(26.03.2014)
Seit der Inbetriebnahme des City-Tunnels Leipzig am 15. Dezember vergangenen Jahres haben die S-Bahn Mitteldeutschland und die Stationen mit Weihnachtsmarkt und Einkaufssonntag, Fußballfans und vielen Schaulustigen ihren ersten „Stresstest" bestanden. Seit Anfang Januar bewähren sich die rund 600 Zugfahrten auf sechs S-Bahn-Linien im 430 Kilometer langen Streckennetz im täglichen Praxiseinsatz. Eine durchschnittliche Fünf-Minuten-Pünktlichkeit von 97 Prozent zeugt von einem stabilen Betrieb. Das ist ein Spitzenwert in deutschen S-Bahnnetzen. Die Tunnelstationen haben sich zu einem touristischen Hingucker entwickelt.
Sven Morlok, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, zeigt sich zufrieden mit den ersten hundert Arbeitstagen des City-Tunnels: „Der Freistaat und die Deutsche Bahn AG haben Anfang 2010 erfolgreich die Weichen neu gestellt und das Großprojekt City-Tunnel auf Erfolgskurs gebracht. Nachdem Kosten und Termin zuletzt wie versprochen eingehalten werden konnten, setzt sich der Erfolgskurs nach der gelungenen Inbetriebnahme im letzten Dezember nun mit einer positiven 100-Tage-Bilanz fort. Die Vision für die Neuordnung des Mitteldeutschen Schienennahverkehrs ist Wirklichkeit und gelebter Alltag geworden."
„Das war ein gelungener Start in ein komplexes neues Verkehrssystem, welches sich nun auch unter Alltagsbedingungen bewährt. Ohne das zuverlässige Zusammenwirken von Infrastruktur, Servicedienstleistern und Vertrieb würde es nicht so gut funktionieren", unterstreicht Frank Klingenhöfer, Vorsitzender der Regionalleitung bei DB Regio Südost. „Die technischen Anlagen der Verkehrsstationen im City-Tunnel arbeiten bis auf wenige Ausnahmen zu unserer Zufriedenheit. Bei den Fahrgastinformationsanzeigen, Rolltreppen, Aufzügen und den komplexen Systemen der technischen Gebäudeausrüstung gab es bisher kaum gravierende Störungen oder Ausfälle. Allerdings mussten bei den Prozessen zur schnellen Störungsbeseitigung erst praktische Erfahrungen gewonnen werden", erläutert Michael Müer, Leiter des Regionalbereichs Südost bei der Station&Service AG.
Ein wenig getrübt wird die positive Bilanz auch durch einzeln auftretende Fahrzeugstörungen und Vandalismusschäden, wobei sich die Stillstandszeiten der Fahrzeuge bis zur Beseitigung der Gewährleistungsmängel durch den Hersteller nachteilig auf die Fahrzeugverfügbarkeit auswirken. Ebenso hat sich im Praxisbetrieb herausgestellt, dass es insbesondere auf den S-Bahnlinien S 3/S 5X im Abschnitt Leipzig Hbf. tief–Halle (Saale) Hbf. bei einzelnen Zügen zu Überbesetzungen kommt. Auch an der Wegeleitung und an den elektronischen Anzeigetafeln der Stationen sind noch Verbesserungen notwendig.
„Als Aufgabenträger freuen wir uns über den gelungenen Start. Allerdings sind wir mit den Verantwortlichen der Bahn im intensiven Kontakt, um die erforderlichen Nachjustierungen sowohl hinsichtlich des Betriebsablaufs als auch der Anlagenverfügbarkeit so schnell wie möglich umzusetzen", erläutert Oliver Mietzsch, Geschäftsführer des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL).