(16.02.2015)
„Die Fahrplanentwürfe 2016 haben wir ab 16.02.2015 im Internet veröffentlicht. Bahnfahrer können sich dort detailliert informieren und sollten ihre Erfahrungen und Anregungen im Rahmen der Bürgerbeteiligung einbringen. Mit der Inbetriebnahme der neuen ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Erfurt und Halle/Leipzig sind auch zahlreiche Angebotsverbesserungen im Schienenpersonennahverkehr geplant. Durch den Ausbau der Express-Direktverbindungen im Regionalverkehr erschließen wir die Vorteile des künftigen ICE-Knotens Erfurt als Drehscheibe im schnellen Bahnfernverkehr für alle Thüringerinnen und Thüringer“, sagte heute die Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Birgit Keller, in Erfurt.
Die Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH, die im Auftrag des Freistaats den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) bestellt, hat nach vier regionalen Fahrplankonferenzen in allen Landesteilen heute die Entwürfe der Nahverkehrsfahrpläne im Internet unter www.nvsthueringen.de veröffentlicht. Bis zum 1. März soll so den Fahrgästen und potenziellen künftigen Bahnnutzern die Möglichkeit geboten werden, zu den Planungen Stellung zu nehmen und eigene Anregungen beizusteuern. Besondere Bedeutung erhält der Fahrplan 2016 durch die Inbetriebnahme der ICE-Strecke Erfurt – Halle/Leipzig, die Betriebsaufnahme des Elektronetzes Saale-Thüringen-Südharz durch den neuen Anbieter Abellio und umfangreiche Baumaßnahmen. Der Fahrplan 2016 ist laut DB Netz AG der Fahrplan, mit der bislang intensivsten Bauaktivität im Regionalbereich Südost der DB Netz. Betroffen sind besonders die Mitte-Deutschland-Verbindung (Vollsperrung im Zeitraum vom 02.04.2016 – 04.09.2016) und die Saalebahn im Bereich Lichtenfels – Bamberg (Vollsperrung vom 11.01.2016 – 04.09.2016). Es wird daher 2016 umfangreiche Ersatzkonzepte im Fern- und Nahverkehr geben.
Hintergrund:
Ab Dezember 2015 sind deutliche Angebotsverbesserungen geplant. Im Fernverkehr werden auf der ICE-Neubaustrecke Erfurt – Halle/Leipzig erstmals Linienverkehre stattfinden. Eine neue ICE-Sprinterlinie 15 Frankfurt – Erfurt – Berlin wird sechsmal täglich Direktverbindungen nach Berlin in 1:50 Std schaffen und damit bis zu 50 Minuten schneller sein als heute. Ferner wird die ICE-Linie 50 Dresden/Leipzig – Erfurt – Frankfurt/Wiesbaden im ICE-Stundentakt über die neue Strecke geführt. Ab Erfurt wird Dresden 60 Minuten schneller in 1:50 Std erreicht. Leipzig werden Reisende in circa 45 Min erreichen, und damit 30 Minuten schneller sein.
Auch im Nahverkehr wird es deutliche Verbesserungen geben. Die neuen Züge von Abellio Rail Mitteldeutschland übernehmen den elektrischen Verkehr auf den Strecken
- Eisenach – Erfurt – Weimar – Halle/Leipzig
- Saalfeld – Jena – Leipzig
- Kassel – Nordhausen – Sangerhausen – Halle und
- Erfurt – Sangerhausen (nicht RE Erfurt – Magdeburg)
Auf diesen Strecken werden künftig neue Expresszugangebote und Direktverbindungen angeboten. Neue klimatisierte und barrierefreie Triebwagen vom Typ Talent II machen das Reisen bequemer.
Auch in Nord- und Ostthüringen wird es Verkürzungen der Reisezeit und neue Direktverbindungen geben, so zwischen Greiz/Vogtland und Leipzig sowie zwischen Hof/Zeulenroda und Leipzig mit Reisezeitersparnissen um rund 30 Minuten. Eine neue Direktverbindung wird zwischen Erfurt – Artern – Halle die Reisezeit um 35 Minuten verkürzen.
Nach Abschluss der Bauarbeiten zum zweigleisigen Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung zwischen Weimar und Stadtroda wird der Freistaat Thüringen ab Dezember 2016 das SPNV-Angebot zwischen Erfurt, Weimar und Jena-Göschwitz durch werktäglich sechs zusätzliche Express-Zugpaare um über 150.000 Zugkilometer pro Jahr erheblich ausweiten.
Ab Dezember 2017 wird Erfurt nach vollständiger Fertigstellung der Hochgeschwindigkeitsstrecken zu dem ICE Drehkreuz in Ostdeutschland. Dann sind weitere Angebotsverbesserungen im Nahverkehr geplant, wie die Einführung einer neuen Expresslinie zwischen Erfurt – Arnstadt – Zella-Mehlis und Schmalkalden sowie neuen zusätzlichen Expresszügen zwischen Erfurt und Ilmenau. Auch auf der Saalebahn werden die Angebote durch die Einführung einer neuen Expresslinie Jena – Naumburg – Halle nochmals ausgeweitet. Gleichzeitig ist die weitere Verdichtung der Angebote zwischen Erfurt und Weimar durch die Verlängerung der Regionallinie Gera – Jena – Weimar nach Erfurt geplant, um für Ostthüringen bessere Anschlüsse an den ICE-Knoten anzubieten.
„Mit dem dann halbstündlichen Angebot zwischen Erfurt und Jena und dem viertelstündlichen Angebot zwischen Erfurt und Weimar wird die lange geforderte S-Bahn-ähnliche Taktung auf der Mitte-Deutschland-Verbindung endlich realisiert werden“, so Verkehrsministerin Birgit Keller.
