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(28.10.2012)

Logo EVGDie EVG hat eine erste positive Bilanz ihrer bisherigen Arbeit gezogen. Die Bildung der Gewerkschaft sei ein „richtiger Schritt" gewesen, erklärte die Führungsspitze. Die EVG berät ab Sonntag auf ihrem ersten Gewerkschaftstag in Berlin die Arbeit für die kommenden fünf Jahre. Dabei geht es u. a. um eine ökologische Verkehrswende, die Regulierung der Finanzmärkte und tarifpolitische Themen.


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Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat eine erste positive Bilanz ihrer bisherigen knapp zweijährigen Arbeit gezogen. „Die Bildung der EVG war und ist der richtige Schritt", betonte der Gewerkschaftsvorsitzende Alexander Kirchner am Sonntag zu Beginn des ersten Ordentlichen Gewerkschaftstages in Berlin. Man habe damit „eine Antwort auf die gewerkschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit gegeben." Auch Vize-Chef Klaus-Dieter Hommel zeigte sich zufrieden. Die EVG war Ende 2010 aus dem Zusammenschluss der DGB-Gewerkschaft TRANSNET und der DBB-Gewerkschaft GDBA entstanden. Hommel, bis zum Zusammenschluss an der Spitze der GDBA, unterstrich: „Es ist ein Wir-Gefühl entstanden, wir reden nicht mehr über den Zusammenschluss, wir leben ihn." Die Bildung der EVG bezeichnete er als „historischen Schritt", der zeige, wie wichtig die solidarische Zusammenarbeit von Gewerkschaften sei.

Die EVG hat ihren ersten Kongress unter das Motto "Gemeinsam für Menschen, Arbeit, Umwelt" gestellt. Kirchner verlangte, der Mensch dürfe nicht nur als Kostenfaktor gesehen werden. Er müsse an der Gestaltung der Beschäftigungsbedingungen beteiligt werden. Außerdem pochte der EVG-Vorsitzende „auf eine neue Wirtschaftsordnung". Dazu gehöre eine „effiziente Regulierung" der Finanzmärkte und die Einführung einer Finanztransaktionssteuer. Außerdem sei eine „ökologische Verkehrswende" vonnöten. Da mit wachsenden Warenströmen auch der Verkehr im Transitland Deutschland zunehmen werde, müsse „die Schiene das Rückgrat unseres Verkehrssystems der Zukunft sein". Nötig sei dazu ein „Masterplan Verkehr", der der Schiene diese Rolle auch zuschreibe. Außerdem müsse es mehr Investitionen in die Infrastruktur geben. Gefordert seien aber auch faire Wettbewerbsbedingungen zwischen den Verkehrsträgern. „Es muss Schluss damit sein, dass ausgerechnet der umweltfreundlichste Verkehrsträger mit Steuern und Abgaben belastet wird, dass er seine ökologischen Vorteile nicht ausspielen kann".

Die stellvertretende Vorsitzende der EVG, Regina Rusch-Ziemba, verwies darauf, dass es in der Tarifpolitik längst „nicht mehr nur darum geht, Lohnzuwächse zu verhandeln." Immer stärker würden auch soziale Themen, wie Arbeitszeit oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Mittelpunkt rücken.

Ein Meilenstein der Tarifpolitik in den zurückliegenden Jahren sei der Branchentarifvertrag für den Schienenpersonen-Nahverkehr (SPNV) gewesen. Die Gewerkschaft habe mit diesem Tarifvertag verhindert, „dass sich im SPNV eine Lohndumpingspirale in Gang setzt."

Der in Verhandlungen befindliche Zukunft-Tarifvertrag bei der Deutschen Bahn sei ein weiteres großes Projekt, bei dem die EVG schon weit vorangekommen sei. Mit diesem Tarifvertrag solle u. a. der demografische Wandel bewältigt werden. Sie verwies auf die „dünne Personaldecke" und die „hohen körperlichen und psychischen Belastungen" vieler Bahn-Berufe. Für diese Bereiche sollten „alters- und alternsgerechte Arbeitsplätze" geschaffen werden. Junge Leute müssten zudem eine Chance bekommen, „bis zum Rentenalter zu arbeiten". Beschäftigungsbedingungen müssten insgesamt so gestaltet werden, „dass die Menschen sich auch wieder verstärkt dafür entscheiden, Eisenbahner zu werden und dann auch gerne Eisenbahner sind und bleiben."

Der Vize-Vorsitzende der EVG, Klaus-Dieter Hommel, nannte 2014 „ein ganz entscheidendes Jahr". Dann fänden die nächsten Betriebsratswahlen statt „und dann werden wieder ganz entscheidend die Weichen für die Zukunft der Interessenvertretung gestellt". Er verwies auf die Leistungen der Betriebsräte, deren Arbeit „keinen Feierabend" kenne. Hommel erinnerte an das Inkrafttreten des Betriebsverfassungsgesetzes am 14. November vor 60 Jahren. „Gewerkschaft ist das Stärkste, was die Schwachen haben, und das manifestiert sich in der Arbeit der Betriebsräte". Hommel mahnte aber mit Blick auf soziale Medien auch, sich an das neue Kommunikationsverhalten anzupassen. Dem werde sich die EVG noch stärker widmen.

Die rund 300 Delegierten des ersten Ordentlichen Gewerkschaftstages der EVG beraten bis Donnerstag (1. November) in Berlin. Der Geschäftsführende Vorstand wird neu gewählt, fast 600 Anträge werden diskutiert. Der nächste Kongress findet 2017 statt, in den Jahren dazwischen wird es jeweils einen kleinen Gewerkschaftstag geben.

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