(14.11.2016)
Die SBB wird den Gotthard-Basistunnel in 27 Tagen in Betrieb nehmen und einen sicheren und zuverlässigen Bahnbetrieb gewährleisten. Der Probebetrieb hat gezeigt, dass das Angebot 2017 im Güter- und Personenverkehr fahrplanmässig umgesetzt werden kann.
Der laufende Probebetrieb hat aufgezeigt, dass die Personenzüge die derzeit geplante Geschwindigkeit von 200 km/h im GBT erreichen und dass die Güterzüge mit 100 km/h und der vorgesehenen Anhängelast von maximal 1600 Tonnen in Nord-Süd-Richtung bzw. 1400 Tonnen in Süd-Nord-Richtung verkehren können. Die geplanten Reise- beziehungsweise Trassenzeiten können somit eingehalten werden. Seit Mitte Oktober wird jeweils donnerstags und freitags der Mischverkehr (Personen- und Güterzügen in regelmässiger Abfolge) erfolgreich getestet. An diesen Tagen sind jeweils bis zu 16 Personen- und bis zu 90 Güterzüge pro Tag im längsten Eisenbahntunnel der Welt statt auf der Gotthard-Panoramastrecke unterwegs.
Bis zur Inbetriebnahme des GBT am 11. Dezember wird die SBB rund 5000 solcher kommerzieller Fahrten mit Güter- und Personenzügen durchgeführt haben. Für die Aufnahme des Betriebs benötigt die SBB die entsprechende Bewilligung des Bundesamts für Verkehr BAV.
Weitere Entwicklungsschritte stehen bevor
Mit dem GBT nimmt die SBB nicht einfach ein Bauwerk in Betrieb, sondern ein komplexes Gesamtsystem. Der Gotthard-Basistunnel wird ab 11. Dezember 2016 die derzeitige Nachfrage im Güter- und Personenverkehr abdecken. Es sind aber weitere Entwicklungsschritte nötig, damit der Gotthard-Basistunnel und die gesamte Gotthardachse Ende 2020 die volle Leistungsfähigkeit erreichen.
Mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 wird sich die Reisezeit im Personenverkehr je nach Bestimmungsort um bis zu rund 35 Minuten verkürzen. Im Güterverkehr steigt die Trassenkapazität von heute 160 auf 210 Trassen pro Tag. Die volle Leistungsfähigkeit der NEAT wird auf der Gotthard-Achse Ende 2020 erreicht, wenn auch der Ceneri-Basistunnel und der 4- Meter-Korridor in Betrieb sind. Das Resultat sind weitere Reisezeitverkürzungen auf insgesamt bis zu 60 Minuten und mehr Verbindungen sowie eine Trassenkapazität von 260 Trassen pro Tag im Güterverkehr.
Erster Schwerpunkttag
Im Rahmen des Probebetriebs führt die SBB heute einen so genannten Schwerpunkttag durch. Von morgens um 5.46 Uhr bis abends um 24 Uhr verkehren 48 Personenzüge und rund 40 Güterzüge durch den Gotthard-Basistunnel statt über die Gotthard-Panoramastrecke (Flüelen-Göschenen-Airolo-Biasca und umgekehrt). Aufgrund der schnelleren Verbindung werden die IC- und EC-Reisenden früher in Bellinzona beziehungsweise in Arth-Goldau ankommen. An beiden Orten warten die Züge während rund 20 Minuten, damit der Fahrplan eingehalten wird. Die Interregio-Züge hingegen verkehren heute normal über die Gotthard-Panorama-Strecke . Auswirkungen auf die Reisenden an diesem Schwerpunkttag können nicht ganz ausgeschlossen werden. Da heute Montag ist, konzentriert sich das Güterverkehrsaufkommen auf die Abendstunden. Am heutigen Schwerpunkttag beobachtet die SBB das Funktionieren des Gesamtsystems bei hohem und beständigem Verkehrsaufkommen. Am 1. Dezember 2016 ist ein weiterer Schwerpunkttag geplant, dann auch mit höherem Güterverkehrsaufkommen tagsüber.