
Teufen–Spisertor | 34 min | 20 min | 14 min |
Speicher–Riethüsli | 32 min | 25 min | 7 min |
Ausgewählte Infrastrukturmassnahmen
- Neuer Tunnel im Riethüsli von rund 700 Meter Länge mit neuer Haltestelle im Quartier Riethüsli
- Ausbau Güterbahnhof zu einer Doppelspur mit neuer Haltestelle
- Verbindung der heute getrennten Linien im AB−Bahnhof St.Gallen
- Weitere Doppelspurausbauten zur Entspannung des Fahrplans