(20.11.2011)
Am 11. Dezember 2011 ist Fahrplanwechsel im Eisenbahnverkehr. Die Fahrgäste in Thüringen erwarten bessere Verbindungen durch neue Angebotskonzepte auf einigen Strecken. Ab Juni 2012 wird es zudem in Ostthüringen weitere Verbesserungen im Zugangebot geben, wenn die Erfurter Bahn den Betrieb im Dieselnetz Ostthüringen aufnimmt. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr den Zuschlag für die Erbringung der Verkehrsleistungen erhalten.
Die NVS - Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH stellt gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen, deren Reisezüge in Thüringen unterwegs sind, den Fahrplan 2012 auf einer Pressekonferenz vor. Die wichtigsten Veränderungen im Überblick:
Durchgehende RegionalExpress-Linie Jena – Saalfeld – Lichtenfels
Im Februar 2009 hatte die DB Regio AG die Ausschreibung der SPNV-Leistungen auf den elektrisch betriebenen Strecken zwischen Franken und Thüringen für sich entscheiden können. Im Dezember 2011 wird die RegionalExpress-Linie Lichtenfels – Saalfeld (Saale) bis Jena Saalbahnhof verlängert. So entsteht zwischen Saalfeld und Jena ein zusätzliches Nahverkehrsangebot. Vorgesehen war, bereits ab Dezember 2011 eine durchgehende RegionalExpress-Linie Jena – Nürnberg einzurichten. Für die vorgesehenen neuen Fahrzeuge (elektrische Triebwagen der Baureihe 442, "Talent 2" genannt) läuft derzeit das Zulassungsverfahren. Daher kommen hier übergangsweise andere Fahrzeuge zum Einsatz. Aus diesem Grund können auch weitere geplante Verbesserungen im Zugverkehr zwischen Thüringen und Franken erst später umgesetzt werden.
Neues Fahrplankonzept auf der Strecke Erfurt – Sangerhausen
Die RegionalExpress-Linie RE 10 Erfurt – Magdeburg wird um rund zehn Minuten beschleunigt. Dadurch gibt es regelmäßig schnelle Verbindungen zwischen Nord- und Mittelthüringen. Gemeinsam mit den Regionalbahnen besteht weiterhin ein etwa stündliches Angebot zwischen Erfurt und Sangerhausen. In den Hauptverkehrszeiten werden zwischen Erfurt und Sömmerda zusätzliche Regionalbahnen eingesetzt, die in Erfurt dann den Anschluss von bzw. zu den Fernverkehrszügen herstellen. Dafür entfallen einige schwach nachgefragte Verdichterzüge im Abschnitt Sömmerda – Sangerhausen. Unter dem Strich fahren zwischen Erfurt und Sömmerda montags bis freitags 15 Züge mehr pro Tag als bisher.
Zusätzliche RegionalExpress-Züge Erfurt – Gera morgens und abends
Morgens wird ein zusätzlicher RegionalExpress von Erfurt Hbf (Abfahrt 5.42 Uhr) nach Gera Hbf (Ankunft 6.50 Uhr) eingesetzt. Am späten Abend wird der letzte RegionalExpress aus Göttingen, der bisher in Erfurt Hbf endete, künftig bis Gera Hbf verlängert (Ankunft dort um 23.57 Uhr). Dadurch entsteht eine neue Reisemöglichkeit am Abend aus Richtung Hamburg und Hannover über den Fernverkehrsknoten Göttingen nach Ostthüringen.
Abbestellung des SPNV-Angebots auf der Strecke Gotha – Gräfenroda
Seit Jahren sind die Fahrgastzahlen auf der Verbindung Gotha – Gräfenroda stetig rückläufig. Inzwischen ist die Auslastung auf solch einem niedrigen Stand angelangt, dass der Freistaat Thüringen auch in Anbetracht der Konsolidierung des Landeshaushalts gezwungen ist, die Strecke abzubestellen. Geringe Anpassungen auf den parallelen Buslinien sichern dennoch auch in Zukunft die Erreichbarkeit der Ortschaften entlang der Strecke.
Ausblick auf Juni 2012: Betriebsaufnahme im "Dieselnetz Ostthüringen"
2009 hatte die NVS im Auftrag des Freistaats Thüringen gemeinsam mit den Partnern in Sachsen und Sachsen-Anhalt das Dieselnetz Ostthüringen europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt die Erfurter Bahn. Im Juni 2012 wird das Thüringer Unternehmen nun den Betrieb aufnehmen und folgende Strecken in Mittel- und Ostthüringen bedienen: Leipzig – Gera – Saalfeld, (Erfurt –) Weimar – Jena – Gera, Erfurt – Arnstadt – Saalfeld, Jena – Pößneck, Gera – Zeulenroda, Weimar – Kranichfeld und Saalfeld – Blankenstein sowie einzelne Züge zwischen Erfurt und Apolda. Zum kleinen Fahrplanwechsel im Juni 2012 wird sich das Angebot auf einigen Verbindungen erheblich verbessern.
