(09.11.2015)
Die drei US-Bundesstaaten Kalifornien, Illinois und Maryland haben Siemens mit der Lieferung von insgesamt 34 dieselelektrischen Lokomotiven beauftragt. Das California Department of Transportation (Caltrans) ordert 14 Lokomotiven für den Einsatz auf der Pacific-Surfliner-Strecke entlang der südkalifornischen Küste von San Luis Obispo nach San Diego über Santa Barbara und Los Angeles (Amtrak). Das Illinois Department of Transportation (IDOT) erweitert seine Flotte um zwölf Lokomotiven. Erstmals acht Lokomotiven bestellt die Maryland Transit Administration (MTA) für die MARC-Pendlerstrecken, die die Städte Baltimore, Brunswick, Frederick, Martinsburg und Washington D.C. sowie Harford County bedienen. Caltrans, IDOT und MTA rufen damit weitere Lokomotiven aus dem im März 2014 geschlossenen Rahmenvertrag ab. Dieser Vertrag sieht die Beschaffung von bis zu 222 Lokomotiven für den Personenverkehr durch mehrere US-Bundesstaaten vor. Die Fertigung erfolgt im Siemens-Werk für Schienenfahrzeuge in Sacramento, Kalifornien.
„Mit diesen neuen, modernen und energieeffizienten Lokomotiven kommt Kalifornien seinem Ziel näher, mehr alternative und nachhaltige Transportmöglichkeiten anzubieten“, sagte Caltrans-Direktor Malcolm Dougherty. „Die Loks werden nicht nur die Fahrgastzahlen erhöhen, sondern sie bringen auch ökologische Vorteile, indem sie den Individualverkehr reduzieren.“
MTA CEO Paul Comfort ergänzt: „Dieser Vertrag ermöglicht es uns, ältere Lokomotiven zu ersetzen. Dadurch verbessern wir auf den MARC-Strecken die Zuverlässigkeit und Effizienz für Tausende von Pendlern, Geschäftsreisenden und Touristen, die auf diese Zugverbindungen tagtäglich angewiesen sind. Der bundesstaatenübergreifende Vertrag sorgt dafür, dass wir diese acht neuen Lokomotiven zu niedrigeren Kosten kaufen und so dem Steuerzahler Geld sparen können.“
„Die neuen dieselelektrischen Lokomotiven bringen den US-Betreibern einige Vorteile. Die Energieeffizienz bringt Kostenersparnis und sorgt für eine Schonung der Umwelt. Gleichzeitig verbessern sich Zuverlässigkeit und Effizienz im Schienenpersonenverkehr", sagt Jochen Eickholt, Bahnchef von Siemens.
Die neuen Personenverkehr-Lokomotiven sind für Geschwindigkeiten bis 200 Kilometer pro Stunde ausgelegt. Sie erfüllen die vom Gesetzgeber vorgegebenen Tier-IV-Emissionsgrenzwerte und entsprechen den "Buy America"-Vorgaben. Fahrmotoren und Getriebe kommen aus dem Siemenswerk in Norwood, Ohio, und die Stromrichter aus Alpharetta, Georgia. Die Lokomotiven werden von einem 16-Zylinder-Dieselmotor mit 95 Litern Hubraum und einer Nennleistung von 4.400 PS angetrieben, gebaut von Cummins Inc. mit Sitz in Columbus, Indiana.
Eine hochmoderne Mikroprozessorsteuerung regelt die Leistung der Lokomotive und führt die Diagnose durch, die automatische Korrekturmaßnahmen veranlasst. Der Triebfahrzeugführer sowie die Servicezentrale werden über eventuell erforderliche Korrekturmaßnahmen informiert. Zur Sicherstellung einer dauerhaften Energieversorgung der Reisezugwagen zum Betrieb von Systemen wie Beleuchtung, Kommunikation, Heizung und Kühlung kann ein Traktionswechselrichter umgeschaltet werden. Die Wagenkastenstruktur der Lokomotiven erfüllt die neuesten US-Sicherheitsvorschriften und bietet so zusätzlichen Schutz für den Triebfahrzeugführer.
Der ursprüngliche Auftrag der Verkehrsministerien von Illinois, Kalifornien, Michigan, Missouri und Washington über die Beschaffung von Lokomotiven für den Personenverkehr wurde 2014 unterzeichnet. Er umfasst einen Basisauftrag über die Lieferung von 35 dieselelektrischen Lokomotiven für den Personenverkehr im Wert von rund 225 Millionen USD sowie eine Option über weitere 222 Lokomotiven.