(04.05.2016)
Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG hat den Vorstand beauftragt, ein konkretes Umsetzungskonzept für eine Minderheitsbeteiligung Dritter an DB Arriva und DB Schenker zu erstellen. Eine endgültige Entscheidung soll im Herbst dieses Jahres fallen. Damit wollen Aufsichtsrat und Vorstand die größte Qualitäts- und Investitionsoffensive in der Geschichte des Unternehmens finanziell absichern und die erfolgreiche Entwicklung von DB Arriva und DB Schenker mit weiteren Wachstumsinvestitionen fortführen.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Prof. Dr. Dr. Utz-Hellmuth Felcht, erklärte am Mittwoch nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrates in Berlin: „Wenn wir nicht gegensteuern, wird die Verschuldung des Konzerns bis zum Jahr 2020 deutlich steigen. Die Kapitalbeteiligung Dritter begrenzt die Verschuldung und schafft finanziellen Spielraum, um die Qualitäts- und Investitionsoffensive in Deutschland fortzuführen.“ Von 2016 bis 2020 entfallen von den rund 55 Milliarden Euro Brutto-Investitionen des DB-Konzerns rund 50 Milliarden Euro und somit 90 Prozent auf die Eisenbahn in Deutschland. Von den Gesamtinvestitionen müssen 20 Milliarden Euro aus eigener Kraft finanziert werden. DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube: „Ausdrücklicher Wille ist es, dass DB Arriva und DB Schenker auch in Zukunft in der DB-Bilanz voll konsolidiert werden.“
Im Zuge des Konzernumbaus entschied der Aufsichtsrat, dass die zweistöckige Holdingstruktur von Deutsche Bahn AG und DB Mobility Logistics AG aufgelöst wird. Die DB ML AG verschmilzt mit der DB AG. Stichtag in der Handelsbilanz ist rückwirkend der 1. Januar 2016. Hintergrund für diese Entscheidung ist, dass ein im Jahr 2008 aufgrund der Finanzkrise nicht umgesetzter Börsengang der DB ML AG nicht mehr angestrebt wird.