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(21.04.2015)

Wesentlich einfacher können Reisende künftig mit dem Zug vom Vogtland aus Leipzig, Zwickau und Chemnitz erreichen. Möglich wird dies durch ein geändertes Fahrplankonzept, das schon am 14. Juni startet. Das hat die Verbandsversammlung des Zweckverbandes öffentlicher Personennahverkehr Vogtland (ZVV) am Freitag beschlossen.


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Notwendig wurde das neue Fahrplankonzept aufgrund der nicht ausreichenden finanziellen Zuweisungen für den öffentlichen Personennahverkehr durch den Freistaat Sachsen. „Obwohl sämtliche kommunale Gremien den Landtagsabgeordneten und dem Wirtschaftministerium in Dresden immer wieder nachdrücklich verdeutlicht haben, dass die zugewiesenen Gelder nicht ausreichen, sieht der sächsische Haushalt keine Verbesserungen vor. 1,7 Millionen Euro mehr Zuweisungen in 2015 stehen fast 3,5 Millionen Euro mehr Bestellverpflichtungen gegenüber. Deshalb mussten wir umdenken“, sagt Dr. Tassilo Lenk, Landrat des Vogtlandkreises und ZVV-Vorsitzender.

Herzstück des Konzepts ist die Umfunktionierung der Linie VL 2 zwischen Plauen und Zwickau, welche nun neu auf das größere Oberzentrum Zwickau ausgerichtet wird. Damit verbunden ist aber der Entfall der VE 16 Werdau – Hof. Da der Vertrag der VE 16 im Dezember ausläuft, war es in Zusammenarbeit mit der Vogtlandbahn die einzige Möglichkeit, die finanziellen Vorgaben aus Dresden einzuhalten. Ab Fahrplanwechsel am 14. Juni wird auf der neuen Linie VL 2a Zwickau Zentrum – Werdau – Plauen – Adorf täglich im 2-Stunden-Takt gefahren, 4 Zugpaare fahren täglich weiter nach Cheb. Die Linie VL 2b Zwickau Zentrum – Lichtentanne – Reichenbach – Plauen verkehrt an Werktagen alle zwei Stunden. So besteht für Reisende aus der bzw. in die sächsische und tschechische Bäderregion in Werdau bzw. in Lichtentanne bahnsteiggleich auf kurzem Weg jede Stunde direkter Anschluss an die Mitteldeutsche S-Bahn von und nach Leipzig.

Wichtig ist dabei auch, dass die Vogtlandbahnen Adorf zur vollen Stunde erreichen und somit wieder Anschluss an die Buslinie V30 Richtung Klingenthal / Schöneck, Markneukirchen und Bad Elster besteht. Damit wird auch auf nachdrückliche Wünsche zahlreicher Einwohner aus dem oberen Vogtland reagiert.

Da die Züge an allen Bahnstationen halten(siehe Skizze), verbessert sich auch sehr deutlich für das nördliche Vogtland die Verbindung von und nach Leipzig. Von Plauen kann die Messestadt in 1:52 Stunden erreicht werden. In Verbindung mit dem schnellen Regionalexpress der Sachsen-Franken-Magistrale entsteht zwischen Zwickau, Reichenbach und Plauen ein kundenfreundlicher 30 -Minuten-Takt.

„In guter Zusammenarbeit mit den sächsischen Nachbarn im Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachen – ZVMS - werden alle Züge der VL 2 wieder ins Zwickauer Stadtzentrum fahren. Den Fahrgästen wird damit eine optimale regionale und überregionale Nutzung der neuen VL 2 mit allen Unterwegshalten zwischen dem Zwickauer Zentrum und Plauen angeboten. Das ist sehr attraktiv und entspricht dem Gedanken vom Drei-Schienen-Gleis ins Zwickauer Stadtzentrum", sagt ZVV-Geschäftsführer Thorsten Müller. Dass die Vogtlandbahnen auf dem Straßenbahngleis mit drei Schienen bis ins Zwickauer Zentrum fahren können, gehört seit mehr als 15 Jahren zum erfolgreichen EgroNet-Projekt für den länderverbindenden Nahverkehr im Vierländereck Tschechien – Bayern – Thüringen – Sachsen.

Thorsten Müller weist aber auch darauf hin, dass die wenig genutzten Vogtlandbahnen der VL 5 von Plauen nach Hof weitgehend wegfallen. Die Züge der Erfurter Bahn von Gera nach Hof werden zukünftig alle 2 Stunden in Mehltheuer anstelle von Pausa halten und dort einen kurzen bahnsteiggleichen Übergang zur VL 5 bekommen. Damit ist eine Regionalbahnverbindung zwischen Plauen und Hof alle 2 Stunden, aber nicht mit allen Unterwegshalten gesichert. In Falkenstein wird die aus Mehltheuer kommende VL 5a bis nach Sokolov weiterfahren. Damit werden die touristischen Regionen Zeulenroda und Schöneck des Anfang 2015 fusionierten sächsischen und thürinigischen Tourismusverbands mit kurzen Fahrzeiten bei einmal umsteigen optimal verbunden.

Von Gera werden die Züge der neuen VL 4a alle 2 Stunden bis nach Adorf fahren und mit dem neuen Bahnhof Plauen – Mitte, der am 3. Juli auf der so genannten Elstertalbahn in Betrieb gehen soll, verknüpft sein. Die Station Plauen Mitte wird für die Plauener schnelle Verbindungen sowohl nach Norden als auch nach Süden bieten. Zum anderen ist Plauen Mitte dann das neue Eingangstor zwischen Gera und Cheb in die Spitzenstadt hinein. Der Thüringer RE 3 von Göttingen wird über Greiz hinaus bis in die Nachbarstadt Elsterberg verlängert, wo bahnsteiggleicher kurzer Übergang auf Züge der Vogtlandbahn (VL 4b) bestehen wird. Greiz und Elsterberg werden somit im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) über Plauen ob Bahnhof an die Sachsen-Franken-Magistrale angebunden und über Weischlitz bestehen Fahrmöglichkeiten nach Cheb.

Weiterhin gehören zum Vogtlandnetz nach wie vor die Linien VL 1 Zwickau Zentrum – Falkenstein – Klingenthal – Kraslice sowie VL 5b Plauen – Falkenstein.

Neben dem neuen Fahrplankonzept soll auch die Servicequalität auf den beiden neuen langlaufenden Linien VL 2a Zwickau – Cheb und VL 5 a Mehltheuer – Sokolov durch eine deutlich höhere Zugbegleitquote angehoben werden.

„Dass es gelungen ist, aus der Not eine Tugend zu machen und trotz notwendiger Einsparungen eine bessere Anbindung des Vogtlands nach Leipzig zu erreichen, das verdient Anerkennung“, dankte Ralf Oberdorfer, Oberbürgermeister von Plauen und stellvertretender ZVV-Vorsitzender, den Mitarbeitern des Zweckverbandes.

Dem Lob schlossen sich die Mitglieder des ZVV-Verbandsrates an. Sie stimmten dem neuen Fahrplankonzept einmütig zu und forderten nochmals nachdrücklich, dass Sachsen wie andere Bundesländer auch fast100 Prozent der vom Bund bereitgestellten Mittel an die Aufgabenträger des öffentlichen Personennahverkehrs weiter reicht, statt nur 80 Prozent.

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