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(11.04.2012)

Die Nordbahn Eisenbahngesellschaft mbH wird ab Dezember 2014 die Bahnlinien Itzehoe – Hamburg Hbf sowie Wrist – Hamburg-Altona (Los B) im so genannten „Netz Mitte" übernehmen. Diesem Vergabevorschlag von Verkehrsminister Jost de Jager hatten Finanz- und Wirtschaftsausschuss des Landtages bereits am 15. März zugestimmt. Inzwischen ist die Frist abgelaufen, in der die unterlegenen Bieter DB Regio GmbH und Nord-Ostsee-Bahn GmbH (NOB) die Vergabekammer Schleswig-Holstein hätten anrufen können. Die Nordbahn Eisenbahngesellschaft ist ein Tochterunternehmen der AKN Eisenbahn AG und der BeNex GmbH. Heutiger Betreiber der Bahnstrecken ist DB Regio GmbH. Für die Bahnstrecken Kiel – Hamburg Hbf und Flensburg – Hamburg Hbf (Los A) hatte das Land bereits im Februar der DB Regio GmbH den Zuschlag erteilt.


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De Jager kündigte für die Fahrgäste eine Reihe von Verbesserungen an: „Das wichtigste Ergebnis ist aus meiner Sicht, dass wir nun einen Stundentakt zwischen Itzehoe und dem Hamburger Hauptbahnhof bekommen und die Züge nicht mehr von und nach Altona oder Pinneberg fahren. Damit erfüllen wir einen immer wieder geäußerten Wunsch der Fahrgäste, gerade auch aus dem Raum Tornesch."

Zwei Züge pro Stunde zwischen Hamburg und Elmshorn

An Stelle der inzwischen bis zu 40 Jahre alten Wagen werden künftig moderne Elektrotriebwagen vom Typ „Flirt" des Herstellers Stadler unterwegs sein. LVS-Geschäftsführer Bernhard Wewers: „Mit jeweils stündlich fahrenden Zügen zwischen Itzehoe und Hamburg Hauptbahnhof und zwischen Wrist und Hamburg-Altona gibt es zwischen Elmshorn und Hamburg künftig zwei Züge pro Stunde, die Tornesch, Prisdorf und Pinneberg mit Hamburg verbinden. Zusammen mit dem Los A fahren zwischen Elmshorn und Hamburg sogar vier Züge pro Stunde."

Verbesserungen im Los A

Nach den Worten von de Jager und Wewers wird es auch im Los A ab 2014 zu deutlichen Verbesserungen kommen: Zwischen Kiel und Hamburg gibt es dann zwei Züge pro Stunde und von Flensburg erreichen die Fahrgäste künftig im Stundentakt ohne Umsteigen Hamburg. Dafür wird die DB Regio GmbH im Auftrag des Landes völlig neue Doppelstocktriebwagen des Herstellers Bombardier einsetzen. „Der Verkehr von Schleswig-Holstein nach Hamburg wird auch in den kommenden Jahren stark weiterwachsen. Darauf sind wir mit dem neuen Angebot nun bestens vorbereitet. Wir schaffen mit dem neuen Fahrplan und den neuen Zügen einen Bahnverkehr, der dem Konkurrenten Auto bei Fahrzeit und Reisekomfort deutlich näher kommt.", sagte de Jager.

Das Netz Mitte

Das Los A im Netz Mitte umfasst insgesamt 211 Streckenkilometer, auf denen die Züge heute jährlich rund 3,8 Millionen Kilometer zurücklegen. Ab 2014 soll das Angebot um 23 Prozent auf rund 4,6 Millionen Zugkilometer steigen. Im Los A des Netzes Mitte sind täglich rund 23.000 Fahrgäste unterwegs. Zum Los B im Netz Mitte gehören insgesamt 94 Streckenkilometer, auf denen die Züge heute jährlich rund zwei Millionen Kilometer zurücklegen. Künftig soll das Angebot bei 1,9 Millionen Zugkilometer liegen. Im Los B des Netzes Mitte sind täglich rund 12.000 Fahrgäste unterwegs.

Preis pro Zugkilometer ist gesunken

Der Preis, den das Land künftig für den Nahverkehr im Netz Mitte zahlen muss, sinkt im Vergleich zu heute erheblich. Im Schnitt kostet ein Zugkilometer künftig 6,23 Euro - auf Basis der heutigen Verträge müsste das Land dafür 10,40 Euro zahlen – bei um 13 Prozent erweitertem Angebot und ausschließlichem Einsatz von Neufahrzeugen.

Wettbewerbskonzept ermöglicht Zusatzangebote

Nach den Worten von de Jager sei mit den Erträgen aus dem 2002 in Schleswig-Holstein begonnenen Wettbewerbskonzept das Ziel erreicht worden, zusätzliche Zugfahrten anzubieten und moderne Fahrzeuge einzusetzen, ohne zusätzliche öffentliche Mittel zu benötigen. „Ein großartiger Erfolg, der durch steigende Fahrgastzahlen belohnt wird", so der Minister. Er erinnerte zugleich aber daran, dass mit der Vergabe des Netz Mitte das letzte große Netz im Land im Wettbewerb ausgeschrieben sei und er mit Sorge sehe, dass die Einsparungen aus dem Wettbewerb in steigende Infrastrukturnutzungskosten investiert werden müssten. Er kündigte an, das Wettbewerbskonzept im nächsten Landesweiten Nahverkehrsplan fortzuschreiben und dabei besonders die Entwicklung der Trassenentgelte und der Stationspreise zu berücksichtigen.

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