(08.11.2017)
Heute haben die jeweils Verantwortlichen von Nahverkehr Rheinland (NVR), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) und DB Regio NRW die Verkehrsverträge für den künftigen Betrieb der Nahverkehrslinien RE 8, RB 33 und RB 27 unterzeichnet.
Besteller und Betreiber der Verkehrsleistungen besiegelten damit die Ende 2016 und Mitte 2017 getroffenen Entscheidungen der politischen Gremien, den Zuschlag für den Betrieb der Linien zwischen Koblenz und Mönchengladbach sowie Essen und Aachen an die Nahverkehrstochter der Deutschen Bahn zu erteilen. Die Unterzeichnungen fanden im Werk Köln-Nippes von DB Regio NRW statt, wo ein großer Teil der eingesetzten Fahrzeuge auch instandgehalten wird.
Neufahrzeuge auf RE 8 und RB 33
Die in Zuständigkeitsbereichen von NVR, VRR und SPNV-Nord liegende RegionalExpress-Linie 8 führt von Mönchengladbach über Köln und Bonn-Beuel nach Koblenz. Der neue Verkehrsvertrag tritt Ende 2019 in Kraft und umfasst eine Laufzeit von 15 Jahren bis Ende 2034. Das Leistungsvolumen liegt bei jährlich rund 1,9 Millionen Zugkilometern.
Verantwortlich für die Vergabe der Leistungen der als Los 2 ausgeschriebenen Regionalbahn-Linie 33 sind NVR und VRR. Auf VRR-Gebiet wird die Linie mit Betriebsaufnahmen von Duisburg nach Essen verlängert. Das ausgeschriebene Volumen umfasst rund zwei Millionen Zugkilometer pro Jahr. Die Vertragslaufzeit für die Strecke von Aachen über Lindern nach Heinsberg bzw. über Mönchengladbach, Duisburg und Mülheim nach Essen beträgt 14 Jahre, von Ende 2020 bis Ende 2034. Gegenüber dem heutigen Umfang steigt die Kilometerleistung auf den beiden Linien künftig um insgesamt 20 Prozent.
Für den Betrieb von RE 8 und RB 33 ist der Einsatz von Neufahrzeugen vom Typ Coradia Continental vorgesehen. Die für Bahnsteighöhen von 38 bis 96 Zentimetern geeigneten Fahrzeuge verfügen über breite Gänge und einen stufenlosen Durchgang zwischen der ersten und letzten Tür. Als dreiteilige Variante bieten die Triebzüge 152 Sitze, als Fünfteiler 266 Plätze.
RB 27 mit neuem Laufweg über Köln/Bonn Flughafen
Die Kernlaufzeit des Verkehrsvertrags für die Strecke der Regionalbahn 27 (Mönchengladbach – Köln – Koblenz) beträgt sieben Jahre, von Ende 2019 bis Ende 2026. Hinzu kommen zwei Verlängerungsoptionen um jeweils ein Jahr. Die von NVR, VRR und SPNV-Nord ausgeschriebene Leistung umfasst künftig 2,4 Millionen Zugkilometer pro Jahr – eine Steigerung um 50 Prozent gegenüber dem aktuellen Vertragsvolumen.
Bereits ab Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres werden zusätzliche Wochenendleistungen zwischen Köln und Rommerskirchen angeboten. Weitere Angebotserweiterungen kommen ab Ende 2019 zum Tragen. Neu wird dann auch der Laufweg der Linie sein, da dieser mit dem der Line RE 8 getauscht wird. Künftig fahren die Züge der RB 27 über Köln/Bonn Flughafen.
Zum Einsatz kommen auf der RB 27 Bestandsfahrzeuge von Typ ET 425. Die Triebzüge werden im Vorfeld der Betriebsaufnahme einem aufwändigen Modernisierungsprogramm unterzogen. So sorgen etwa neue Sitzpolster und der Einbau von Steckdosen für mehr Komfort. Zudem werden die Züge mit Videoüberwachung, automatischen Fahrgastzählsystemen und modernen Fahrgastinformationsanlagen ausgestattet. Die für Bahnsteighöhen zwischen 38 und 76 Zentimetern konzipierten Fahrzeuge verfügen über 210 Sitzplätze, in Doppeltraktion erhöht sich die entsprechende Kapazität auf 420 Plätze pro Zug.
Statements der Vertragspartner
Andree Bach, Vorsitzender der Regionalleitung von DB Regio NRW: „Als aktueller und künftiger Betreiber der Linien RE 8, RB 33 und RB 27 freuen wir uns darauf, gemeinsam mit unseren Partnern NVR, VRR und SPNV-Nord die Zukunft des Nahverkehrs auf diesen wichtigen Verkehrsachsen zu gestalten. Mit einer flexiblen Aufstellung sowie einer erfahrenen Mannschaft in Betrieb und Instandhaltung sind wir für diese Herausforderung bestens gerüstet.“
Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer Nahverkehr Rheinland GmbH: „Die heutige Vertragsunterzeichnung trägt dazu bei, den Nahverkehr in unserer Region weiter zu stärken. Ich gehe davon aus, dass der Ausschreibungsgewinner DB Regio unseren Fahrgästen ein attraktives Leistungsangebot bei weiter steigender Qualität anbieten wird. Unsere Fahrgäste können sich über komfortablere Fahrzeuge und mehr Fahrten freuen.“
Martin Husmann, Vorstandssprecher Verkehrsverbund Rhein-Ruhr: „Ein attraktiver Nahverkehr bildet die Grundlage für die Mobilität der Menschen in der Region und dabei spielen moderne Triebfahrzeuge eine wichtige Rolle. Wir haben dies in den Wettbewerbsverfahren der zurückliegenden Jahre berücksichtigt. Denn mit neuen Fahrzeugen wird ein langfristig hohes Qualitätsniveau gesichert.“
Dr. Thomas Geyer, Verbandsdirektor Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord: „Mit den beiden neuen Verkehrsverträgen wird das SPNV-Angebot rechtsrheinisch zwischen Koblenz und Köln deutlich aufgewertet. Neben den zahlreichen Berufspendlern, die aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz in den Großraum Köln pendeln, profitieren auch Gelegenheitsfahrer, z. B. durch die längeren Bedienzeiten von und zum Flughafen Köln/Bonn.“