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(23.10.2014)

Einfacher reisen – einfacher zahlen: Auf diese Formel lässt sich das neue Ticketingsystem BIBO (be in be out) reduzieren. Am Donnerstagmorgen haben der Kanton Zug und die Zugerland Verkehrsbetriebe AG (ZVB) den «BIBO-Demonstrator» den Medien vorgestellt. Die SBB zeigte dabei die Einbettung des Projekts in die bestehende Ticketingstrategie des öV-Schweiz auf, welche mit der Einführung des SwissPass im nächsten Jahr ihren Anfang nimmt.


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An elektronischen Tickets für den öffentlichen Verkehr wird schon lange getüftelt, versprechen sie doch grosse Vorteile sowohl für Kunden als auch für öV-Anbieter. So müssen sich erstere weder um Kleingeld noch um gültige Fahrscheine kümmern, sondern können beliebig einsteigen und mitfahren und den Komfort geniessen, welcher GA-Besitzern schon heute zuteil wird. Die Verkehrsunternehmen hingegen sind überzeugt, dass sich mit einem elektronischen Ticketingsystem vor allem in den Bereichen Vertrieb und Tarif Verbesserungspotenziale erschliessen lassen.

«Be in be out»: Einsteigen und losfahren
BIBO ist eine Ticketing-Technologie der Zukunft. BIBO steht für «be in be out» und funktioniert so: Die Fahrgäste müssen kein Ticket mehr lösen, sondern besitzen eine Chipkarte, mit welcher alle Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln automatisch registriert werden. Sobald also ein Fahrgast den Bus oder die Bahn benützt, wird der Preis für die gefahrene Strecke berechnet und ihm anschliessend belastet. Das kann über die Kreditkarte, ein Prepaid-Guthaben oder eine monatliche Abrechnung geschehen. Das herkömmliche Lösen von Tickets wird damit hinfällig, die Fahrgäste kommen in den Genuss des 'Reisens mit GA-Komfort'.

Der BIBO-Pilot am Start
In der Region Zug soll BIBO im Rahmen eines Pilotprojekts am Markt getestet werden. Der Kanton Zug, SBB und ZVB präsentierten an der heutigen Medienkonferenz den «BIBO-Demonstrator». Dabei handelt es sich um ein Linienfahrzeug der ZVB mit eingebauter BIBO-Technologie. Regierungsrat Matthias Michel zeigte sich überzeugt vom neuen Produkt aus dem «öV-Labor» Zug, betonte aber, dass dieses nur dann Sinn macht, wenn es in der ganzen öV-Branche funktioniert. «Wir hören immer wieder von Problemen mit dem Ticketsystem und sind sehr daran interessiert, einer modernen Lösung zum Durchbruch zu verhelfen. Aber ohne die Zusammenarbeit mit der SBB und der gesamten öV-Branche ist das BIBO-Projekt undenkbar.»

Für Jeannine Pilloud, Leiterin SBB Personenverkehr, gilt es zunächst auf nationaler Ebene den SwissPass erfolgreich einzuführen. Parallel dazu würden die IT-Vertriebssysteme der SBB modernisiert. Erst danach sei an eine flächendeckende Einführung von BIBO als Möglichkeit zu denken. «Letztendlich ist es Sache der gesamten öV-Branche, über die Weiterentwicklung der Ticketsysteme zu entscheiden», gab sie an der Konferenz zu bedenken. Es mache aber absolut Sinn, im Kleinen zu prüfen, was sich im Grossen bewähren soll. «Die Zusammenarbeit mit Zug ist von daher ideal. Hier kann geprüft und abgeschätzt werden, ob BIBO dereinst auch für die ganze Schweiz eine Möglichkeit ist.» Cyrill Weber, Unternehmensleiter ZVB, zeigte sich ebenfalls zufrieden mit dieser Arbeitsteilung und betonte, dass der «BIBO-Demonstrator» eindrücklich bewiesen habe, dass auch kleinere öV-Unternehmen in der Branche etwas bewirken könnten, wenn sie denn genügend innovativ seien. «Wir freuen uns, mit dem 'BIBO-Demonstrator' die Tür zum 'BIBO-Pilotprojekt Zug' und damit zu einer neuen, möglichen Ticketing-Technologie für die Schweiz aufgestossen zu haben.»

Finanzierung ist zu klären
Eine solche Neuerung ist natürlich nicht umsonst zu haben, weshalb der Zuger Kantonsrat über eine entsprechende Finanzierung erst noch befinden muss. «Es kann aber nicht sein, dass der Kanton Zug diese Kosten allein tragen muss», betonte Matthias Michel, «Ziel ist es, Transportunternehmen wie SBB und ZVB sowie Partner aus der Industrie mit ins Boot zu holen und die Kosten zu verteilen. Nur so ist an einen BIBO-Pilotbetrieb im ganzen Kanton Zug zu denken.»

Als nächstes gilt es nun, den Pilotbetrieb mit all seinen Abhängigkeiten zu planen und für die zu beschaffenden Systeme eine Ausschreibung durchzuführen. Daneben müssen Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft und nicht zuletzt die Experten aus der öV-Branche von den Vorzügen dieser neuen Technologie überzeugt werden. Der heute präsentierte «BIBO-Demonstrator» hat hierbei schon einmal eindrückliche Vorarbeit geleistet.

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