(04.07.2016)
In Tiflis haben heute die Deutsche Bahn und die Georgische Eisenbahn eine Vertiefung der strategischen Zusammenarbeit vereinbart. Das am Rande der Reise von Außenminister Frank-Walter Steinmeier nach Georgien gezeichnete Memorandum of Understanding (MoU) beinhaltet die Kooperation im internationalen Schienengüterverkehr und Beratungsleistungen bei diversen Verkehrsprojekten in den kommenden fünf Jahren. Vereinbart haben die Partnerschaft Mamuka Bakhtadze, Vorstandsvorsitzender der Georgischen Staatsbahn, und Niko Warbanoff, Leiter Internationale Geschäftsbeziehungen bei der Deutschen Bahn AG und Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Engineering & Consulting GmbH.
Die DB will gemeinsam mit der Georgischen Eisenbahn eine neue Eisenbahnverbindung von China über Zentralasien und Georgien nach Europa entwickeln und den Kunden so perspektivisch einen weiteren Schienenkorridor zu eröffnen. Ronald Pofalla, Vorstand Wirtschaft, Recht und Regulierung der DB: „Wir sind stolz, als DB an der Renaissance und Modernisierung der alten Transitwege zwischen den Kontinenten mitwirken zu dürfen. Georgien – mit seiner Eisenbahn-Tradition seit 1871 – wird dabei eine wichtige Rolle spielen.“
Die DB hatte bereits im März 2016 mit China Railways entsprechende Vereinbarungen zum Ausbau der Eisenbahnverkehre zwischen Europa und China getroffen. China hat die Seidenstraßen-Initiative „One Belt–One Road“ angestoßen, die ein ganzes Netz von Infrastrukturmaßnahmen vorsieht und insgesamt 65 Länder umfasst. Niko Warbanoff: „Wir freuen uns, an der Umsetzung der Seidenstraßen-Initiative mitzuwirken und damit den Verkehrsträger Schiene grenzüberschreitend zu fördern. Das eröffnet uns den Zugang zum großen Wachstumsmarkt in Asien.“
Darüber hinaus planen die DB und die Georgische Eisenbahn die Entwicklung von Schienengüterverkehren von Europa über Georgien in den Iran mit einer perspektivischen Verlängerung bis Indien. Außerdem unterstützen die Experten von DB E&C die Georgier bei der Produktion und Organisation, bei der Reform des Bahnsystems insgesamt sowie bei der Modernisierung und Instandhaltung von Eisenbahntechnologie inklusive der Fahrzeug-Flotte. Die DB-Tochter hat die georgische Bahn in der Vergangenheit bereits bei der Entwicklung des kombinierten Verkehrs in der Kaukasus-Region und bei der Erstellung von Ausschreibungsunterlagen für Züge beraten und war als Bauüberwacher im Tbilissi-Bypass-Projekt tätig.