(07.03.2014)
Die BVZ Gruppe erhöhte 2013 den Ertrag von CHF 129.2 Mio. um 1.1% auf CHF 130.6 Mio. Der Ertragszuwachs der Geschäftsfelder Regionalverkehr und Immobilien konnte den Rückgang im Geschäftsfeld Erlebnisreisen mehr als kompensieren. Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich um 134.5% auf CHF 11.0 Mio. Mit CHF 6.4 Mio. lag der Reingewinn um 40.2% über dem Vorjahresstand von CHF 4.6 Mio. Der Verwaltungsrat beantragt eine Dividende von CHF 10.00 aus den Kapitaleinlagereserven (Vorjahr CHF 9.50).
In einem anspruchsvollen und teilweise sehr herausfordernden Umfeld gelang es der BVZ Gruppe im Geschäftsjahr 2013, den Erlös von CHF 129.2 Mio. auf CHF 130.6 Mio. zu erhöhen. Auf Stufe EBITDA konnte das Ergebnis um 22.6% auf CHF 28.3 Mio. gesteigert werden. Dies ist auch einem konsequenten Kostenmanagement beim Personal- und Betriebsaufwand zuzuschreiben. Der Jahresgewinn erreichte CHF 6.4 Mio. und übertraf das Vorjahresergebnis von CHF 4.6 Mio. um 40.2%. «Die Zunahme ist umso beachtlicher, als die Leistungen aus Abgeltung im Berichtsjahr rückläufig waren», sagt Fernando Lehner, CEO der BVZ Gruppe.
Regionalverkehr
Im Geschäftsfeld Regionalverkehr stieg der Ertrag von CHF 40.0 Mio. um 3.5% auf CHF 41.5 Mio. Davon entfielen CHF 18.4 Mio. (+2.1%) auf die Strecke Brig–Zermatt. Um 4.2% auf CHF 14.7 Mio. wuchs der Ertrag auf der Strecke Visp–Disentis. Der Shuttle Täsch–Zermatt erzielte eine Ertrags-steigerung um 5.6% auf CHF 7.3 Mio. und die Autolinien um 4,4% auf CHF 1.0 Mio. Die Zunahmen sind in erster Linie auf die seit Dezember 2012 geltenden höheren Tarife und die angepassten Verteilschlüssel der Pauschalfahrausweise zurückzuführen.
Die Gesamtzahl der Fahrgäste im Regionalverkehr verringerte sich um 2.2% auf 5.8 Mio. Auf der Linie Brig–Zermatt sank die Zahl der beförderten Personen um 2.0% auf 1.4 Mio., während auf der Strecke Visp–Disentis eine Abnahme um 3.3% auf 2.3 Mio. resultierte. Der Shuttle Täsch–Zermatt verzeichnete einen Rückgang der Reisenden um 1.2% auf 1.5 Mio. und die Autolinien um 0.9% auf 0.6 Mio.
Erlebnisreisen
Das Geschäftsfeld Erlebnisreisen verzeichnete einen von CHF 34.3 Mio. auf CHF 33.7 Mio. reduzierten Ertrag (-1.6%). Während der operative Ertrag der Gornergrat Bahn um 2.9% auf CHF 22.7 Mio. zurückging, steigerte der Glacier Express die Einnahmen um 1.2% auf CHF 11.0 Mio. Auch bei den Frequenzen entwickelten sich die Erlebnisreisen unterschiedlich. Die Gornergrat Bahn verzeichnete mit 1.542 Mio. Passagieren eine Abnahme von 4.2%. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass im Vorjahr allein ab Zermatt über 32'000 Fahrkarten im Rahmen eines 2013 nicht wiederholten Promotionsangebots für Raiffeisen-Kunden verkauft wurden. Die Gesamtfrequenzen des Glacier Express von 0.2 Mio. Personen lagen 0.4% über dem Vorjahreswert.
Immobilien
Das Geschäftsfeld Immobilien baute den Ertrag von CHF 3.6 auf CHF 4.7 Mio. aus und profitierte vom Vermietungserfolg der Überbauung Brückenweg in Visp. Der 50%-Anteil an den Mieterträgen aus der Überbauung Brückenweg in Visp stieg im Berichtsjahr auf CHF 1.3 Mio. und bildet einen wichtigen Ertragspfeiler.
Zur Entwicklung des Bahnhofgebiets in Andermatt wurde eine gemeinsame Vereinbarung mit der Andermatt Swiss Alps AG (ASA) und der Andermatt-Sedrun Sport AG (ASS) abgeschlossen. Dies hat die Planung, Projektierung und Realisierung des gesamten Bahnhofareals sowie die Entwicklung von Immobilienprojekten zum Ziel. Am Bahnhof Brig wurden 2013 die Lösungsvarianten aus der Testplanung in einem Rahmenplan weiterentwickelt und der 2014 stattfindende Gestaltungsplanungs-wettbewerb vorbereitet.
Autoverlad und Güterverkehr
Der Ertrag des Geschäftsfelds Autoverlad stieg gegenüber dem Vorjahr um 7.5% auf CHF 6.0 Mio. Die Anzahl der beförderten Fahrzeuge nahm insgesamt um 8.2 % oder 18'200 Einheiten auf 240'000 Fahrzeuge zu und lag 11'300 Einheiten über dem Rekordjahr 2010.
Der Ertrag des Güterverkehrs sank um 9.8% auf CHF 2.2 Mio. Die Abnahme entstand durch die rückläufigen Transporte auf der Strecke Visp–Disentis, wo die Transporte für die NEAT-Baustelle in Sedrun im Berichtsjahr erwartungsgemäss ausliefen. Auf der Strecke Brig–Zermatt stieg der Güterverkehrsertrag hingegen um beachtliche 16.6% auf CHF 1.7 Mio., was einem Gütervolumen von knapp 50'000 Tonnen entspricht.
Einführung Halbstundentakt Zermatt-Fiesch
Anfang 2014 hat die Matterhorn Gotthard Bahn den letzten der elf neuen Niederflur-Zwischenwagen in Betrieb genommen. Bis 2015 werden noch sieben Niederflur-Gelenktriebzüge vom Typ KOMET sowie vier Gelenksteuerwagen zur Verstärkung der KOMET-Kompositionen geliefert. Mit dem neuen Rollmaterial wird die Matterhorn Gotthard Bahn ab Dezember 2014 tagsüber den Halbstundentakt zwischen Fiesch und Zermatt anbieten.
Ausblick
2014 steht ausserdem das 100-jährige Jubiläum der Strecke Brig–Gletsch an. Im Sommer 2014 werden entlang der Strecke verschiedene Anlässe und ein grosser Event in Brig und in Oberwald sowie Fahrten mit Dampfzügen und historischem Rollmaterial stattfinden.
Zudem wird die BVZ Gruppe 2014 die Weiterentwicklung im touristischen Raum Andermatt-Sedrun vorantreiben, darunter die Erneuerung des Bahnhofs Andermatt und die Abstimmung mit den Ski-Infrastrukturanlagen.
In einer strategischen Partnerschaft mit der EnAlpin AG will die BVZ Gruppe in den nächsten Jahren das Potenzial erneuerbarer Energieformen in ihrem Einzugsgebiet nutzen. Als erster Schritt ist 2014 die Montage von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Depots und Werkstätten im Glisergrund bei Brig vorgesehen.