(03.07.2014)
Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (MVI) Baden-Württemberg hat die Kritik der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar am Landeskonzept für den Schienenpersonennahverkehr zurückgewiesen. Von einer deutlichen Verschlechterung für Pendler und von Nachteilen für den Wirtschaftsstandort könne keine Rede sein, erklärte ein Sprecher des Ministeriums am Dienstag, 02.07.2014 in Stuttgart.
Die direkte zweistündliche Regionalexpress-Verbindung Heidelberg-Stuttgart wird bisher nur wenig genutzt. Die schlechten Nutzerzahlen sind darauf zurückzuführen, dass man von Heidelberg nach Stuttgart rund 90 Minuten Fahrzeit benötigt und damit mehr als doppelt so lang unterwegs ist wie mit dem Intercity über die Neubaustrecke (40 Minuten). Aus diesen sowie aus wirtschaftlichen Gründen ist es aus Sicht des Landes notwendig, das Angebot nachfragegerecht neu zu strukturieren und die öffentlichen Gelder zu Bestellung des Angebots zielgerichtet einzusetzen.
Die Verbindungen zwischen Stuttgart und Heidelberg bleiben dennoch vielfältig: Neben der mindestens stündlichen schnellen Intercityverbindung mit 40 Minuten Fahrzeit und den direkten Nahverkehrszügen über Heilbronn wird künftig auch eine Verbindung von Stuttgart nach Heidelberg mit Umstieg in Karlsruhe-Durlach geschaffen, die nur 10 Minuten langsamer sein wird als die bisherige Verbindung, aber dafür stündlich statt bisher zweistündlich verkehrt.
Der Wunsch nach einer zusätzlichen Verbindung zwischen Osterburken und Heidelberg ist nach den Worten des MVI-Sprechers zwar verständlich. Aber das Nachfragepotenzial für die Strecke würde nach den Landesstandards keine Ausweitung gegen-über dem derzeitigen Angebot rechtfertigen. Eine zusätzliche Schnellverbindung würde zudem zu einer Einschränkung des S-Bahn-Verkehrs führen.