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(25.02.2014)

Ab 24.02.2014 werden bei den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) elektronische Fahrplanaushänge der neuesten Generation in der Praxis getestet. Die flexiblen Kunststoffdisplays sind deutlich kontrastreicher als die seit 2011 getesteten Aushänge. Zunächst erfolgte die Montage von zwei Displays am Haltepunkt Strehlen Richtung Tiergartenstraße, zwei weitere folgen im März an gleicher Station Richtung Wasaplatz. Bewährt sich die Technik, könnte später einmal flächendeckend auf die üblichen Papieraushänge verzichtet werden. Irritationen bei Fahrgästen vor und nach Fahrplanänderungen, welcher Aushang denn nun gültig sei, gehörten damit der Vergangenheit an.


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Erster Test lieferte praktische Erkenntnisse
Seit dem 16. Juni 2011 testeten die DVB eine erste Generation elektronischer Fahrplanaushänge am Haltepunkt Strehlen und am Straßenbahnendpunkt Laubegast. Bis heute gab es Rückmeldungen von Fahrgästen, Hinweise von Fahrern und eigene Beobachtungen der Techniker. Kritisch wurden der geringe Kontrast und die bei wechselnden Lichtverhältnissen reduzierte Lesbarkeit bewertet. Dazu fehlte eine direkte Beleuchtung bei Dunkelheit. Durch Vandalismus wurde in der ganzen Zeit nur die Abdeckscheibe einer Anzeige beschädigt. Während des Tests stellten die Fachleute drei Elektronikfehler der Steuerung und zwei mechanische Spannungsrisse am Gehäuse fest. Nun ist dieser Test beendet. Heute bietet der Markt deutlich besser lesbare Anzeigen. Deshalb soll nun mit neuen Modellen ein weiterer Praxistest gestartet werden.

Hochauflösendes Display
Herzstück der neuesten Anzeigen ist ein flexibles Kunststoffdisplay auf Basis elektronisch ansteuerbarer Tinte, kurz E-Ink genannt. Auf weißem Grund hebt sich die dunkle Beschriftung kontrastreich ab und ist damit besser lesbar als beim Vorgängermodell mit grünem Hintergrund. Die Anzeigen bestehen technologisch bedingt noch aus zwei Einzeldisplays in der Größe 217 mal 163 Millimeter. Sie schaffen eine Auflösung von 1920 mal 1280 Pixeln. Die bisherigen Aushänge boten mit lediglich 800 mal 640 Pixel nur rund ein Fünftel der neuen Auflösung. Die Elektronik der Displays stammt vom Hersteller Plastic Logic aus Dresden- Rähnitz, Ansteuerung und Gehäuse kommen von der Firma dresden elektronik in Dresden-Reick. Die Anzeigen sollen Temperaturen von -20 bis +50 Grad Celsius völlig schadlos überstehen. Das Wechseln des Displayinhalts ist aber nur bei frostfreien Temperaturen möglich. Bei Bedarf erwärmt eine kleine Heizung im Gerät das Display unmittelbar vor dem Fahrplanwechsel und schaltet sich anschließend automatisch wieder ab. Zwei stromsparende LED-Beleuchtungen sorgen auch bei Dunkelheit für die gute Lesbarkeit der Anzeigen.

Start am Haltepunkt Strehlen
Zunächst zeigen zwei Aushänge am Haltepunkt Strehlen die Fahrpläne der Linien 61 Richtung Bühlau und 63 Richtung Pillnitz an. Im März 2014 folgen zwei weitere für die Gegenrichtung. Über einen Zeitraum von rund zwei Jahren sollen Lesbarkeit tagsüber und bei Nacht sowie Zuverlässigkeit und Resistenz gegenüber Vandalismus geprüft werden. Auch die neuen Displays müssen den wechselnden klimatischen Bedingungen im Sommer und Winter standhalten und robust gegen mechanische Angriffe sein. Ob weitere Testanzeigen folgen, steht derzeit noch nicht fest.

Einfache Montage
Die elektronischen Aushänge können an jede tragfähige Haltestellen-Stele montiert werden. Sie benötigen für ihr einfarbiges Display eine Stromversorgung von wenigen Milliampere. Aber auch nur dann, wenn der Bildschirminhalt verändert wird. Sonst verbraucht die Anzeige überhaupt keine Energie. So würde sogar ein Solarpanel mit Akku ausreichen. Das soll noch getestet werden. Alle Daten erhält das Gerät über Kabel oder das Mobilfunknetz. Ändern sich zum Beispiel beim Fahrplanwechsel die Abfahrtszeiten, reicht zur Umstellung der Anzeige der sprichwörtliche Knopfdruck in der DVB-Leitstelle. In der Praxis erfolgt das automatisch.

Hersteller in der Pflicht
Die elektronischen Aushänge werden in der Firma dresden elektronik zusammengebaut. Eine Anzeigetafel kostet wie das Vorgängermodell aus Gera noch zwischen 2.000 und 2.500 Euro. Wirtschaftlich sinnvoll wäre die neue Technik erst, wenn für größere Stückzahlen der Preis auf 1.000 Euro und darunter fallen würde. Das scheint realistisch. Vor allem, weil in Dresden auch der nächste Probebetrieb dieser Art stattfindet. Die ortsansässigen Hersteller können so die Testergebnisse in eine Verbesserung ihrer Geräte einfließen lassen und möglicherweise auch für andere Unternehmen schon größere Stückzahlen bauen. Verläuft der neue Test erfolgreich, ist im Zuge des Haltestellenausbaus, beispielsweise beim Projekt „Stadtbahn Dresden 2020", die Beschaffung weiterer Anzeigen denkbar.

Mehrstufiger Ausbau möglich
Der neue Praxistest startet wieder mit einer Basisvariante. Für Haltestellen, an denen mehrere Linien fahren, könnte eine umschaltbare Variante folgen. Dann reicht ein Aushang für alle Linien. Fahrgäste könnten sich individuell per Knopfdruck ihre gewünschten Fahrpläne aufrufen. Bei wenig frequentierten Haltestellen am Stadtrand, an denen eine so genannte Dynamische Fahrgastinformationsanzeige (DFI) zu aufwändig wäre, könnte zusätzlich der nächste eintreffende Wagen in „Echtzeit" angezeigt werden. Dazu lässt sich ein kleiner Abschnitt des Aushangs unkompliziert per Software umrüsten.

Keine Lösung für Knotenpunkte
Die elektronischen Aushänge stellen eine sinnvolle Alternative für Haltestellen außerhalb des Stadtzentrums oder mit geringerer Nachfrage dar. Fahrgäste hätten auf nur einem Display immer den aktuellen Fahrplan, das nächste eintreffende Fahrzeug und gegebenenfalls aktuelle Störungsmeldungen der Leitstelle im Blick.
Für Knotenpunkte ist diese Lösung aber zu klein. Dafür braucht man großflächigere Anzeigen, die auch von mehreren Fahrgästen gleichzeitig und auf größere Distanz gelesen werden können. Auch dafür gibt es bereits Überlegungen für größere elektronische Aushangfahrpläne in Kombination mit den als DFI bezeichneten elektronischen Abfahrtstafeln für die Anzeige der „Echtzeitabfahrten".
Ein weiteres Ziel elektronischer Aushangfahrpläne ist es, auf den arbeitsintensiven Wechsel der Papieraushänge, der mehrfach pro Jahr nötig ist, zu verzichten. Die Aushänge wären immer aktuell und ließen sich ohne Verzögerung gleichzeitig umstellen.

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