(15.12.2011)
Mehr Kapazitäten, besserer Service: Dies sind die Ziele zweier Haltestellen-Bauprojekte der KVG, die im kommenden Frühjahr beginnen und bis Ende des Jahrs 2013 abgeschlossen sein sollen: Die Verlängerung von Stationen entlang der Linie 1 für Tram-Doppeltraktionen sowie die Installation von weiteren elektronischen Fahrplananzeigern. Für beide Vorhaben im finanziellen Gesamtumfang von mehr als acht Millionen Euro gewährt das Land Hessen der KVG Zuschüsse von rund 5,2 Millionen Euro.
„Ohne die Zuschüsse des Landes Hessen könnten beide Projekte nicht realisiert werden", erklärte KVG-Vorstandvorsitzender Andreas Helbig nach der vorweihnachtlichen Botschaft aus dem hessischen Verkehrsministerium. „Deshalb freuen wir uns, ebenso wie die Stadt Kassel, sehr über die finanzielle Unterstützung, die den Fahrgästen der KVG zugute kommt."
Bis es so weit ist, hat die KVG ab Frühjahr 2012 ein umfangreiches Arbeitspensum zu bewältigen:
Sieben Haltestellen zwischen dem Bergpark Wilhelmshöhe und der Wendeschleife Holländische Straße werden beiderseits auf etwa 60 Meter verlängert, um auf der Tramlinie 1 häufiger Doppeltraktionen einsetzen zu können. Ziel ist es, mehr Fahrgäste in den zwei hintereinander gekuppelten Straßenbahnen zu befördern. In einer Bahn haben bis zu 180 Fahrgäste Platz, pro Tram-Doppeltraktion können somit bis zu 360 Passagiere zeitgleich unterwegs sein.
Folgende Haltestellen sind in dem Programm vorgesehen: Endhaltestelle Wilhelmshöhe, Kurhessentherme, Hessischer Rundfunk/Orthopädische Klinik, Murhardstraße, Weigelstraße, Mombachstraße und Hegelsbergstraße – in dieser Reihenfolge erfolgt ihr Ausbau. Bei einigen werden in diesem Zusammenhang auch zum Beispiel Fußgängerüberwege neu geschaffen, um Fahrgästen einen sichereren und bequemeren Zugang zu den Haltestellen und den Gehwegen zu bieten.
In der ersten Etappe von Frühjahr bis zur documenta im Juni 2012 sollen die drei ersten Haltestellen umgebaut werden Nach dem Abschluss der Arbeiten können entlang der Linie 1 von der Endhaltestelle Wilhelmshöhe am Fuße des Kasseler Bergparks bis Vellmar Nord an sämtlichen 28 Stationen Tram-Doppeltraktionen halten. Wo der Platz für eine Verlängerung nicht vorhanden ist, wie etwa in der Kasseler Fußgängerzone, halten die Trams so, dass immer die erste Niederflurtür eines Wagens mit der Rollstuhlrampe am erhöhten Bahnsteig steht. Die Gesamtkosten dieses Projekts sind auf etwa 3,45 Euro beziffert. Davon bezuschusst das Land Hessen mehr als 1,8 Millionen Euro.
Zu dem Arbeitspensum der KVG ab Frühjahr 2012 zählt als zweites Bauprojekt die Installation von 162 elektronischen Fahrplananzeigern (Dynamisches Fahrgastinformationssystem, DFI) an 53 Haltestellen in der Stadt Kassel, 20 Stationen an der Strecke durch das Lossetal und sieben nach Baunatal.
Nach dem Abschluss dieser Arbeiten im finanziellen Gesamtumfang von rund 4,56 Millionen Euro können Fahrgäste, die auf der Tramlinie 4 durch das Lossetal und der Linie 5 nach Baunatal unterwegs sind, sich jederzeit auf einen Blick und in Echtzeit über die Ankunft ihrer nächsten Bahn informieren. Bei diesem Projekt beträgt der Landeszuschuss fast 3,4 Millionen Euro.
Die Installation der 162 DFI-Anzeiger beendet das Gesamtprojekt, das im Mai 2009 an der Haltestelle „Kirchweg" an der Wilhelmshöher Allee begann. Bis heute informieren 137 Anzeiger an 53 Haltestellen im Kasseler Stadtgebiet, auf der Strecke nach Vellmar und im Hauptbahnhof Kassel über die Ankunftszeit der Bahnen und Busse. „Mit der Verdoppelung der Zahl der Fahrplananzeiger an unseren Tramhaltestellen setzen wir neue Maßstäbe, denn dann sind alle Stationen von Straßenbahnen und RegioTrams mit den elektronischen Fahrplananzeigern ausgestattet", sagte Andreas Helbig. „Ein solch flächendeckendes Angebot ist in ganz Deutschland die Ausnahme und somit ein herausragender kundenorientierter Standard."
Alle diese Anzeiger werden zusätzlich mit einer Sprachausgabe versehen. Per Druck auf einen Taster am Masten des DFI-Anzeigers wird der auf dem Monitor angezeigte Text akustisch umgewandelt und kann somit gehört werden. Blinde und sehbehinderte Menschen erfahren auf diese Weise ebenfalls die visuell angezeigten Reiseinformationen. Auch das Auffinden dieser akustischen Hilfe ist problemlos möglich: Zu den Masten sind Rippenplatten verlegt, die mit dem Langstock oder den Schuhen ertastet werden können.