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(29.06.2015)

Die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) kann auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurückblicken: rund 438 Millionen Fahrgäste nutzten das Nahverkehrsangebot des Unternehmens mit Bussen und U-Bahnen – 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit setzt sich der Trend steigender Fahrgastzahlen fort, auch wenn sich das Wachstum in den vergangenen Jahren abgeschwächt hat. Das Wirtschaftsergebnis konnte trotz investitionsbedingt ansteigender Kapitalkosten annähernd auf dem Rekordniveau des Vorjahres gehalten werden.


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Der Aufsichtsratsvorsitzende Senator Frank Horch, Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, betonte anlässlich der Vorstellung des Jahresabschlusses der HOCHBAHN: „Ein neuer Rekordwert bei den Fahrgastzahlen in Kombination mit einem sehr guten Wirtschaftsergebnis ist der Erfolg der HOCHBAHN. Das Mobilitätsverhalten in Hamburg ändert sich auch, weil der ÖPNV den Fahrgästen ein gutes Angebot macht. Deshalb werden wir mit der U-Bahn-Netzerweiterung, dem barrierefreien Ausbau und der Busoptimierung die Basis für die Fortschreibung der Erfolgsgeschichte legen.“

Nachhaltiges Fahrgastzahlenwachstum erfordert Investitionen

In den vergangenen zehn Jahren konnte die HOCHBAHN 68 Millionen Fahrgäste (+ 18 Prozent) hinzugewinnen. Werktäglich nutzen rund 1,2 Millionen Kunden die HOCHBAHN-Busse und die U-Bahn. Günter Elste, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN: „Der Trend hin zum öffentlichen Nahverkehr ist eindeutig. Die Abschwächung der Wachstumsraten hat unterschiedliche Ursachen: die deutlich gesunkenen Benzinpreise und die milden Winter gehören dazu. Eine wichtige Rolle spielt aber auch die Zunahme des Radverkehrs im innerstädtischen Bereich. Wir müssen unsere Kapazitäten gleichwohl weiter ausweiten, denn die absolute Zahl der Fahrgäste steigt weiter, die Benzinpreise werden wieder anziehen und bei schlechtem Wetter sollen alle Radfahrer dennoch einen Platz in unseren Bussen und U-Bahnen finden. Hamburg wächst, und gleichzeitig steigen die Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger an die innerstädtische Mobilität. Hier zählen vor allem ein ausreichendes Kapazitätsangebot, Verlässlichkeit, Schnelligkeit und Komfort.“

Wirtschaftsergebnis: Rekordwert annähernd gehalten

Die Ausweitung des Verkehrsangebots der HOCHBAHN in den vergangenen Jahren war sowohl im U-Bahn- wie auch im Busbereich deutlich. Hinzu kommen Investitionen in beträchtlicher Größenordnung, die in den Folgejahren zu steigenden Kapitalkosten führen. Dies betrifft vor allem die neuen U-Bahn-Fahrzeuge von Typ DT5 sowie die neuen Busbetriebshöfe. Die Nettoinvestitionen der HOCHBAHN beliefen sich allein im Jahr 2014 auf rund 70 Millionen Euro. Die entsprechenden Kapitalkosten (Abschreibungen und Zinsen) stiegen im vergangenen Jahr um rund 3,5 Millionen Euro. Trotz steigender Kosten konnte das Rekordergebnis von 2013 annähernd gehalten werden. Der durch die Freie und Hansestadt Hamburg auszugleichende Fehlbetrag betrug 55,4 Millionen Euro (2013: 53,5 Millionen Euro). Entsprechend lag der Kostendeckungsgrad bei 90,0 Prozent (2013: 90,3 Prozent).

HOCHBAHN-Finanzvorstand Helmut König: „Der hohe Kostendeckungsgrad zeigt, dass die HOCHBAHN eines der effizientesten Verkehrsunternehmen in Deutschland ist. Die Entlastung des Hamburger Haushalts wird vor allem deutlich, wenn man berücksichtigt, dass das Defizit in den letzten zehn Jahren trotz Leistungsausweitung und hoher Investitionen um weitere rund 12 Prozent gesenkt werden konnte.“ Noch Mitte der neunziger Jahre hatte das Defizit bei umgerecht 170 Millionen Euro und der Kostendeckungsgrad bei rund 60 Prozent gelegen. Die Effizienzsteigerung ist aber auch am Fehlbetrag pro Fahrgast abzulesen, den die HOCHBAHN in den letzten Jahren um ein Drittel auf nur noch 0,12 Euro senken konnte.

„Dabei decken die Fahrkartenverkäufe nur rund 60 Prozent der Kosten. Weitere 30 Prozent werden unter anderem durch Vermietung, Verpachtung und Beteiligungen an Tochter-Unternehmen erwirtschaftet und der Rest durch die Freie und Hansestadt Hamburg ausgeglichen“, so Helmut König. Auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der HOCHBAHN im operativen Geschäft ist unverändert gut. Das EBITDA, das Jahresergebnis vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen, lag 2014 bei 29,1 Millionen Euro (2013: 30,7 Millionen Euro).

Investitionen in das Bussystem der Zukunft

Das politisch gesetzte Ziel in Hamburg, ab dem Jahr 2020 nur noch emissionsfreie Busse anzuschaffen, ist für die Verkehrsunternehmen eine große Herausforderung. Noch sind rein elektrisch angetriebene Busse nicht in Serienfertigung verfügbar. Nicht zuletzt deshalb nahm die HOCHBAHN im Dezember 2014 die Innovationslinie 109 in Betrieb. Weltweit zum ersten Mal wurden im Regelbetrieb auf einer Buslinie ausschließlich Busse mit innovativen Antriebstechnologien eingesetzt. Aus dem Einsatz verschiedener Antriebstechnologien erhoffen sich HOCHBAHN und die industriellen Partner wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der umweltfreundlichen Systeme. Erste Ergebnisse werden für den Frühsommer 2016 erwartet. Der Elektrobus-Terminal an der Adenauerallee wird Ende Juli 2015 fertiggestellt. Aktuell laufen die ersten Planungen, die dort vorhandenen zusätzlichen Kapazitäten zu nutzen, um weitere Buslinien mit innovativen Antrieben auszustatten.

Günter Elste: „Bis zu dem Zeitpunkt, dass wir nur noch emissionsfreie Busse anschaffen, müssen die Fahrzeuge und die Infrastruktur noch viele Entwicklungsschritte durchlaufen. Wir sind sehr froh, dass viele Hersteller die HOCHBAHN und damit den Standort Hamburg als Entwicklungspartner wählen. Damit sind wir auch in Sachen Ökologie ein Vorreiter in unserer Branche.“

Barrierefreier Ausbau im Zeit- und Kostenplan – Programm wird fortgesetzt

Im Frühjahr 2011 wurde das vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg mit 32 Millionen Euro geförderte Großprojekt „Beschleunigter barrierefreier Ausbau“ aufgelegt. Ziel war es, bis Ende 2015 20 U-Bahn-Haltestellen barrierefrei auszubauen. Eine Überplanung machte es sogar möglich, mit der U-Bahn-Haltestelle Klosterstern die 21. Haltestelle mit in die erste Phase einzubeziehen, die dann im kommenden Sommer abgeschlossen sein wird. Die Planungen gehen aber direkt weiter in die Phase 2: Allein im Jahr 2016 sollen die Arbeiten an neun weiteren Haltestellen starten. „Wir sind sehr stolz, dass wir dieses Mammutprogramm so erfolgreich umgesetzt haben. Das werden wir auch in der zweiten Phase erreichen. Anfang des kommenden Jahrzehnts sollen dann alle U-Bahn-Haltestellen barrierefrei sein“, betonte Günter Elste.

U-Bahn-Netz-Erweiterung – Planungen laufen auf Hochtouren

Im Rahmen der Pressekonferenz informierte HOCHBAHN-Chef Günter Elste über den aktuellen Stand der Planungen zur U-Bahn-Netzerweiterung:

Der Bau einer zusätzlichen U1-Haltestelle in Oldenfelde befindet sich in der Planung, in die die HOCHBAHN auch die Anwohnerinnen und Anwohner mit einbezieht. Bei der U4-Ausfädelung Horner Geest soll die Machbarkeitsstudie bis zum Herbst abgeschlossen sein, für die U4-Verlängerung auf den Kleinen Grasbrook steht sie kurz vor dem Abschluss. Als Vorzugsvariante für die Erschließung der Nachnutzung des Olympiageländes zeichnet sich dabei eine oberirdische Führung ab. Bei beiden U4-Projekten startet die Vorentwurfsplanung noch in diesem Jahr. Die laufenden Bauarbeiten zur Verlängerung der U4 bis zur Haltestelle Elbbrücken liegen derweil im Zeit- und Kostenplan. Die Inbetriebnahme soll Ende 2018 erfolgen.

Für den Bau der U5 läuft derzeit die Machbarkeitsstudie für den Abschnitt Bramfeld/Steilshoop bis zur City Nord. Hier wurde im Frühjahr die Entscheidung getroffen, den ersten U5-Abschnitt an der U1-Haltestelle Sengelmannstraße an das bestehende U-Bahn-Netz anzuschließen. Für die weiteren Abschnitte der U5 beginnen noch in diesem Jahr die Machbarkeitsuntersuchungen. Während westlich der Alster eine Führung der U5 entlang der heutigen Trasse der MetroBuslinie 5 bis zum Siemersplatz geplant ist, gibt es für die Anbindung des Osdorfer Borns und der Arenen noch zwei Varianten – eine nördliche Variante vom Siemersplatz über Stellingen und eine mittlere Variante über Hoheluft und Bahrenfeld. Eine Entscheidung über eine Vorzugsvariante soll in Kürze erfolgen.

Wichtigste Entscheidungskriterien für die Linienführung sind: Anbindung von Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandorten, soziale Aufwertung von Stadtquartieren, Entlastung von Engpässen, sinnvolle Ergänzung bestehender Verkehrssysteme und die Realisierbarkeit des Vorhabens.

Senator Frank Horch: „Der Ausbau des Schnellbahnnetzes ist notwendig, um die Mobilitätsansprüche in unserer Stadt auch für die nächsten Generationen erfüllen zu können. Das Ziel ist es, das bestehende U-Bahn-Netz bis Anfang der dreißiger Jahre um rund ein Drittel zu erweitern. Ich bin sicher, dass die HOCHBAHN zusammen mit den verantwortlichen Stellen der Stadt dieses Großprojekt erfolgreich meistern wird.“

Günter Elste betonte: „Der Planungen in jedes Schienensystem sind sehr komplex und erfordern viel Sorgfalt und Zeit. Wir haben die verschiedenen Ausbauprojekte jetzt optimal aufeinander abgestimmt. Ganz wichtig ist aber auch, dass ein solches Verkehrsprojekt auf die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürgern stoßen muss. Die Erfahrungen zeigen, dass es ohne eine Einbeziehung der Menschen vor Ort nicht geht.“

 

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