(24.09.2015)
Das polnische Schienenverkehrsunternehmen PKP Cargo hat Siemens mit der Lieferung von 15 Mehrsystem-Lokomotiven vom Typ Vectron beauftragt. Der Auftrag beinhaltet neben der Lieferung von Ersatzteilen und der Instandhaltung über acht Jahre auch eine Option über fünf weitere Vectron-Loks.
Zwölf Vectron MS werden für den Einsatz auf dem Transitkorridor Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn ausgerüstet. Drei Loks sind für Betrieb auf dem Verkehrsweg Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Niederlande vorgesehen. Alle Lokomotiven erhalten zudem das Europäische Zugsicherungssystem ETCS. Die Auslieferung beginnt Anfang 2016 und soll bis Sommer 2017 abgeschlossen sein. Gebaut werden die Loks im Siemens-Werk München-Allach.
„Das ist unsere größte Investition im Bereich Schienenfahrzeuge für lange Zeit. Wir haben einen soliden Schritt in Richtung der internationalen Positionierung von PKP Cargo gemacht und unsere Präsenz in den Märkten der Nachbarländer verstärkt. Diese Multisystemlokomotiven sind moderne Schienenfahrzeuge, die uns ermöglichen, den internationalen Transport noch attraktiver und wettbewerbsfähiger für polnische und internationale Kunden zu gestalten“, sagte Adam Purwin, Vorstandsvorsitzender der PKP Cargo.
„Die Ausschreibung war so ausgelegt, dass so viele Lokomotivhersteller wie möglich teilnehmen konnten. Unser Ziel war, eine rasche Erfüllung des Vertrags zu erreichen, um gut ausgestattete Multisystemlokomotiven zu erhalten, mit denen wir unsere internationale Entwicklungsstrategie umsetzen können“, erklärt Wojciech Derda, Vorstand Operations PKP Cargo.
„Wir konnten die Korridor- und Leistungsanforderungen mit unserer Vectron-Lok im definierten zeitlichen Rahmen in vollem Umfang erfüllen. Vectron ist derzeit die einzige Lok-Familie in Europa, die dies möglich macht“, sagte Jochen Eickholt, CEO der Siemens-Division Mobility.
Die Vectron-Lokfamilie wurde speziell für alle Anforderungen des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs entwickelt. Eine Vorrüstung für weitere Zugsicherungssysteme ist vorhanden, so dass eine Nachrüstung von Länderpaketen bei veränderten Verkehrsaufgaben sich dadurch leicht realisieren lässt. Aufgrund der bereits erlangten Zulassungen in den Ländern Deutschland, Italien, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Schweden, Slowakei, Tschechien, der Türkei und Ungarn verkürzt sich der Zulassungsprozess weiterer Lokomotiven erheblich. Zudem ist die Vectron-Plattform gemäß allen relevanten Technischen Spezifikationen für Interoperabilität (TSI) zertifiziert. Auf dieser Basis kann der Vectron in allen EU-Staaten zugelassen werden. Lediglich die durch die TSI nicht abgedeckten nationalen Anforderungen sind in den jeweiligen Ländern noch nachzuweisen.