(01.10.2015)
Die Stadtwerke München (SWM) und ihre Tochter Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) haben bei Siemens 22 weitere Straßenbahnen vom Typ Avenio im Wert von 70 Millionen Euro bestellt. Sie ergänzen die bereits seit 2014 im Fahrgastbetrieb eingesetzten acht Trams gleichen Typs. Der Auftrag beinhaltet Optionen über bis zu 124 weitere Einheiten im Gesamtwert von bis zu 300 Millionen Euro. Gebaut werden die Straßenbahnen im Siemens-Werk in Wien. Sie sollen ab Mitte 2017 ausgeliefert werden.
„Mit den jetzt bestellten Fahrzeugen verbessern wir die Kapazität der Münchner Tram weiter ganz erheblich. Die Optionen ermöglichen SWM/MVG, in den kommenden Jahren bis weit ins nächste Jahrzehnt hinaus bedarfsgerecht neue Fahrzeuge abzurufen. Insgesamt steigen wir damit in das größte Trambahn- Beschaffungsprogramm ein, das es in den letzten Jahrzehnten gab“, sagte Herbert König, SWM Geschäftsführer Verkehr und MVG-Chef.
„München ist die erste Stadt, in der unser Avenio täglich im Fahrgastbetrieb unterwegs ist. Insbesondere im anspruchsvollen Münchner Netz kann er seine Stärken voll ausspielen und zeigen, dass er auf bestehender Infrastruktur komfortabel und ruckfrei fahren kann. Wir sind daher stolz, dass wir die Erfolgsgeschichte mit diesem neuen Auftrag – einem der größten für Straßenbahnen in Europa – fortschreiben können“, ergänzt Jochen Eickholt, Bahnchef von Siemens.
Der Basisauftrag umfasst je neun zweiteilige und dreiteilige sowie vier vierteilige Züge. Je ein zwei- und ein dreiteiliger Zug werden dann werktags zu neun so genannten Doppeltraktionszügen gekoppelt – mit rund 48 Metern die längsten bisher in München eingesetzten Trambahnen. Sie bieten dann insgesamt rund 260 Plätze und sollen auf den Linien 20 und 21 eingesetzt werden. Die vier neuen vierteiligen Avenios, die in ihrer Länge und Kapazität den schon vorhandenen acht Avenios entsprechen, werden genutzt, um auf den Linien 16 (Romanplatz – St. Emmeram) und 17 (Amalienburgstraße – Schwanseestraße) das Angebot zu erhöhen.
„13 ältere Züge mit insgesamt 2.028 Plätzen werden durch 22 neue Züge mit insgesamt 3.208 Plätzen ersetzt; damit können wir das Platzangebot im Bestandsnetz um mehr als 1.000 Plätze signifikant erhöhen, darunter auch auf der Linie 16, die durch die extrem erfolgreiche Verlängerung nach St. Emmeram einen massiven Fahrgastzuwachs aufzuweisen hat“, erläutert König.
Die Optionen verteilen sich auf drei Lose mit insgesamt bis zu 124 Einheiten. Sie enthalten optional zweiteilige, dreiteilige, vierteilige und fünfteilige Züge, die in den Jahren 2018 bis 2028 geliefert werden sollen. Bei der Berechnung der Lose haben SWM/MVG sowohl den künftigen Ersatzbedarf, künftige Verdichtungen im Bestandsnetz und auch den etwaigen Zusatzbedarf für Neubaustrecken wie Westtangente und Nordtangente einkalkuliert. Letztgenannte Züge können bestellt werden, sobald es grünes Licht für diese Neubaustrecken gibt.