(28.06.2012)
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hatte wenige Tage zuvor, Ende Mai 1995, seinen erfolgreichen Betriebsstart gefeiert. Damals wurde sie Aufsichtsratsvorsitzende. Nun, nach 53 Sitzungen dieses Gremiums, verabschiedete sich Frankfurts noch amtierende Oberbürgermeisterin Petra Roth jetzt von ihren Amtskollegen, von Landräten und Beigeordneten.
Übrigens niemand mehr darunter, der zum Beginn ebenfalls an Bord des Flaggschiffs der regionalen Zusammenarbeit tätig war. Frankfurts Oberbürgermeisterin hingegen war im Amt geblieben und dem RMV treu.
So auch jetzt, am 27. Juni 2012, dem letzten Tag, an dem sie Amtsgeschäfte als Oberbürgermeisterin wahrnahm. „Für mich ist diese schon sehr lange feststehende Terminierung ein schöner Zufall. Denn ich bin immer gerne gekommen. Denn so sehr ich gelebt und geliebt habe, Oberbürgermeisterin von Frankfurt zu sein, so sehr wusste ich stets auch von der Bedeutung der Region für Frankfurt. Und der Rhein-Main-Verkehrsverbund ist nun mal eine der erfolgreichsten Organisationen, in der regionale Zusammenarbeit nicht nur angestrebt, sondern tagtäglich zum Wohle der Bürger verwirklicht wird.
Denn der RMV ist funktionierende Region und nur mit dem RMV funktioniert diese Region", so die Abschiedsworte der langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden.
Dass Roth nach diesem Grundsatz gehandelt habe, und das sehr erfolgreich, bescheinigte ihr der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Dr. André Kavai in seiner Dankesrede: „Sie haben die Zusammenarbeit gefördert und gleichzeitig die Identitäten und Interessen der unterschiedlichen Räume geachtet. Frankfurt war im RMV unter Ihrer Führung einerseits eine treibende Kraft, hat sich aber andererseits zurückgenommen, wenn es um das Ganze ging", sagte der Erste Beigeordnete des Main-Kinzig-Kreises. Damit habe Roth „ein festes Fundament gelegt für die interkommunale Zusammenarbeit im gesamten Raum zwischen Fulda im Osten und dem Rheingau im Westen, zwischen Marburg-Biedenkopf im Norden und dem Odenwald im Süden.
Dass außerdem die durchaus stark profilierten Großstädte Wiesbaden, Darmstadt, Offenbach und Frankfurt mitten drin liegen, unterstreicht zusätzlich den in der Ära Roth im RMV erreichten regionalen Konsens", so Kavai.
„Als Neu-Zugezogener weiß ich, von was ich rede", gab Prof. Knut Ringat, RMV-Geschäftsführer, Persönliches preis: „Ich liebe Frankfurt. Und Frau Roth hat für mich immer zur Stadt gehört. Sie ist ebenso lebendig, impulsiv, zeigt auch mal klare Kante, aber immer offen, direkt und verbindlich zugleich. So habe ich Sie kennen lernen dürfen und so konnten wir stets auf das gemeinsame Ziel hinarbeiten, die Erfolgsgeschichte des RMV fortzuschreiben", stellte Ringat fest: So wurden in der jetzt zu Ende gehenden Ära Roth die Fahrgastzahlen von 560 Millionen jährlich auf mehr als 700 Millionen gesteigert, das S-Bahnnetz ausgebaut Richtung Darmstadt und in den Rodgau hinein. 100 neue S-Bahnzüge im Gesamtwert von rund 500 Millionen Euro konnten im Netz eingesetzt werden, dank der erfolgreichen Ausschreibungen werden noch 90 weitere folgen. Ebenfalls aufgrund des Wettbewerbs sind jetzt auf allen regionalen Linien 1200 neue Busse im Einsatz, klimatisiert und weitgehend barrierefrei. Auf dem Handy wurden schon mehr als 1 Million RMV-Fahrkarten verkauft, auch das eTicket des Verbundes ist auf dem Markt. „Gerade auf dem Gebiet der mobilen Infomation und des Fahrkartenverkaufs war Frau Roth sehr interessiert an den Neuerungen, bestärkte uns immer wieder auf diesem fortschrittlichen Weg.
Auch darüber sind wir sehr froh", bedankte sich Geschäftsführer Ringat.