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(17.05.2016)

Der Verkehrsrat des Kantons Zürich und der Zürcher Stadtrat haben für die Beschaffung eines Trams der Produktfamilie "Flexity 2" grünes Licht gegeben. Diese Entscheide sind möglich geworden, nachdem ein Zweitgutachten den VBZ ein einwandfreies Vorgehen bei der Auswertung der Offerten bescheingt hat. Die Herstellerfirma Bombardier wird siebzig Fahrzeuge zwischen 2018 und 2023 ausliefern.


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Die VBZ müssen in den nächsten Jahren die erste und zweite Serie des «Tram 2000» ersetzen, weil dieser Fahrzeugtyp nach 40 Jahren das Ende seiner Lebensdauer erreicht und deutliche Defizite in der Energierückgewinnung und beim Nutzen für die Fahrgäste aufweist. Im Februar 2011 starteten die VBZ für die Beschaffung der neuen Tramgeneration ein zweistufiges Submissionsverfahren nach GATT/WTO. Nach der Auswertung der Offerten beantragten sie dem Verkehrsrat des Kantons Zürich die Kostengutsprache für das erstplatzierte Tram. Eine Zweitmeinung sollte die Auswertung der VBZ überprüfen. Dabei gewährten nicht alle Anbieter dem vom ZVV beauftragten Gutachter Einblick in die Offerten. Der Verkehrsrat lehnte aufgrund der fehlenden Zweitmeinung dieses Gesuch ab. Die VBZ rekurrierten gegen den Entscheid des Verkehrsrats, was schliesslich dazu führte, dass VBZ und ZVV gemäss Beschluss des Regierungsrats ein gemeinsames Gutachten zu diesem Geschäft erstellen liessen. Die Zweitmeinung beantwortete die offenen Fragen und bestätigte das Ergebnis der Auswertung durch die VBZ. Die in einzelnen Medien erhobenen Vorwürfe haben sich damit als haltlos erwiesen.

Zweitmeinung ebnet den Weg

Gestützt auf das Ergebnis des Gutachtens hiess der Verkehrsrat die Finanzierung von 70 Fahrzeugen des Typs Flexity 2 gut, und der Stadtrat vergab den Auftrag an die Bombardier Transportation AG zu einem Preis von insgesamt 358 Mio. Franken. Darin inbegriffen sind auch die Kosten für Ersatzteile, Verbrauchsmaterialien, die notwendige Spezialwerkstattausrüstung sowie Schulungen des VBZ-Personals. Der Preis pro Stück beträgt 4,28 Mio. Franken. Stadtrat Andres Türler und VBZ-Direktor Guido Schoch haben das neue Tram für Zürich den Medien vorgestellt.

Ein Serienfahrzeug – auf dem neusten Stand der Technik

Mit dem «Flexity Zürich» erhält die Stadt Zürich ein durchgehend niederfluriges Tram der neusten Generation. Es bietet 276 Personen Platz und weist damit eine grössere Kapazität auf als ein Cobra-Tram. Vorteilhaft für die Fahrgäste sind die grosszügigen Stehplatzflächen, offenen Wagendurchgängen und grossen Türauffangräume. Das neue Tram erfüllt die Anforderungen an die Sicherheit von Fahrgästen, Fahrpersonal und den übrigen Verkehrsteilnehmenden. Die Energie wird in diesem Fahrzeug effizient eingesetzt. Dank der Stahlkonstruktion wird der Unterhaltsaufwand gegenüber dem aus Aluminium gebauten Cobra sinken. Das Gefährt ist zum Beispiel bereits in Basel, Berlin und demnächst auch in Wien unterwegs. In Zürich soll das erste Exemplar im Dezember 2018 eintreffen. Bis Ende 2023 sollten sämtliche 70 Wagen bei den VBZ im Einsatz sein.

Video: Tram Flexity Zürich

Chronologie zur Trambeschaffung

  • Der ZVV und die VBZ waren sich einig, dass die Stadt Zürich neue Trams als Ersatz für ältere Fahrzeuge braucht. Die VBZ starteten deshalb im Jahr 2011 mit einer öffentlichen Ausschreibung nach GATT / WTO für 70 neue Tram-Fahrzeuge.
  • Die Beurteilung der Offerten im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens erfolgte durch die VBZ. Die Angebote waren seit dem Herbst 2013 vollständig ausgewertet, die Resultate wurden hingegen aufgrund des laufenden Verfahrens nicht kommuniziert.
  • Für die Finanzierung der Folgekosten der Ausschreibung ist per Gesetz der ZVV zuständig. Die VBZ stellten beim ZVV im Januar 2014 ein Gesuch um Kostengutsprache. Über die Kostengutsprache entscheidet der Verkehrsrat des Kantons Zürich.
  • In diesem Verwaltungsverfahren prüft der ZVV das Gesuch auf das gesetzliche Erfordernis der Wirtschaftlichkeit.
  • Eine Zweitmeinung sollte die Auswertung der VBZ überprüfen. Nicht alle Anbieter gewährten jedoch dem vom ZVV beauftragten Gutachter Einblick in die Offerten. Das verunmöglichte dem ZVV eine abschliessende Beurteilung.
  • Der Verkehrsrat beschloss daher, aufgrund der Faktenlage keine Kostengutsprache zu leisten. Gegen diesen Entscheid erhob die Stadt Zürich, vertreten durch die VBZ, Rekurs an den Regierungsrat des Kantons Zürich.
  • Der Regierungsrat hob mit Beschluss vom 15.9.2015 den Beschluss des Verkehrsrats auf und wies den ZVV an, in gemeinsamer Absprache mit den VBZ einen neuen Gutachter zu bestimmen, um die offenen Fragen zu klären.
  • ZVV und VBZ beauftragten im Januar 2016 gemeinsam den Gutachter TÜV Süd. Dieser überprüfte die Nachvollziehbarkeit des Verfahrens und der Bewertungen seitens VBZ.
  • Gestützt auf die Einschätzung des Gutachters genehmigte der Verkehrsrat in der Folge das Gesuch der VBZ um Kostengutsprache für die Beschaffung von 70 neuen Trams des Anbieters Bombardier.
  • Der Zürcher Stadtrat erteilte dem Anbieter Bombardier den Zuschlag im Ausschreibungsverfahren.

Technische Daten

Typ Flexity 2, Be 6/8
Gesamtlänge 43 m
Breite 2.4 m
Höhe 3.6 m
Gewicht (leer) 57 t
Anzahl Plätze(Auslastung bei 2 Personen pro m2) (Auslastung bei 4 Personen pro m2) 90 Sitzplätze + 93 Stehplätze = 183 Plätze 90 Sitzplätze + 186 Stehplätze = 276 Plätze
Geschwindigkeit (max.) 70 km/h
Anzahl Türen 8 (6 Doppeltüren plus 2 Einzeltüren)
Achsen 8 (6 von 8 Achsen angetrieben)
Anzahl Fahrwerke 4
Raddurchmesser neu 620 mm
Raddurchmesser abgenutzt 540 mm
Anzahl Motoren 6 vollgekapselte Asynchron-Motoren
Motorenleistung (Nenn) 110 kW
Anzahl Stromabnehmer 1
Einstiegshöhe bei leerem Fahrzeug 35 cm
Antriebsausrüstung IGBT Wechselrichter mit Rekuperationsmöglichkeit, ermöglicht Energierückgewinnung beim Bremsen und damit höheren Wirkungsgrad
Fahrzeugnummer 4001 bis 4070
Hersteller Bombardier Transportation

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