(11.12.2014)
Zum Fahrplanwechsel am Sonntag werden in ganz Norddeutschland einheitliche Linienbezeichnungen und -nummern für die Züge des Nahverkehrs eingeführt. Bahnreisende werden anhand der neuen Bezeichnungen auf dem Front- und Seitendisplay der Wagen schneller erkennen können, welches „ihr Zug" ist. Auch Fahrpläne, Aushänge und digitale Anzeigen ändern sich entsprechend. Die unternehmensunabhängigen Bezeichnungen sollen dem Fahrgast helfen, sich in einem durch Wettbewerb geprägten Nahverkehrsangebot mit zahlreichen neuen Eisenbahnunternehmen besser zurecht zu finden. Wechselnde Linienbezeichnungen zwischen Bundesländern oder Aufgabenträgern gehören damit der Vergangenheit an. Das teilte die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) am Mittwoch in Hannover mit.
Die Linienbezeichnung setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen: Der erste Teil kennzeichnet die Produktgattung, mit der die Reisenden unterwegs sind, wie zum Beispiel Regionalexpress (RE), Regionalbahn (RB) oder S-Bahn (S). Darauf folgt die ein- bis zweistellige Liniennummer.
Die neue Systematik gilt in sämtlichen Verkehrsverbünden wie auch in den angrenzenden Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen. So heißen zum Beispiel die Linien Uelzen - Göttingen und Hannover - Wolfsburg künftig RE 2 bzw. RE 30. Wer von Emden nach Rheine oder von Seelze nach Minden reist, steigt ab Sonntag in den RE 15 bzw. in die S1. Und zwischen Bad Bentheim und Bielefeld bzw. zwischen Osnabrück und Münster nutzen Fahrgäste künftig die RB 61 und die RB 66, nennt die LNVG mehrere Beispiele. Die neue Systematik ist für Reisende auch dann nützlich, wenn sie in den Bahnhöfen die Wahl haben zwischen mehreren Zügen mit gleichem Ziel aber unterschiedlicher Geschwindigkeit und Haltefrequenz, wie zum Beispiel zwischen Lüneburg und Hamburg oder zwischen Nienburg und Hannover.
Mit den seit 20 Jahren bekannten Bezeichnungen „RE", „RB" und „S" können Fahrgäste die Schnelligkeit und Haltefrequenz einer Linie künftig besser einschätzen, sind sich die Verkehrsexperten der LNVG sicher. Während der Regionalexpress (RE) regionale Zentren mit bis zu 160 Stundenkilometern schnellen Zügen verbindet und damit Orte mit höheren Ein- und Aussteigerzahlen bedient, verkehren die Regionalbahnen (RB) mit deutlich geringerem Tempo (60-100 Km/h), halten öfter und verbinden damit vor allem in der Fläche Ortschaften, in denen weniger Reisende zu- und aussteigen. Die S-Bahn wird insbesondere in den Ballungsräumen wie auch im Zulauf auf die Zentren eingesetzt. Sie weist eine hohe Haltestellenfrequenz auf und ist auf die Beförderung einer in den Hauptverkehrszeiten häufig sehr hohen Zahl von Fahrgästen ausgelegt.
Eine Liste aller neuen Linienbezeichnungen ist veröffentlicht unter: www.lnvg.de/spnv