(01.07.2014)
Wie das Bundesamt für Verkehr (BAV) der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB) mitgeteilt hat, wird nach 2016 die SBB weiterhin die Gotthardbergstrecke als Fernverkehr betreiben. Das innovative SOB-Konzept «Treno Gottardo» kommt nicht zum Zug.
Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) hatte Anfang Jahr den Bestellern, Bund und Kantonen, ein erweitertes Konzept für einen wirtschaftlichen Betrieb der Gotthardbergstrecke unterbreitet. Das innovative Angebotskonzept inkl. Richtofferte «Treno Gottardo» kombiniert kreativ die zwei Ansätze Angebot und Vermarktung und zeigt auf, dass ein wirtschaftlicher Betrieb der Bergstrecke machbar ist und dass die Kombination von Pendler-, Freizeit- und Tourismusverkehr sowie die Direktverbindung Arth-Goldau–Lugano die Voraussetzungen für einen langfristigen Erfolg schaffen.
Das BAV hat nun entschieden, dass auch nach der Inbetriebnahme des Gotthardbasistunnels im Dezember 2016 die SBB als derzeitige Konzessionsinhaberin die Bergstrecke weiterhin als Fernverkehr betreiben wird. Die SOB nimmt diesen Entscheid mit Bedauern zur Kenntnis. Der Treno Gottardo kommt zwar nicht zum Zug, aber zumindest bis 2017 wird es ein gutes Verkehrsangebot über die Bergstrecke geben.
Per Ende 2017 steht die Erneuerung der Fernverkehrskonzession an und damit der Entscheid, ob der Betrieb der Bergstrecke weiterhin als Fernverkehrsangebot gelten soll oder als regionaler Personenverkehr mit Anspruch auf finanzielle Abgeltungen der betroffenen Kantone und des Bundes. Dann werden neben Fragen der Standortförderung auch die drei Funktionen, die die Gotthardbergstrecke erfüllen soll, nämlich dem Interregio- und dem Tourismusverkehr zu dienen und den Basistunnel zu entlasten, erneut auf der Agenda stehen.
Die SOB wird sich weiterhin dem Wettbewerb mit kreativen Konzepten und Ideen stellen.