(25.06.2014)
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat der Deutschen Bahn ihre Forderungen für die Tarifrunde 2014 nun offiziell vorgelegt. Den überlangen GDL-Katalog mit überhöhten Tarifforderungen und ausgeweiteten Zuständigkeiten bezeichnet die DB als maßlos und fern jeder Realität. Der Arbeitgeber will erreichen, vor der Aufnahme von Verhandlungen mit beiden Gewerkschaften die künftige Zusammenarbeit zu klären.
Zu den GDL-Vorstellungen erklärt die DB: Was die GDL verlangt, ist absolut nicht machbar und alles andere als „moderat" (GDL): Fünf Prozent mehr Lohn, zwei Wochenstunden weniger und eine Liste weiterer Wünsche – der Gesamtwert des Forderungskatalogs liegt deutlich über 15 Prozent. Das ist angesichts einer nicht einfachen wirtschaftlichen Lage und eines herausfordernden Wettbewerbsumfeldes absolut unverhältnismäßig. Die GDL-Forderungen sind nur mit dem Wettbewerb unter Gewerkschaften zu erklären.
Ziel der DB ist, konkurrierende Tarifverträge zu vermeiden, die für ein und dieselbe Mitarbeitergruppe oder sogar für ein und denselben Mitarbeiter Unterschiedliches z.B. zur Arbeitszeit regeln. Folgt der Arbeitgeber den GDL-Forderungen, wäre es für Mitarbeiter kaum noch machbar, Schichten zu tauschen oder Dienstplanwünsche umzusetzen. Die Lokführergewerkschaft zielt darauf, künftig Tarifverträge auch für andere Mitarbeitergruppen als Lokführer abzuschließen: für Lokrangierführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Instruktoren, Trainer und Disponenten. Und das, obwohl die GDL bei diesen Arbeitnehmergruppen bei weitem nicht mehrheitlich vertreten ist. Für diese Mitarbeitergruppen bestehen bereits Tarifverträge mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Zu vermuten ist, dass in Kürze die EVG ihrerseits Forderungen für
Lokführer erheben wird. Nach Auffassung der DB schadet Tarifkonkurrenz Unternehmen wie Arbeitnehmern.
Aus Sicht der DB belegen die GDL-Forderungen, wie dringend notwendig vernünftige Gespräche und Absprachen mit beiden Gewerkschaften über die künftige Zusammenarbeit sind. Die DB hat deshalb vor der Aufnahme von Verhandlungen Gespräche über die künftige Zusammenarbeit angeboten. Die DB will eine langfristige Kooperation erreichen, die eine geordnete Tarifpolitik gewährleistet. Unverrückbar bleibt für die DB dabei das Prinzip der Personalarbeit aus einem Guss.