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(12.08.2013)

Mit einem bundesweit einmaligen Abkommen beschreiten Vorstand und Betriebsrat der Rheinbahn ab sofort neue Wege im Umgang mit dem demografischen Wandel in ihrer rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassenden Fahrerschaft. Eine neue Betriebsvereinbarung regelt ab Fahrplanwechsel im November unter anderem den Umgang mit sehr stark belastenden Diensten, die nach Willen ihrer Unterzeichner Mitte 2015 ganz der Vergangenheit angehören sollen.


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„Zweieinhalb Jahre haben wir damit zugebracht, viel miteinander gerungen, aber am Ende sehr konstruktiv an dem gemeinsamen Ziel gearbeitet, die Belastungen der Fahrdienstmitarbeiter zu reduzieren", fasste Vorstand und Arbeitsdirektor Klaus Klar Entstehung und Resultat zusammen und würdigte sowohl das Stehvermögen als auch die Ergebnisfindung der Verhandlungspartner. „Wir wollten damit nicht nur den dringenden gesundheitlichen Ansprüchen unserer durchschnittlich immer älter werdenden Fahrerinnen und Fahrer nachkommen", ergänzte der Betriebsratsvorsitzende Uwe David, „sondern wir wirken hiermit ebenso der erheblich zugenommenen Verkehrs- und Aufgabendichte und dem daraus resultierenden Dienststress der Kolleginnen und Kollegen auf angemessene Weise entgegen und werden den Anforderungen einer längeren Lebensarbeitszeit gerecht!"

Befragung der Betroffenen als Grundlage
Die Fahrer waren eingangs per Befragung in die Belastungsbewertung von Diensten und damit in den Prozess des Findens und Formulierens von Verhandlungszielen eingebunden. „Als wesentliche Belastungsfaktoren wurden die Dienstlänge, Pünktlichkeit, Wendezeiten, Lage der Pause, Lage der Ablösestellen und Häufigkeit von Fahrzeugwechseln mit einer Erhebung bei den Fahrerinnen und Fahrern ermittelt und entsprechend ihrem Stellenwert berücksichtigt", fasst Uwe David Details zusammen, die schließlich auch in die Präambel der neuen BV aufgenommen wurden.

„Dienste-Ampel"
Die Vereinbarung unterscheidet in einer „Dienste-Ampel" künftig zwischen „grünen", also nicht belastenden, „gelben", und damit etwas stärker belastenden und „roten", als am stärksten belastenden Schichten. Letzteren geht es jetzt mit einer stufenweise vorgesehenen Reduzierung und Festschreibung von Höchstzahlen pro Betriebshof „an den Kragen". Die neuen Übereinkünfte sehen eine sukzessive Abnahme von einem Fahrplanwechsel zum anderen vor, bis die roten, stark belastenden Fahrdienste in rund anderthalb Jahren, ab Sommer 2015, ganz aus der Dienstplangestaltung verschwunden sein sollen.

Gesunderhaltung
„Nicht zuletzt haben wir damit auch einen großen Schritt zur Gesunderhaltung der Fahrerinnen und Fahrer getan", ist Uwe David sicher und Klaus Klar präzisiert: „Neben dieser fürsorglichen Pflicht, der das Unternehmen hiermit nachkommt, profitieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Bereich Betrieb letztlich von längerem Gesundbleiben der Fahrdienstkollegen!" Uwe David spinnt den Faden weiter: „Vorstand und Betriebsrat sehen eine Entlastung bei der Dienstplangestaltung als wichtigen Baustein um ihr Ziel zu erreichen, eine hohe Verweildauer der Fahrerinnen und Fahrer zu gewährleisten und Fahrdienstuntauglichkeit entgegenzuwirken."

Vorbild für andere/Betriebsräte-Preis
David und Klar können sich vorstellen, dass andere Unternehmen im Bund nachziehen werden, denn die Probleme vieler arbeitender Menschen in höherem Alter – zumal in Metropolen – seien ja überall gleich.

Angesichts des Neulands, das hier zugunsten von Mitarbeitern betreten wird, ist es kaum verwunderlich, dass die Düsseldorfer Einigung schon für einen bundesweit ausgelobten Betriebsräte-Preis vorgeschlagen worden ist.

„Belastungsorientierte" Anfänge ...
Um den Jahreswechsel 2010 hatten erste Gespräche zwischen dem Dienstplanausschuss des Betriebsrats und den Bereichen Personal und Betrieb begonnen. Sie sollten den Beteiligten schnell klarmachen, welch dickes Brett zu bohren sie sich vorgenommen hatten: Zu unvereinbar schienen sich die unternehmerischen Interessen sowie die betrieblichen Zwänge und Ansprüche auf der einen und die fürsorglichen, kollegen- und gesundheitsbezogenen Forderungen des Betriebsrats auf der anderen Seite gegenüberzustehen! Rückblickend wundert heute niemanden mehr, dass die erste Gesprächsrunde gleich in einem Abbruch endete. Vor dem Hintergrund jenes abrupten Verhandlungsstopps umso erstaunlicher, dass im Verlauf der Diskussionen und des Verhandlungstauziehens eine konstruktive Endphase zustande kam. Beiden Seiten war mit der Zeit an einer für alle Beteiligten umsetz- und tragbaren Einigung gelegen.

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