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(17.05.2016)

Umfangreiche Verbesserungen kennzeichnen den neuen Entwurf der Liniennetzreform der KVG. Die überarbeitete Fassung hat die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG) heute der Öffentlichkeit vorgelegt. Zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung flossen in das neue Linienangebot ein. „Die aktualisierte Fassung berücksichtigt viele Eingaben, die die Bürger im vorangegangenen Beteiligungsprozess geäußert haben“, fasste Dr. Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der KVG, bei dem heutigen Pressetermin den vorausgegangenen Bürgerdialog zusammen.


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Vor rund einem Jahr, im Mai 2015, hatte die Stadt Kassel die KVG mit der Reform ihres Linienverkehrsangebotes beauftragt. Im Juli legte die KVG ihren ersten Entwurf vor und startete zugleich, wie KVG-Vorstand Dr. Thorsten Ebert heute vor Journalisten betonte, „die umfassendste Bürgerbeteiligung, die es jemals in Kassel gab“. Da der öffentliche Nahverkehr praktisch jedes Mitglied eines Haushalts in und um Kassel betrifft, entstand eine rege Diskussion und es wurden mehrere Unterschriftenlisten bei der KVG eingereicht.

So enthielt zum Beispiel die Broschüre „Kasseler Linien“, die an alle Abokunden verteilt wurde, immerhin 35.000 ÖPNV-Nutzer, ein Antwortformular. Hinweise konnten auch auf der eigens gestalteten Internetseite gegeben werden, Gelegenheit zum persönlichen Austausch bot die Beratung an einem gesonderten Infoplatz im Kundenzentrum und die große Auftaktveranstaltung auf dem Friedrichsplatz am 4. Juli 2015. Hinweise erreichten die KVG auch persönlich im Kundenzentrum und bei den Veranstaltungen oder telefonisch. Sämtliche Rückmeldungen, auch aus den zahlreichen Ortsbeirats-, Beirats- und Fraktionssitzungen sowie den Veranstaltungen etwa mit Interessenverbänden, wurden erfasst und ausgewertet. In der Presse wurden die Vorschläge für ein reformiertes Linienangebot ebenfalls intensiv diskutiert.

Die Anmerkungen konzentrierten sich auf wenige Punkte der Planung und insbesondere auf fünf Buslinien. Gemessen an der Zahl der Rückmeldungen bildeten die Linien 24, 12, 27, 10 und 25 den Schwerpunkt. Thematisiert wurden vor allem entfallende Direktverbindungen und Linienäste. Unterschriftenlisten betrafen insbesondere die Buslinien 27 und 24. Lediglich 228 Hinweise erreichten die KVG zu den geplanten Änderungen bei den Trams.

Vielfach äußerten die Bürger auch Zustimmung. Diese bezog sich zum Beispiel auf die Linienführung und den dichten Takt der neu geplanten Ringbuslinie 11 und die deutliche Angebotsausweitung durch einen 10 Minuten-Takt auf der Buslinie 10 zwischen Harleshausen, Rothenditmold und Waldau. Im Trambereich wurden die deutliche Angebotsausweitung auf der Linie nach Helleböhn, den samstags bis 18 Uhr verlängerten 15 Minuten-Takt und die neue Direktverbindung von Wolfsanger zum Bahnhof Wilhelmshöhe mit der Tram 7 begrüßt.

Wesentliche neue Inhalte

„Im Ergebnis verbessert die überarbeitete Fassung gerade auf der Basis der Hinweise aus der Bevölkerung das Angebot für die Mehrheit der Bürger maßgeblich“, bilanziert Ebert. Dies erfolge vor allem durch die Anpassung von Angebot und Nachfrage, was der KVG erlaube, Kapazitäten dort hin zu bringen, wo sie besonders benötigt werden. Aufgrund durchgängiger Linienführungen werde das künftige Liniennetz nachvollziehbarer und leichter verständlich. Durch sichere Anschlüsse zwischen verschiedenen Linien und einer höheren Pünktlichkeit, erwartet die KVG auch, neue Fahrgäste zu gewinnen.

Das überarbeitete Angebot ist im Detail im Internet unter www.kasselerlinien.de veröffentlicht. In dem überarbeiteten Entwurf finden sich folgende wesentliche Änderungen:

Verbindung Dönche – Westfriedhof – Helleböhn: Der erste Entwurf sah einen Anrufsammeltaxiverkehr (AST) zwischen dem Druseltal und Helleböhn über die Dönche vor. Dieser AST-Verkehr entfällt in der Neuplanung. Stattdessen wird die Buslinie 11 (vormals Linie 12) vom Bahnhof Wilhelmshöhe über die Heinrich-Schütz-Allee bis Niederzwehren/dez fahren. Im Gegenzug endet die Buslinie 21 bereits am Schulzentrum Brückenhof.

Verbindung Rothenditmold – Vorderer Westen – Wehlheiden: Der Netzentwurf enthielt keine Verkehrsverbindung über die Tannenwaldbrücke zwischen den Stadtteilen Vorderer Westen und Rothenditmold. Nach den Anregungen der Bürger wird die Buslinie 13 in der Hauptverkehrszeit diese Lücke im 30 Minuten-Takt schließen.

Lindenberg/Forstfeld: Zur Erschließung des Wohngebietes am Lindenberg gingen im Bürgerdialog viele Rückmeldungen insbesondere aus der Seniorenwohnanlage ein. Deshalb wird im neuen Entwurf zusätzlich zur Buslinie 35 ein AST in diesem Wohngebiet die Anbindung an das Ortsteilzentrum, gerade auch für mobilitätseingeschränkte Personen, sicherstellen.

Harleshausen: Einen kürzeren Takt als vormals geplant, erhält die neue Buslinie 10, die alle 20 Minuten durch Harleshausen über die Ahnatalstraße zur Rasenallee
fahren wird. Zusätzlich sichert ein AST-Verkehr die Anbindung an das Ortsteilzentrum, insbesondere für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste.

Wolfsanger/Hasenhecke: Bus 26 bedient im neuen Entwurf mit der Zeppelinstraße noch ein weiteres Quartier in Wolfsanger auf dem Weg zwischen Hasenhecke und Wolfsgraben.

Wehlheiden: Der Stadtteilbus Wehlheiden erschließt nach dem überarbeiteten Entwurf ein flächigeres Gebiet als zuvor geplant.

Spät- und Nachtverkehre: Das derzeitige Taktangebot im Spätverkehr ist für eine Kultur- und Großstadt angemessen, deshalb erfolgt keine Taktreduzierung bei Trams und Bussen nach 22.30 Uhr. Im Gegenzug wird allerdings auf den durchgängigen Nachtverkehr des ersten Entwurfs verzichtet.

Nicht alle Wünsche der Bürger konnten mit der Neuplanung des Netzes erfüllt werden. So wird die heutige Buslinie 12 entfallen. Die niedrige Auslastung dieser Linie rechtfertigt keine Aufrechterhaltung des heutigen Angebotes. Zudem werden alle Haltestellen entlang dieser Linie ausreichend mit anderen Linien bedient und es wird für viele Fahrgäste alternative und schnellere Direktverbindungen in die Innenstadt geben. Auch der Tausch der Tramäste 3/4 sowie 6/7 soll wie geplant beibehalten werden.

Der weitere Zeitplan

Mit der Vorlage des überarbeiteten Reformwerkes wird zum Sommer 2016 die Beschlussfassung Liniennetz und Infrastruktur vorgestellt. Sie durchläuft Ortsbeiräte und Träger öffentlicher Belange, die Bau- und Planungskommission, den Magistrat und den Ausschuss für Stadtentwicklung, Mobilität und Verkehr. Im Anschluss soll durch die Stadtverordnetenversammlung ein Beschluss erfolgen. Die Umsetzung durch die KVG wird zirka sechs bis acht Monate in Anspruch nehmen. Start der Liniennetzreform ist für das Jahr 2017 geplant.

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